Wollkleidung ist dank ihrer wärmenden Eigenschaft sehr beliebt. Wir sagen Ihnen, wie Sie eine hohe Wollqualität erhalten und wie Pullover, Mützen und Socken gewaschen werden können.
Grundsätzlich ist naturbelassene Wolle dank der Schuppenstruktur Schmutz abweisend und in Verbindung mit Wasser selbstreinigend. Je naturbelassener die Wollfaser ist, desto seltener muss sie gewaschen werden.
Lüften in feuchter Luft hilft
Lüften Sie Wollsachen nach dem Tragen über Nacht in feuchter Luft (Morgenluft, Nebel, Regen), am nächsten Tag ist die Wollfaser wieder frisch und geruchsneutral. Wichtig ist, dass genügend Luft zirkulieren kann und die Luft feucht ist. So können selbst Essensgerüche und Tabakgeruch verschwinden. Das Lüften im Zimmer ist dafür nicht ausreichend.
So verhindern Sie das Verfilzen der Wolle
Um ein Verfilzen zu verhindern, achten Sie auf die ideale Waschtemperatur, die bei 30 Grad liegt. Setzen Sie die Wolle keinen großen Temperaturschwankungen aus - Waschwasser und Spülwasser sollten die gleiche Temperatur haben.
Achten Sie darauf, nicht an der Faser zu reiben, um ein Verhaken der Schuppen zu vermeiden. Ein leichtes Drücken und Schwenken reicht völlig aus.
Benutzen Sie ein Wollwaschmittel mit Lanolin für den besonderen Schutzfilm der Wolle. Von herkömmlichen Vollwaschmitteln ist abzuraten, da sie ein Eiweiß abbauendes Enzym enthalten, das die tierische Faser zerstört.
Mit der Hand oder in der Maschine waschen?
Es empfiehlt sich, Ihr Lieblingsstück, vor allem Stücke mit komplizierten Schnitten oder Lochmuster, von Hand zu waschen. "Alltagstücke" wie Socken, Mützen und Schals können mit der Maschine gewaschen werden.
Moderne Waschmaschinen haben alle hervorragende schonende Wollwaschgänge. Sie ermöglichen es, auch Wolle mit dem Symbol für Handwäsche im speziellen Handwaschprogramm mit der Maschine zu waschen. Die Waschtrommel soll beim Waschen höchstens zu einem Drittel gefüllt sein.
Geben Sie grobmaschige sowie sehr locker gestrickte Teile zum Schutz am besten in ein Wäschenetz. Verzichten Sie auf Weichspüler, da die Fasern sonst leichter ausleiern können. Bei farbintensiven Stücken kann die Farbe durch Zusatz von Essig aufgefrischt und stabilisiert werden.
Wenn Wolle als "Waschmaschinenfest" gekennzeichnet ist, bedeutet das, dass sie mit einem Kunstharzfilm bearbeitet wurde. Dadurch kann sie ohne Bedenken geschleudert werden und in den Trockner gegeben werden.
Auf die Temperatur achten
Bei der Handwäsche ist besonders die Waschtemperatur von 30 Grad zu beachten. Besser mit einem Thermometer überprüfen, da eine Einschätzung sehr schwierig ist.
Das Wollstück sollte vollständig durchnässt sein, bevor es in die Waschlauge gegeben wird. In dieser Waschlauge muss das Waschmittel vollständig gelöst sein und das Wollstück sich locker bewegen können. Wichtig ist nicht zu reiben, sondern nur leichtes Drücken und Schwenken des Wollstückes.
Im Anschluss zwei bis drei Mal mit ebenfalls 30 Grad warmen Wasser ausspülen. Auch hier kann bei farbintensiven Stücken etwas Essig ins Spülwasser gegeben werden. Große Kleidungsstücke können für max. 30 Sekunden bei niedriger Schleuderzahl (600 Umdrehungen/ Minute) geschleudert werden, damit sie im Anschluss trocknen.
Wie trockne ich Wollkleidungsstücke?
Für handgestrickte Ware eignet sich zum Trocknen der Trockner meistens nicht, auch hier sollte das Pflegeetikett beachtet werden. Drücken Sie mithilfe eines Frotteehandtuches Ihr Wollstück vorsichtig aus (Niemals wringen!) und breiten Sie es auf einem Wäscheständer aus.
Das Wollstück kann nun in Form gezogen werden, wenn vor dem Waschgang Maß der Breite und Länge genommen wurde, was empfehlenswert ist. Mithilfe des "Finish Programmes" des Wäschetrockners mit Kaltluft kann ein besonders schöner Flauscheffekt am Ende erzielt werden.
Wie entferne ich einen Fleck?
Entfernen Sie Flecken immer von Hand und waschen Sie nach der Fleckbehandlung das ganze Stück. Verwenden Sie dafür niemals Benzin oder andere Lösungsmittel, sondern eine rückfettende Seife aus Olivenöl oder etwas Wollwaschmittel.
Achten Sie darauf, den Fleck nur abzutupfen. Nicht rubbeln und reiben und verwenden Sie auf keinen Fall eine Bürste. Dadurch verhaken und verfilzen die feinen Wollhärchen und das Kleidungsstück wird hart.
Für bleichbare Flecken zum Beispiel Obst- oder Kaffeeflecken können Sie auch eine flüssige Sauerstoffbleiche einsetzen. Lesen Sie nach, ob diese für Ihre Fasern geeignet ist, und probieren Sie es an einer unauffälligen Stelle aus.
Wie kann ich Wollkleidung lagern?
Bei der richtigen Lagerung von Wolle handelt es sich um den Schutz vor Staub, Licht und vor allem Motten. Wollprodukte sollten generell sauber und liegend in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden.
Bei einer längeren Lagerung, wie etwa Winterstücke über dem Sommer oder Wollstränge für eine spätere Verarbeitung, ist das Einschlagen in Papier als Schutz vor Staub, Licht und Motten möglich. Dies ist sinnvoll, da besonders Motten keine Zellulose mögen.
Wichtig ist, die Stücke regelmäßig aus dem Schrank zu nehmen, damit sie Licht und Luft ausgesetzt werden. Motten mögen diese Unruhe nicht - am liebsten haben sie es warm und dunkel.
Was tun bei Pilling?
Die typischen kleinen Garnknötchen, Pilling genannt, bilden sich gerne bei gestrickter Wolle. Dabei werden durch Reibung Fasern aus der Kleidung gelöst und aufgrund der schuppigen Oberfläche verhakt. Dadurch verfilzen sie.
Das kann durch geringe Reibung beim Waschen verringert werden. Dafür verwenden Sie am besten ein Wäschenetz und achten auf eine geringe Füllmenge in der Waschmaschine. Kommt es zu diesen Knötchen, ist ein Woll-Rasierer empfehlenswert, mit dem diese auf dem trockenen Pullover abrasiert werden.
Die richtige Wollkur
Auch bei hochwertigen Wolltextilien geht das natürliche Wollfett Lanolin mit der Zeit verloren. Lanolin bezeichnet man das Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen. Durch eine Wollkur wird der Wolle das benötigte Wollwachs zur Rückfettung zurückgegeben.
Dafür werden die Wolltextilien in Lanolin- Lösung eingelegt und anschließend nur ausgedrückt und getrocknet, ohne die Lösung auszuwaschen. Durch eine Wollkur wird das Pilling vermindert und die Textilien werden widerstandsfähiger gegen Wind und Wetter.
Expertin im Studio: Martina Schäfer, hauswirtschaftliche Betriebsleiterin
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