Ob im Garten oder auf dem Balkon: Gemüse wächst auch auf kleinem Raum. Der Anbau spart Geld und macht Spaß. Doch Selbstversorger sollten auf das richtige Saatgut setzen.
Frisches Saatgut ist mindestens zwei Jahre lang haltbar. Gartenfreunde sollten daher beim Kauf auch auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten.
Beim Kauf auf Mindesthaltbarkeitsdatum achten
Für Anfänger eignet sich Saatgut in Scheiben, Bändern oder Pillen. Hier sind die Saatkörner bereits entsprechend zur Aussaat vorbereitet, beispielsweise auf Papier geklebt – genau im richtigen Pflanzabstand. Der Vorteil: Das Saatgut wird sparsam ausgetragen. Und: Man spart Zeit, da man die Pflanzen später nicht vereinzeln muss. Nachteil: Solche Bänder sind etwas teurer und nicht für jede Sorte zu haben. Saatgut-Scheiben eigenen sich für Töpfe, Saatgut-Bänder für Beete. Pillen garantieren eine bessere Keimfähigkeit bei feinem Saatgut, zum Beispiel bei Basilikum.
Wie sich biologisches von konventionellem Saatgut unterscheidet
Ökologisches Saatgut wird besonders umweltschonend hergestellt. Damit das Produkt nach EU-Richtlinien als "biologisch" gekennzeichnet werden darf, muss auch der Anbau der Mutterpflanze nach biologischen Kriterien ablaufen. Beim Anbau dürfen kein künstlicher Dünger und keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Auch wird Bio-Saatgut nach der Ernte nicht gebeizt und ist deshalb frei von Schadstoffen. Ganz anders konventionelles Saatgut: Hier wird häufig gebeizt, um es vor Schimmel zu bewahren und haltbarer zu machen.
Das Saatgut von Bio-Pflanzen bringt meistens widerstandsfähigere Pflanzen hervor, da hier bereits die Mutterpflanze einem höheren Krankheits- und Schädlingsdruck ausgesetzt war. Nachteile von biologischem Saatgut: Es ist meist teurer, der Bio-Anbau aufwendiger und der Ertrag fällt geringer aus, weil auf Kunstdünger verzichtet wird und ein Teil der Ernte Schädlingen zum Opfer fällt.
F1-Saatgut kann nicht vermehrt werden
Konventionelles Saatgut verspricht große Pflanzen und einen hohen Ertrag. Nachteil: Saatgut von sogenannten F1-Hybriden kann nicht mehr weitervermehrt werden, da in der zweiten Generation verschiedene Pflanzen auftreten. Diese Sorten bezeichnet man als nicht "samenfest". Man muss deshalb immer wieder neues Saatgut kaufen. Wenn man sein eigenes Saatgut also ernten möchte, sollte man auf F1-Saatgut verzichten.
So gewinnt man eigenes Saatgut
Um eigenes Saatgut zu gewinnen, sollte man zwei bis drei Mutterpflanzen bis zur Blüte stehen lassen. Die Samen-Schoten sollten trocken sein, wenn sie geerntet werden. Dann trocken lagern – am besten in einem Papiertütchen oder Glas. Hier halten Samen zwei bis drei Jahre. Erntetermin notieren.
Wer die Keimfähigkeit seines Saatgutes im Voraus testen will, der kann Samen auf ein feuchtes Papier oder auf Ton geben. Nach ein paar Tagen sollte die Hälfte der Samen gekeimt haben. Anderenfalls ist das Saatgut zu alt und der Anbau lohnt sich nicht mehr.
Trend: Selbstversorgung Geld sparen mit dem eigenen Gemüseacker – geht das?
Leere Supermarktregale, steigende Preise durch die Inflation und der Wunsch nach Selbstversorgung: Gemüse auf dem eigenen Acker anbauen wird zum Trend. Lohnt sich das auch?