Wer gründlich putzen und dabei die Umwelt schonen will, sollte zu Essig greifen. Ein selbst gemischter Essigreiniger ist wirksam, desinfiziert und vertreibt unangenehme Gerüche
Diese Gründe sprechen für Essig
Essig wirkt antibakteriell, Essig ist günstig in der Anschaffung, und Essig ist umweltfreundlich, da biologisch abbaubar.
Die antibakterielle Wirkung beruht auf Essigsäure, die zu etwa fünf Prozent in normalem Haushaltsessig enthalten ist. Die Essigsäure verändert den ph-Wert, was immer auch zu einer Keimreduktion führt.
Essig vertreibt unangenehme Gerüche
Wer seinen Kühlschrank gründlich saubermachen möchte oder Schränke auswischen will, sollte Essig nehmen. Denn Essig beseitigt nicht nur schädliche Keime, er vertreibt auch unangenehme Gerüche.
Der Essiggeruch selbst verfliegt ganz schnell. Trotzdem sollte man bei geöffnetem Fenster arbeiten, Handschuhe tragen und heiße Dämpfe nicht einatmen.
Die Essig-Mischung eignet sich auch gut zum Reinigen von Holzbrettern, um schlechte Gerüche zu neutralisieren
Essigreiniger schnell selbstgemacht
Geeignet sind Haushalts-, Tafel- oder Branntweinessig. Sie enthalten fünf Prozent Säure. Für eine Reinigungslösung zum Auswischen von Schränken und Kühlschränken nimmt man vier Teelöffel Haushaltsessig in einen kleinen Eimer mit zwei Litern Wasser.
Essigessenz enthält bis zu 25 Prozent Säure und sollte vorsichtig dosiert werden! Gebrauchsfertig gekaufte Essigreiniger enthalten auch Duft- oder Farbstoffe und Schaum bildende Substanzen. Kaufkriterium für biologisch abbaubare Inhaltsstoffe sind entsprechende Herstellerhinweise.
Essig gegen Kalkflecken
Gegen Kalkflecken auf den Fliesen kann man ein Essiggemisch (1:1 mit Wasser) in eine Sprühflasche füllen. So lässt sich Essig gut dosieren und leicht auftragen.
Vorsichtig sollte man aber bei Fugenmaterial, Silikon und Gummiteilen sein. Diese vertragen die enthaltene Essigsäure nicht. Entweder die Fugen vorher gut einnässen oder Zitronensäure zum Entfernen von Kalkrückständen verwenden. Beim Fensterputzen sorgt ein Schuss Essig im Wasser für Glanz.
Vorsicht bei Chrom und Natursteinoberflächen
Küchengeräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschine glänzen nach einer Essigbehandlung wie neu. Alle paar Wochen eine Tasse Essigessenz sowie zwei Tassen Wasser hineingeben und aufkochen bzw. durchlaufen lassen. Das Gerät 20 Minuten stehen lassen und danach gründlich ausspülen.
Haushaltsexpertin Martina Schäfer empfiehlt beim Entkalken aber eher Zitronensäure. Aber Vorsicht: Die dünne Chrom-Schicht von Armaturen kann durch die Säure beschädigt werden.
Zitronensäure gibt es als Pulver zu kaufen, und man kann eine Lösung selbst anrühren. Nicht geeignet ist Essig für Natursteinoberflächen und Böden aus Kalkstein und Marmor.
Auch Rostflecken verschwinden
Um Rostflecken zu entfernen, Essig direkt auf die Roststelle geben, abreiben und mit einem nassen Tuch nachreiben, trocknen. Eventuell im Anschluss die Stelle mit Öl einreiben. Auch Fettspritzer am Herd verschwinden mit Essig, allerdings empfiehlt sich als Fettlöser eher Soda.
Mit Essig lassen sich auch Verkrustungen im Backofen lösen. Dafür Essigessenz und Wasser anmischen und bei 150 Grad für 45 Minuten in den Backofen stellen, damit sich der Dampf auf die Flächen legt. Im Anschluss den Backofen mit warmem Wasser auswischen.
Noch empfehlenswerter ist es, Essig und Spülmittel zu gleichen Teilen zu vermengen und mit dieser Mischung die schmutzigen Stellen einzuschäumen. Der Schaum hilft dabei, dass das Gemisch besser an den verkrusteten Stellen im Backofen haften bleibt und nicht sofort wieder herunterläuft.
Nach 45 bis 60 Minuten Einwirkzeit kann man den Schaum samt Schmutz mit einem weichen Tuch wieder abwischen.
Expertin: Martina Schäfer, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin