Das eigene Obst schmeckt doch immer noch am besten, zum Beispiel Tafeltrauben. Damit es gelingt, geben wir Tipps zum Pflanzen, Pflegen und Ernten.
Welcher Standort ist für Trauben geeignet?
Tafeltrauben sind echte Sonnenanbeter und werden umso süßer, je mehr Sonnenschein sie erreicht. An einer Hauswand oder einer Mauer in Richtung Süden fühlen sie sich sehr wohl. Nicht gut geeignet ist ein Platz, den die Sonne nur morgens oder erreicht, denn trocknet die Sonne die Blätter nach einem Regenguss nicht schnell genug, wird sie anfälliger für Pilzkrankheiten.
Der Boden sollte durchlässig sein und es darf keine Staunässe entstehen. Ein Boden mit einem leichten bis mittleren Kalkgehalt ist gut, zu viel Kalk darf jedoch nicht in der Erde sein.
Im Winter muss die Traube gegen Frost geschützt und am besten in ein kühles Winterquartier gebracht werden. Ist das nicht möglich, kann sie auch auf eine dämmende Unterlage gestellt werden, zum Beispiel auf Styropor oder Holz. Und wenn man sie noch besser schützen will, kann man den Topf auch mit Laub, Stroh oder Reißig abdecken.
Wie finde ich die perfekte Rebsorte?
Die Auswahl an unterschiedlichen Rebsorten ist schier unendlich, es gibt Trauben in (fast) allen Größen, Formen und Farben. Der individuelle Geschmack ist dabei genauso wichtig wie der geplante Zweck der Verwendung. So gibt es besonders ertragreiche Sorten, die auch zur Saft- oder Mostherstellung genutzt werden.
Am besten lässt man sich dabei im Fachhandel beraten. Das gilt jedoch immer: veredelte Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen die Reblaus und um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Fungiziden weitestgehend zu vermeiden, können auch pilzresistenten Sorten gekauft werden. Dann lassen sich die Trauben guten Gewissens direkt von der Rebe genießen.
Wann ist die beste Zeit, meine Reben zu pflanzen?
Trauben können entweder im frühen Herbst oder im Frühjahr von April bis Mitte Mai gepflanzt werden. Wird im Herbst gepflanzt, ist ein entsprechender Winterschutz ratsam, damit die jungen Pflanzen bei frostigen Wintertemperaturen nicht erfrieren. Wenn man die Rebe von April bis Mitte Mai einpflanzt, hat sie im Sommer genug Zeit, um gut einzuwurzeln und kräftige Triebe auszubilden.
Wie viel Pflege brauchen die Trauben?
Junge Trauben benötigen viel Wasser, vor allem nach der Pflanzung sollte alle zwei bis drei Tage durchdringend gegossen werden. Kunstdünger sollten Sie nicht verwenden, mit organischem Dünger wie Kompost, Geflügel- oder Pferdemist kann gedüngt werden.
Vor dem Austrieb im Frühjahr sollte die Rebe zurückgeschnitten werden. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni entwickeln sich die Blüten dann zu Trauben. Dann sollten Blätter, die die kleinen Trauben beschatten, entfernt werden, damit die Trauben durch die Kraft der Sonne auch süß werden.
Um die Früchte auch vor Wespenbefall oder der Kirschessigfliege zu schützen, können über die ausgebildeten Trauben Tüllsäckchen gestülpt werden.
Wann und wie kann ich die Trauben ernten?
Trauben reifen nicht nach, darum werden sie in vollreifem Zustand geerntet. Der genaue Zeitraum hängt vom Wetter und auch von der Sorte ab. In einem Plastikbeutel halten sie sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen.
Im Garten: Heike Boomgaarden, Gartenbauingenieurin
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