Im Moment tut sich viel in unseren Gärten - es sprießt das frische Grün, die Bäume blühen und im Beet zeigen sich erste fröhliche Farbkleckse. Damit sich Ihre Blumen über den gesamten Sommer hinweg und auch im nächsten Jahr optimal entwickeln, können Sie sie jetzt mit ein paar Handgriffen unterstützen:
Stauden
Früher schnitt man Stauden im Herbst herunter, heute wissen wir, dass die alten Blütenstände vielen Insekten bzw. deren Eiern und Larven Überwinterungsmöglichkeiten bieten und lassen deshalb verblühte Stauden den Winter über stehen. Jetzt jedoch, im Frühling, haben diese "Behausungen" ausgedient. Die Staude will neu austreiben. Schneiden Sie deshalb alles Verdorrte mit einer sauberen, scharfen Gartenschere ab. So verhindern Sie Pilzkrankheiten und fördern einen üppigen Wuchs.
Stauden, die sehr ausladend geworden sind, können Sie jetzt teilen. Einfach mit einem sauberen, guten Spaten in der Mitte durchstechen, eine der beiden Hälften ausgraben und an einer anderen geeigneten Stelle neu einpflanzen - oder verschenken. Mit dem Teilen wird die Regeneration und Blühfreudigkeit angeregt, so dass es - vor allem bei älteren Stauden - auch der Verjüngung der Pflanze dient.
Wildblumenwiese jetzt anlegen
In den meisten Gärten gibt es irgendwo ein unbepflanztes Stückchen, das sich für eine Blumenwiese gut eignet. Diese kann auch klein sein, sie erfüllt auf jeden Fall einen wertvollen Zweck. Wildblumen sehen nämlich nicht nur romantisch und wunderschön aus, sie sind auch eine ganz wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Achten Sie auf regionales, hochwertiges Saatgut. Wenn die Samen aus der Gegend stammen, wo sie auch wieder ausgesät werden, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass sie sich gut entwickeln, da sie auf die Gegebenheiten von Boden und Klima angepasst sind.
Die Samen sollten außerdem unbehandelt sein, am besten aus kontrolliert biologischem Anbau. So ist sichergestellt, dass bei der Herstellung weder Gentechnik noch umweltschädliche Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz gekommen sind.
Ebenso wichtig: Beschäftigen Sie sich im Vorfeld ein bisschen mit dem Thema Aussaat, lesen Sie sich ein wenig ein und wählen Sie Mischungen, die zu Ihnen und Ihrem Garten passen. Wie ist der Boden - eher sandig oder eher lehmig? Und der Standort: eher schattig oder eher sonnig? Die Auswahl des passenden Saatguts spielt eine entscheidende Rolle darüber, ob sich die Wildblumenwiese zu einem üppigen Blütenmeer entwickelt oder nur spärlich gedeiht.
Zeitpunkt: Mutige Gartenfans können sich jetzt schon mit der Aussaat versuchen, wer auf Nummer sicher gehen will, wartet mit der Aussaat noch ein wenig ab, bis nach den Eisheiligen.
Nicht vergessen: Einmal ausgesät, müssen die Samen über die kommenden Wochen hinweg immer feucht gehalten werden (ca. 4-6 Wochen lang).
Verblühte Zwiebelblüher stehen lassen
Narzissen, Tulpen & Co. haben uns früh im Jahr mit ihren bunten Farben erfreut - jetzt sind die meisten von ihnen leider verblüht. Damit sie jedoch auch im nächsten Frühling wieder in voller Schönheit erstrahlen, ist es wichtig, dass Sie sie jetzt nicht abschneiden, sondern noch eine Weile stehen lassen. Denn: Die Blätter der Pflanze liefern bis zu ihrem Verwelken (also bis sie gelb werden) der Zwiebel Energie. Diese Energie braucht die Zwiebel, um gut über den Winter zu kommen und danach wieder kräftig zu wachsen. Wenn es gut läuft, vermehrt sich die Zwiebel sogar und Sie haben im nächsten Frühjahr umso mehr Blütenfreude.
Allerdings: Die abgeblühten Blütenstände (also die "Köpfe") entziehen der Pflanze Kraft. Diese sollten Sie daher entfernen.
Expertin im Garten: Heike Boomgaarden, Gartenbauingenieurin