Ein Film von Harald Hort
Standenbühl ist ein Örtchen in der Nordpfalz. Es liegt in Sichtweite des Donnersbergs direkt an der Kaiserstraße. Das ist die Straße, die Napoleon bauen ließ, um Mainz mit Paris zu verbinden. Später wurde sie zur Landesstraße L 401 und sorgte über Jahre für viel Verkehr im Ort. Seitdem die Autobahn A 63 parallel dazu verläuft, ist es in Standenbühl ruhiger geworden.
Etwa 230 Einwohner hat das Dorf – wenn man nur die Menschen rechnet. Zählt man allerdings die Pferde dazu, kann man mit Fug und Recht sagen: Jeder dritte Standenbühler ist ein Pferd. Auf Schritt und Tritt begegnet man ihnen.
Ob als Verzierung am Hoftor oder in die Gardine gestickt, ob in den vielen Ställen der wenigen Straßen oder auf den Weiden rund ums Dorf: Standenbühl ist ein Schwerpunkt des rheinland-pfälzischen Reitsports und über die Grenzen des Landes hinaus.
Der "Zellertal-Donnersberger Reit- und Fahrverein" residiert hier. Ebenso das "Pferdezentrum Rheinland-Pfalz-Saar", das sich um die Ausbildung und Vermarktung von Sport- und Freizeitpferden kümmert.
Standenbühls Hauptstraße heißt immer noch Kaiserstraße. Das ist auch die Straße, in der die meisten Pferde wohnen. Im großen "Zentrum", aber auch bei "kleinen Leuten": Die 14-jährige Laura zum Beispiel spannt täglich ihr Pony Max ein, um mit ihm durch die Kaiserstraße und die Gemarkung zu traben. Beim Nachbarn steht die Stute Anke, die noch richtig den Pflug ziehen kann. Und da sind noch viel mehr Standenbühler mit Pferdeverstand.