Unter Gärtnern kursiert ein Wort, das ihnen die Haare zu Berge stehen lässt. Es ist der Hausmeisterschnitt. Gemeint ist der einheitlich runde Schnitt, der jedem Strauch verpasst wird. Jeder Zierstrauch hat aber seine eigene typische Form.
Der richtige Schnitt bei Ziergehölzen, die schon ein paar Jahre stehen, hat zum Ziel, den Strauch jung und blühfreudig zu halten. Fachleute sprechen vom "Erhaltungsschnitt". Dabei werden nicht die Spitzen auf die gewünschte Form gekappt.
Der richtige Schnitt - das sollten Sie tun
1. Totholz entfernen: Die meisten Sträucher treiben immer wieder neue Triebe aus der Basis. Alte und abgestorbene Triebe sollten daher regelmäßig entfernt werden, damit Platz für junges Holz ist. Dadurch wird der Strauch auch regelmäßig verkleinert, was in einem Garten mit begrenztem Platz meist erwünscht ist.
2. Verzweigungen auslichten: Wenn dies geschafft ist, kann man sich die verbliebenen Triebe ansehen und Verzweigungen herausschneiden, die: sich überkreuzen, nach innen wachsen oder nach unten wachsen.
3. Einkürzen durch Ableiten: Manche Sträucher hängen mit der Zeit vorne über. Das gehört zu ihrem typischen Wuchs und hat etwas Malerisches. Was zu sehr überhängt, kann eingekürzt werden, indem man die Spitze bis zu einem unteren Seitentrieb, der nach außen zeigt, zurückschneidet. Auch das ist eine Verjüngung.
4. Blühzeitpunkt beachten: Bei den meisten Sträuchern bietet es sich an, im Winter, also bis Anfang März zu schneiden. Ausnahmen bilden früh blühende Sträucher, die am jungen Holz blühen wie die Forsythie, Weigelie, Flieder und Deutzie. Diese Sträucher schneidet man besser nach der Blüte.
Der richtige Schnitt - Buchtipps
Da der Schnitt zu den anspruchsvolleren Gartenarbeiten gehört, empfehlen wir gerne gut verständliche Fachliteratur:
Expertin: Lydia Frotscher, Gärtnerische Leitung der Bundesgartenschau