Der Holunder erfreut uns zweimal im Jahr mit seinen Wunderkräften. Die Blüten im Frühjahr und die Beeren im Herbst haben ganz besondere Wirkungen. Sie sollten in keiner Hausapotheke fehlen.
Die Holunder-Pflanze
Der Holunder erfreut uns zweimal im Jahr mit seinen Wunderkräften. Im Frühjahr sind es die Blüten, vollgetankt mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Sie können von Mai bis Juli an trockenen, sonnigen Tagen geerntet und getrocknet werden.
Im Spätsommer sind es die saftigen, schwarzen Beeren (deswegen „schwarzer“ Holunder), die uns mit wertvollen Vitaminen versorgen und unsere Abwehr für den Winter stärken.
Als menschenliebender Strauch finden wir den Holunder oftmals in der Nähe von Häusern, wo er insbesondere früher als Hausapotheke und Speisekammer sehr beliebt war. In der Apotheke oder im Kräuterfachhandel sind getrocknete Holunderblüten das ganze Jahr über erhältlich.
Rezepte zur inneren Anwendungen
Rezept: Holunder – Tee (aus getrockneten Blüten)
Rezepte Holunder-Tee
Dieser Holunder-Tee schmeckt nicht nur gut, sondern macht auch gesund!
Wirkung:
So heiß wie möglich getrunken wirkt der Tee schweißtreibend und fiebersenkend, gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt und er wirkt beruhigend. Auch die antivirale Wirkung des Holunders ist inzwischen bewiesen. Für die Anregung der Schweißsekretion sind die ätherischen Öle mitverantwortlich, die in den Holunderblüten enthalten sind; die Saponine wiederum wirken entzündungshemmend, abwehrsteigernd und harntreibend.
Bei Erkältungserkrankungen wird mehrmals täglich eine Tasse getrunken - das Bundesgesundheitsamt bestätigt die Wirkung der Holunderblüten bei fieberhaften Erkältungskrankheiten. Holunderblütentee ist ideal als Getränk für Kinder, die ständig erkältet sind, chronisch husten oder an Polypen leiden und auch für Erwachsene, um Heuschnupfenattacken abzumildern oder bei chronischen Entzündungen wie z.B. Sinusitis. Hier kann der Tee auch zur Inhalation verwendet werden (s.u.).
Holunderblüten sind durch ihre schweißtreibenden Eigenschaften sehr dafür geeignet, die Entgiftung des Körpers über die Haut zu unterstützen. Sie wirken harntreibend und reinigen Niere und Magen. Sie gehören deshalb in jede Teemischung zur Linderung von Stoffwechselerkrankungen wie Rheuma, Gicht und Hautkrankheiten. Holunderblüten reinigen das Blut, befreien von Hautunreinheiten und unangenehmem Körpergeruch. Statt Tee kann gerade bei grippalen Infekten, chronischer Sinusitis und Entzündungen der Atemwege auch eine Tinktur aus den Blüten eingenommen werden, die in Apotheken erhältlich ist (z.B. „Sambucus nigra Ø von Alcea). Kombinationspräparat mit Holunderblüten: Sinupret (bei Nebenhöhlenverstopfung/-entzündung)
Rezept: Holunderblütenessig
So geht's: Frisch gepflückte Blüten vom Holunder (ohne die Stiele der Dolden) mit Essig bedecken (ca. 1 Teil Blüten auf 4 Teile Essig) und zwei Wochen lang warm stehen lassen, abseihen.
Wirkung
- bei grippalen Infekten (als Getränk: 1 EL Holunderessig auf 1 Liter Wasser geben und über den Tag verteilt trinken; bei Bedarf mit Honig süßen)
- bei rheumatischen Beschwerden (2 EL Holunderblütenessig auf nüchternen Magen einnehmen)
- bei Halsweh zum Gurgeln
- zum Inhalieren bei Bronchitis (1:1 mit Holunderblütentee mischen); löst hartnäckigen Hustenschleim und lindert auch Atembeschwerden bei Asthma
- als belebende Einreibung bei juckender Haut (2 EL Holunderessig auf 1 Liter Wasser geben und mit dieser Verdünnung die juckende Haut einreiben).
- kann auch für blutstillende Wundauflagen, kühlende Kompressen bei Kopfschmerzen oder leichte Verbrennungen verwendet werden
Rezept: Holunderblütensirup
Rezepte Holunderblüten-Sirup
Aus Holunderblüten, Zucker, Zitronensäure und Wasser lässt sich im Handumdrehen ein leckerer Sirup zubereiten.
Wirkung: Stärkt die Immunabwehr und fördert sämtliche Stoffwechselprozesse. Nach Geschmack evtl. mit heißem Wasser verdünnen und bis mehrmals täglich trinken.
Rezepte zur äußeren Anwendungen
Rezept: Inhalation/Gesichtssauna
So geht's: 4 EL Holunderblüten in einer Schüssel mit ½ l kochendem Wasser übergießen, ein Handtuch über den Kopf legen und das Gesicht ca. 10 Minuten über den Dampf halten.
Wirkung: Auf der Haut wirkt es reinigend (dazu auch innerlich verwenden), stimulierend und kräftigend. Inhaliert wirkt es entlastend und heilend bei Nebenhöhlenentzündungen und Bronchitis.
Rezept: Augenkompresse
So geht's: 1 EL getrocknete Blüten mit ½ l kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen. Ein Wattebausch mit dem Aufguss tränken. Diesen 10 – 15 Minuten lang auf die geschlossenen Augenlider legen.
Wirkung: Wirkt beruhigend, belebend und entzündungshemmend auf überanstrengte, strapazierte Augen sowie bei Bindehautentzündung.
Rezept: Holunderbad
So geht's: 100 g frische Holunderblüten in ein Leinenbeutel geben und in das Badewasser hängen.
Wirkung: Wirkt immunstärkend, entzündungshemmend und ist eine Wohltat für gereizte Schleimhäute. Wirkt außerdem nervenberuhigend.
Rezept: Holunderöl
So geht's: Ca. 6 Dolden frische Holunderblüten 2 Minuten lang in Olivenöl (ca. 600 ml) erwärmen, abseihen und abkühlen lassen.
Wirkung
- bei Schmerzen im äußeren Gehörgang: Etwas Öl auf ein Stück Baumwolle geben und in das Ohr einführen. Reinigt und ist sehr heilsam und wohltuend.
- eignet sich gut für empfindliche, gereizte und raue Haut, so dass es auch als Salbengrundlage verwendet werden kann (beispielsweise mit Bienenwachs eingedickt).
Im Studio: Astrid Fiebich, Heilpraktikerin
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Rezept Holundersekt
Holunderblüten, Honig, Essig und Wasser bilden die Grundlage dieses leckeren Sekts. Den Ansatz einige Tage ziehen lassen und danach mit Sekt genießen.