Vier Tage arbeiten bei gleichem Gehalt: Dieses Arbeitsmodell wird gerade in vielen Ländern getestet und auch immer mehr Betriebe in Rheinland-Pfalz bieten es ihren Mitarbeitenden an. Aber wird an vier statt fünf Tagen dann auch weniger oder sogar mehr gearbeitet? Und sinkt bei der 4-Tage-Woche die Produktivität im Unternehmen?
Mehrere Firmen in Rheinland-Pfalz praktizieren schon dieses Modell, in dem sie die Arbeitszeit auf vier Tage umverteilen: Also an vier Tagen länger arbeiten, um einen Tag frei zu haben. In Großbritannien wurde im weltweit größten Versuch getestet, was passiert, wenn ein Tag weggelassen wird, ohne die Arbeitszeit zu verlängern. Das Ergebnis: Die meisten teilnehmenden Betriebe konnten ihre Produktivität trotz kürzerer Arbeitszeiten halten oder sogar steigern.
Kritiker des Modells entgegnen, wenn die selbe Arbeit in vier statt fünf Tagen erledigt werden muss, entsteht mehr Druck und Stress. Studien belegen, dass überlange Arbeitstage zu einem erhöhten Risiko für Arbeitsunfälle führen. Langfristig steigt auch das Risiko für Berufserkrankungen. In vielen Branchen in Deutschland, wie der Pflege, in Kindergärten oder im Handwerk, fehlen Arbeitskräfte. In dieser Situation Arbeitstage zu reduzieren, ist in vielen Betrieben unrealistisch.