Perfekt gemahlen

Qualität und Pflege von Gewürzmühlen

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Frisch gemahlene Kräuter, Pfeffer und Salz machen aus einer normalen Mahlzeit ein Geschmackserlebnis. Da sollte die Mühle gut funktionieren. Tipps für die richtige Gewürzmühle.

Vorteile von Gewürzmühlen

Gewürzmühlen setzen beim Mahlen ätherische Öle frei. Gewürze entwickeln dann ein Aroma wie frisch geerntet. Gekaufte gemahlene Gewürze, wie gemahlener Pfeffer, können das nicht in dem Umfang leisten.

Salz lässt sich außerdem in der Mühle so fein zermahlen wie Mehl. So verbindet es sich besser mit den Zutaten, löst sich schneller auf und man benötigt insgesamt weniger Salz.

Salz- und Pfeffermühle

Das richtige Mahlwerk finden

Zumeist besitzen Mühlen Mahlwerke aus Stahl, die aber anfällig gegen Korrosion sind oder Mahlwerke aus Kunststoff, die nur eine begrenzte Lebensdauer haben.

Gute Mahlwerke von hoher Präzision bestehen dagegen aus speziellem Stahl: aus gehärtetem Stahl (auch Edelstahl), aus beschichtetem Stahl, aus Keramik oder aus Hightech-Materialien wie Titan.

Stahl-Mahlwerke

In der Vergangenheit wurden Metall-Mahlwerke aus Kohlestahl, der relativ weich und leicht zu verarbeiten ist, hergestellt (auch heute noch bei vielen einfachen Mühlen). Damit das Mahlwerk nicht rostet wurde es vernickelt. Aufgrund der negativen Eigenschaften von Nickel beschichten die meisten Hersteller das Mahlwerk. Dies hat zur Folge, dass sich die „Schärfe“ reduziert.

Bei modernen Mahlwerken wird spezieller Edelstahl verarbeitet, bei dem die Zähne des Mahlwerks mit einer Maschine herausgearbeitet werden. Da Edelstahl nicht rostet, ist auch keine zusätzliche Beschichtung erforderlich und die Schärfe des Mahlwerks bleibt lang erhalten. Außerdem wird der Pfeffer hauchfein „geschnitten“ und nicht gepresst oder gequetscht.

Sollte eine Stahlwerk-Mühle auch für Salz zum Einsatz kommen, ist unbedingt darauf zu achten, dass das Mahlwerk aus einem speziellem V4A-Edelstahl hergestellt ist oder man wählt ein Keramik-Mahlwerk. Ansonsten lässt das Salz das Mahlwerk rosten (im Salz verbleibt immer eine gewisse Rest-Feuchte). In der Regel sind Stahl-Mahlwerke hauptsächlich für das Mahlen von Pfeffer gedacht.

Keramik-Mahlwerke

Bei diesem Material gibt es sehr viele unterschiedliche Qualitäten. Schon bei der Herstellung dieses Mahlwerks werden die Qualitäts-Kriterien festgelegt: die besten Mahlwerke entstehen, wenn die Keramik-Masse mit Druck in einer Art „Spritzverfahren“ in die Formen gebracht wird. Und das hochwertige Rohmaterial wird durch eine hohe Brenn-Temperatur bei ca. 1.700 Grad gebrannt (Vergleich: ein Essteller aus Porzellan wird bei 1.250 Grad gebrannt).

Vorteile dabei:

  • wesentlich bessere Ausformung der Konturen (scharfe Zahnung)
  • höhere Härte (härter als Stahl)
  • verschleiß- und korrosions-frei
  • bessere Toleranzen und somit optimaler Rundlauf
  • geeignet für Pfeffer, Salz und getrocknete Kräuter
  • Hersteller geben bis zu 25 Jahre Garantie

Elektrische Mahlwerke

Bei den meisten Herstellern werden auch Mahlwerke angeboten, die entweder mit Batterie oder mit Akku elektrisch angetrieben werden. Die Bedienung ist dann noch einfacher, da nur eine Hand zum Betrieb ausreicht. In den meisten Fällen schaltet sich zusätzlich noch ein kleines Lämpchen an der Unterseite beim Mahlen ein, so dass bei eingeschränkten Lichtverhältnissen (z.B. beim romantischen Candle-Light-Dinner) kontrolliert gewürzt werden kann.

