500.000 Hunde werden pro Jahr in der EU gehandelt, darunter leider auch unseriöse und illegale Verkäufe. Das hat negative Auswirkungen für die Hunde, die Besitzer und auch für die deutschen Tierheime.
Während der Corona-Zeit haben sich viele Menschen in Deutschland einen Hund zugelegt, was die Nachfrage nach Hunden noch gesteigert hat. Damit hat auch der illegale Handel deutlich zugenommen, zum Nachteil von Hund und Mensch. Unseriöse Vermittlungen aus dem Ausland – aus Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Rumänien oder Polen – boomen.
Oft schlechte Haltungsbedingungen in ausländischen Tierheimen
Die Hunde werden im Ausland meist unter traurigen Bedingungen gehalten: An Ketten, auf dem freien Feld oder sie leben auf der Straße und müssen ums Überleben kämpfen. In Ländern wie Rumänien oder Spanien zum Beispiel kommen die eingefangenen Hunde in Tötungsstationen, wo sie nach max. 14 Tagen getötet werden. Tierschutzorganisationen können nur einen Teil der Tiere freikaufen und nach Deutschland importieren.
Illegaler Hundehandel produziert viel Tierleid
Seriöse Organisationen arbeiten auch mit ausländischen Tierheimen zusammen und bringen Hunde auf legalem Weg nach Deutschland. Zum Beispiel wird das größte Tierheim der Welt – die "Smeura" in Rumänien – von einem Deutschen geleitet. Jedes Jahr kommen etwa 2.000 Hunde mithilfe von Tierschutzorganisationen aus der "Smeura" nach Deutschland.
Welche Probleme entstehen durch den Import?
Häufig werden Hunde zu schnell vermittelt: Sie sind oft krank oder traumatisiert und kennen das Leben in einem Haushalt nicht. Die Käufer sind dann überfordert oder müssen hohe Tierarztkosten zahlen.
Am Ende landet der Hund in einem deutschen Tierheim, das die Problematik dann ausbaden muss. Mit viel Zeitaufwand, Hundetrainern und Hundepsychologen müssen traumatisierte und misshandelte Tiere wieder gepflegt werden. Ein kostenintensiver Weg.
Worauf sollte man beim Kauf eines Hundes aus dem Ausland achten?
Hat man Interesse an einem Hund aus dem Ausland, sollte man am besten in ein Tierheim gehen oder eine seriöse Tiervermittlung kontaktieren. Seriöse Vermittlungen sind als gemeinnützige Vereine angemeldet. Sie bestehen auf einer Vor- und Nachkontrolle beim neuen Besitzer.
Bei städtischen Tierheimen kann man den Hund öfter besuchen und kennenlernen, gegebenenfalls auch auf Probe mit nach Hause nehmen. Seriöse private Organisationen arbeiten mit Pflegestellen zusammen, wo der Hund im Alltagsleben getestet wird.
Vertrauenswürdige Anbieter nehmen den Hund auch per Vertrag zurück, falls es unüberwindbare Probleme gibt. In der Eingewöhnungsphase und meistens auch danach steht ein Ansprechpartner zur Verfügung. Denn seriöse Anbieter möchten nicht, dass der Hund mehrfach vermittelt wird. Außerdem ist der Hund auf jeden Fall gegen Tollwut geimpft, gechipt und sein Transport legal angemeldet gewesen.
Wichtig ist, sich für den Hundekauf Zeit zu nehmen und sich gut beraten zu lassen, damit die Beziehung auch ein Hundeleben lang hält.