Ideale Sommerkleidung

So bekommen Sie Leinen knitterfrei! Einige hilfreiche Tipps

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Autor/in
Diana Stier
Diana Stier

Kleidung aus Leinen ist luftig leicht und kühlend, dadurch bringt sie die idealen Trageeigenschaften für heiße Sommertage mit. Aber nicht nur hier liegen ihre Vorteile: richtig gepflegt kann zeitlose Leinenkleidung sehr lange halten.

Warum ist Leinen eine ideale Sommerfaser?

Leinenfasern schließen kaum Luft ein und wirken dadurch kühlend. Sie können Feuchtigkeit gut aufnehmen, aber auch schnell wieder abgeben und es entsteht Verdunstungskälte. Diese angenehme Trageeigenschaft zeichnet sie vor allem für leichte Oberbekleidung im Sommer aus, ist aber ideal für Bettwäsche oder Handtücher. Leinen besitzt die größte Nassfestigkeit aller Fasern und ist sehr strapazierfähig. Weil sie ständig Feuchtigkeit enthält, lädt sie sich nicht statisch auf.

Wie ist es mit dem UV-Schutz?

Leinenhose

Der natürliche UV-Schutz von Leinen ist relativ gering und bewegt sich ähnlich wie bei Baumwolle im Beriecht von 10-15.Interessant ist jedoch, dass dicht gewebte strukturierte Stoffe besser absorbieren als grobmaschige und locker geschnittene Kleidung deutlich mehr Strahlung abhält als enganliegende. Sind die Stoffe dann noch dunkel eingefärbt erhöht das den Schutz ebenfalls und gerade Indigo blau, wie wir es von den Farben der Tuareg kennen, erreicht eine besonders starke Absorption.

Warum knittert Leinen?

Durch den Pflanzenleim ist die Faser nicht elastisch, sondern fester und steifer als Baumwolle was sie zwar weniger schmutzanfällig, fusselfrei und relativ geruchsfrei macht, allerdings stärker knittern lässt. Deshalb ist sie auch weniger geschmeidig als Baumwolle. Man nennt es auch "Edelknitter". Oberbekleidung aus Leinen wird deshalb meist in legeren, losen Schnitten angeboten. Je öfter Leinen gewaschen wird, desto weicher wird es, da immer etwas Leim ausgewaschen wird. Leider wird bei jedem Waschgang auch immer etwas Farbe ausgewaschen. Weniger Knitter entstehen bei Fasermischungen mit Baumwolle oder Modal.

Unsere Pflegetipps

Frau mit Wäschekorb voller Wäsche

Leinen kann man grundsätzlich kochen. Bei Färbungen sollten die Hinweise beachtet werden. Für weiße Teile empfiehlt sich eine Waschtemperatur von 60°C, bunte Textilien und Leinenstricksachen lassen sich bei bis zu 40°C waschen. Bei höheren Temperaturen können die Teile einlaufen. Das feuchte Lagern sollte gemieden werden, da Stockflecken entstehen können. Befüllen Sie die Waschtrommel nur halb und waschen Sie mit viel Wasser, damit die Leinenfaser quellen kann. Sie knittert dann nicht so stark, was das Bügeln erleichtert. Wählen Sie einen kurzen Schonwaschgang, der nur ganz leicht an schleudert, denn lange Waschdauer strapaziert die Fasern.

Tipp: Sie können die Kleidung grundsätzlich vor dem Waschen einweichen. Dann quillt die Faser im Wasser auf und bricht beim Waschen nicht durch die mechanische Beanspruchung in der Waschtrommel. Das verhindert das Knittern.

Das Trocknen im Wäschetrockner ist nicht geeignet. Besser ist es, Sie lassen die Teile an der Luft trocknen. Eine leichte Luftfeuchtigkeit ist geeigneter als trockene Sonnenhitze. Dann können sich auch Knitterfältchen leichter aushängen.

Waschmittel

Es empfiehlt sich Feinwaschmittel ohne optische Aufheller zu verwenden, da Naturfasern nach häufigem Waschen heller werden. Bei heller Bettwäsche kann aus hygienischen Gründen auch mal eine Oxibleiche zugegeben werden. Verwenden Sie keinen Weichspüler.

Trocknen von Leinenkleidung

Frau bügelt

Vor dem Trocknen sollte der Leinenstoff in Form gestreckt und ganz normal aufgehängt werden. Kleider, Blusen und Jacken möglichst auf Kleiderbügel. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man nicht im Wäschetrockner trocknet.

Tipp: Ist nach dem sanften Schleudern noch zu viel Feuchtigkeit vorhanden, kann man diese einfach und schonend entfernen:  Legen Sie das Kleidungsstück auf ein großes, saugfähiges Tuch (Molton, Bettlaken, Badehandtuch) und rollen Sie es mit dem Tuch zusammen zu einer dicken „Wurst“ auf. Die kann man jetzt kräftig wringen, ohne dass dem teuren Stück etwas passiert. Das Wasser wird durch das Wringen aus dem Kleidungsstück in das Tuch gepresst. Das Wringen kann man beliebig oft wiederholt werden, jedes Mal mit trockenen Tüchern, bis die Restfeuchte zufriedenstellend ist.

Bügeln von Leinenkleidung

Trockene Hitze schadet der Leinenfaser! Lassen Sie die Teile nie ganz abtrocknen, da es einfacher ist eine durch und durch feuchte Faser zu bügeln als sie nur mit Dampf oberflächlich zu befeuchten. Leinen kann dann bei 220°C gebügelt werden. Stellen Sie für das Leinenbügeln das Bügelbrett eine Stufe niedriger, dann können Sie leichter mit mehr Druck bügeln. Helle Leinenstoffe zunächst von links, dann für mehr Glanz von rechts bügeln. Der Glanz entsteht, wenn die abstehenden Faserhärchen glatt gepresst werden. Dunkle Leinenstoffe nur von links bügeln, da es beim Handbügeln immer zu ungleichmäßigen Glanzstellen kommt.

Ein traditionelles Hilfsmittel für die Leinenbüglerei ist Krauseminzewasser. Mit einem Tuch aufgetragen oder mit einem Sprühkopf fein aufgesprüht, ermöglicht es das Glattbügeln von starken Falten, weil die Krauseminze die Faserhärchen aufrichtet und damit eine Vereinheitlichung der Stoffstruktur erzielt.

Fleckenentfernung bei Leinenkleidung

Fleckenentferner sollten vermieden werden, da es zu hellen Scheuerstellen kommen kann, da Faserbündel aufgeraut werden. Besser ist es, das Kleidungsstück vollständig zu waschen und davor längere Zeit einzuweichen. Weiße Teile können mit Oxidationsbleiche (Fleckensalz) behandelt werden.

Expertin im Studio: Bäbel Neher, Netzwerk Haushalt

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