💡 TIPP: ganz neu gibt es jetzt sogar Mühlen, die nur gekippt werden müssen und sich dadurch schon selbst in Gang setzen. Einfacher geht’s nicht ...

Neu: Mahlwerke mit Ratschentechnik

Damit die Mühle besonders leicht zu bedienen ist, wurden die Mahlwerke mit „Ratschen-Technik“ entwickelt. Großer Vorteil: durch geringe Kraftaufwendung wird die Mühle (ausgestattet mit einem Keramik-Mahlwerk) durch Hin- und Herbewegen in Gang gesetzt. Wie bei allen Mühlen kann auch hier das Mahlwerk von groß bis fein eingestellt werden.

So finden Sie die passende Mahlwerk-Einstellung

Hochwertige Mühlen haben alle feste Einstellmöglichkeiten für die unterschiedlichen Mahlgrade. Die Einstellung erfolgt über einen Verstellring oder eine Verstellschraube direkt am Mahlwerk. Zum Teil sind die Einstellungen mit einer Skalierung versehen oder die Einstellung ist bequem von außen sichtbar. In allen Fällen lässt sich der Mahlgrad von ganz fein bis grob gemörsert verstellen.

Zu sehen ist Pfeffer in unterschiedlichen Gefäßen

Befüllung

Ganz pfiffig ist die Befüllung, bei der man den durch kleine Magnete gehaltenen Deckel einfach abnehmen kann. Bei allen besseren Mühlen wird der Mahlgrad durch das Befüllen nicht verstellt. Besonders einfach ist die Befüllung bei der „offenen“ Mühle, der Mühle mit dem Titan-Mahlwerk, denn hier kann wirklich nur 1 (!) Pfefferkorn gemahlen werden.

💡 TIPP: als Zubehör gibt es spezielle Trichter, die das Befüllen der Mühle erleichtern.

Mahlwerk-Reinigung

Bei allen Marken-Mühlen lässt sich das Mahlwerk zur Reinigung leicht demontieren. In der Regel wird der Kegel des Mahlwerks herausgeschraubt und kann dann mit einer groben, kleinen Bürste gereinigt werden. Dies sollte unbedingt dann erfolgen, wenn „roter Pfeffer“ verwendet wurde, bzw. nicht im richtigen Mischungs-Verhältnis in der Mühle war.

Hinweis: Roter Pfeffer ist nicht wirklich körnig in der Struktur. Es handelt sich dabei um Beeren, die zu weich sind und leicht das Mahlwerk verkleben. Dies passiert bei allen Arten von Mahlwerken (egal ob Stahl, Keramik oder Kunststoff). Am besten im Mörser klein machen.

💡 TIPP: wenn Sie gerne roten Pfeffer verwenden wollen, dann mischen Sie diesen mit braunem/schwarzem Pfeffer im Verhältnis: 8 Teile brauner/schwarzer Pfeffer und 2 Teile roter Pfeffer.

Zu sehen sind Pfefferkörner auf einem Löffel

💡 TIPP: damit das Mahlergebnis durch heißen Dampf beim Kochen nicht eingeschränkt wird: bitte Mindest-Abstand von 20 cm einhalten.

Saubere Sache

Um das Problem, dass Mühlen nach dem Mahlvorgang beim Abstellen immer noch einen gewissen Rest abgeben, haben sich einige Hersteller gekümmert: das Mahlwerk wurde einfach an den Kopf der Mühle gesetzt. Das heißt beim Mahlen dreht man die Mühle nach unten und stellt diese dann wieder nach oben ab. So verbleibt kein Körnchen auf der Abstellfläche.

Unser Experte: Christoph Engelhardt, Fachhändler

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SWR Fernsehen