Im Sommer hat man sich einige Kräutertöpfe gekauft und sich an ihnen erfreut, doch die Tage und besonders die Nächte werden im November kühler. Was ist jetzt zu tun?
Zur leichteren Orientierung unterscheidet man drei Überwinterungs-Typen:
- Kräuter, die im Freien überwintern
- Kräuter, die frostfrei und kühl sowie an einem hellen Platz stehen sollten
- Kräuter, die im Zimmer oder Wintergarten einen warmen und hellen Standort beanspruchen
1. Kräuter im Freien überwintern
Für viele wintergrüne Kräuter aus dem Mittelmeerraum ist der häufige und oft plötzliche Wechsel zwischen Frost- und Tauperioden problematisch. Tagsüber von kräftiger Sonne aus dem Winterschlaf gerissen, kommt der Stoffwechsel auf Touren. Nächtliche Minusgrade bringen die Zellflüssigkeit zum Erstarren. Dieses Wechselbad schädigt manche Pflanzenzelle. So kommt es zum Absterben von Zweigen oder sogar der ganzen Pflanze.
Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei sind besonders betroffen. Staunässe an den Wurzeln führt zu Sauerstoffmangel.
Die Lösung: Abdecken mit Reisig oder hellem Vlies (30- 40 g/qm) schützt vor Frost und Sonne. Somit können Sie die extremen Temperaturunterschiede abmildern. Sollten Sie nur ein dünnes Vlies (17g/qm) bekommen, so legen Sie es einfach in doppelter Lage aus. Das hat den Vorteil, dass Sie ab März eine Lage entfernen können und somit für einen schonenden Übergang sorgen.
2. Kräuter frostfrei und kühl überwintern
In diese Gruppe gehören Zitronenverbene, Lorbeer, Zahnlavendel, Ananassalbei und Duftgeranie. Holen Sie die Pflanzen nach den ersten Nachtfrösten in geschützte Räume. Halten Sie die Pflanzen möglichst trocken, wobei der Wurzelballen nicht austrocknen darf. Auf keinen Fall sollte Wasser im Untersetzer stehen.
Untersuchen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall. Beim Auftreten von Trauermücken oder Weißen Fliegen stellen Sie eine Gelbtafel auf. Die angelockten Insekten bleiben auf der Oberfläche kleben.
3. Kräuter hell und warm überwintern
Kräuter aus den Tropen und Subtropen haben keinen Winterschutz und werden deshalb als Zimmerpflanzen kultiviert. Sie warm zu stellen ist relativ einfach. Schwieriger ist es hingegen den Lichtmangel zu kompensieren, der durch die verkürzten Tage und die vermehrte Bewölkung im Winter herrscht.
Als Kräuter für die Küche gedeihen z.B. Kardamom und Zitronengras auf einer hellen Fensterbank. Da Pflanzen durch Lichtmangel geschwächt werden, sind sie leichter anfällig für Schädlinge. Die Düngung sollten Sie in dieser Zeit einstellen, besonders wenn die Pflanzen sichtbar geschwächt sind.
Besonders aromatisch Diese Kräuter wachsen im Winter auf der Fensterbank
Diese vier Kräuter schätzen das Fensterbrett in der Küche besonders und versorgen uns auch jetzt mit besonderen Aromen.
Unsere Expertin: Gärtnermeisterin Birgit Wonneberger
Mehr zu Kräutern aus dem eigenen Garten
Schnittlauch, Petersilie und Ringelblume Die besten Kräuter und essbare Blüten für das Hochbeet
Kräuter aus dem eigenen Anbau schmecken einfach lecker! Diese Lieblingskräuter fühlen sich in der nährstoffreichen Erde im Hochbeet besonders wohl.