Vermehren, tauschen und recyceln spart Geld – das gilt auch für Kräuter wie Thymian. Wir sagen, wie es geht.
Mehrjährige Kräuter, deren Trieb verholzen, können durch Stecklinge vermehrt werden. Schneiden Sie etwa 8 bis 10 cm lange Triebspitzen. Die untersten Blättchen vorsichtig abstreifen, da sie in der Erde faulen würden. Ein geeignetes Gefäß mit nährstoffarmer Erde mit Sand gemischt füllen und Stecklinge mit Hilfe eines Pikierstabes einsetzen.
Damit die Stecklinge schnell neue Wurzeln bilden, mit Wasser ansprühen und hell, aber nicht in der Sonne aufstellen. Eine durchsichtige Plastiktüte kann in den ersten Tagen ein guter Verdunstungsschutz sein.
Regelmäßig lüften
Aber unbedingt regelmäßig lüften und verrottendes Pflanzenmaterial entfernen. Sie bekommen mit der Zeit ein Gefühl dafür, welche Stecklinge zu weich sind und welche zu holzig. Beide bewurzeln schlecht.
Desweiteren gibt es noch die Möglichkeit Kräuter, die im Beet wachsen, durch Anhäufeln zur Wurzelbildung anzuregen. Bei aufrechtwachsenden Arten wie dem Orangenthymian empfiehlt sich ein Anhäufeln der Pflanze um etwa ein Drittel mit Erde.
Orangenthymian und Kümmelthymian
Nach sechs bis acht Wochen sind die bedeckten Triebe bewurzelt. Nun können Sie diese abtrennen und eintopfen. Orangenthymian (Thymus fragrantissimus) hat ein ganz eigenes, an französischen Thymianhonig erinnerndes süßliches Aroma. Er passt gut zu orientalischen Rezepten, in Kräuterbutter, zu Gegrilltem und in Desserts.
Kümmelthymian (Thymus herba-barona) hat ein an Kümmel erinnerndes herb-würziges Aroma, das wunderbar mit allen Frischkäsen harmoniert. Bei Fleischgerichten sollte Sie ihn erst gegen Ende der Garzeit dazugeben.
Er wächst flach wie ein Bodendecker und hauptsächlich im zeitigen Frühjahr. In dieser Zeit ziehen die aufliegenden Triebe Wurzeln. Sie können die Bewurzelung beschleunigen, indem Sie die Triebe mit kleinen Drahtbügeln in die Erde drücken. Nach ein paar Wochen können Sie die bewurzelten Triebe abschneiden und eintopfen.
Extra-Tipp: Die Bodenansprüche von Thymian sind gering. Staunässe sollten Sie jedoch bei allen mediterranen Kräutern vermeiden.
Im Garten: Birgit Wonneberger, Gärtnermeisterin