Vor dem Winter stellen sich Hausbesitzer jedes Jahr dieselbe Frage: Wann soll ich Heizöl kaufen? Im Moment ist der Preis besonders günstig.
Wer Auto fährt, dürfte es schon bemerkt haben: Der Ölpreis ist derzeit ziemlich niedrig. Das hat verschiedene Gründe, zum Beispiel, dass in vielen Ländern der Welt die Wirtschaft nicht gut läuft. In Deutschland und den USA zum Beispiel, aber auch die chinesische Wirtschaft schwächelt.
Eine schwache Wirtschaft geht immer mit weniger Nachfrage nach Erdöl einher. Das drückt den Preis - so ist das auch im Moment.
Heizöl derzeit so billig wie lange nicht
Wenn Erdöl günstig ist, sinkt auch der Preis für Heizöl. 100 Liter kosten im Augenblick etwas mehr als 90 Euro, das ist ein vergleichsweise niedriger Preis. Zwar kosteten 100 Liter Heizöl im Sommer 2020 noch zeitweise unter 40 Euro, danach sprangen die Kosten aber insbesondere wegen der Energiekrise nach oben. In der Spitze mussten Kunden mehr als 200 Euro für 100 Liter Heizöl bezahlen.
Wer sich jetzt den Heizöltank füllen lässt, kann sich den derzeit günstigen Preis sichern. Es ist auch nicht ratsam, noch lange zu warten, da die Nachfrage in Richtung Herbst und Winter traditionell größer wird und der Preis damit wieder steigt. Zudem wird im kommenden Jahr auch der CO2-Preis wieder angehoben, was das Heizen zusätzlich verteuert.
Zusammen Heizöl einkaufen lohnt sich
Der Heizölpreis hängt allerdings nicht alleine vom Rohölpreis ab. Auch der Wohnort spielt eine Rolle, denn Logistik und Transport sind ebenfalls wichtige Kostenfaktoren. Je kürzer die Wege für den Transport des Heizöls sind, desto günstiger wird es am Ende.
Zudem hängt der Preis für das Heizöl auch von der bestellten Menge ab. Hier gilt: Je mehr man kauft, desto günstiger wird es. Experten raten deshalb dazu, sich mit Nachbarn zusammenzuschließen und gemeinsam Heizöl zu bestellen. Der Preisvorteil ist bereits spürbar, wenn zwei bis drei Haushalte sich zusammentun.
Ölheizungen im Südwesten nach wie vor sehr verbreitet
In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz heizen bis heute vergleichsweise viele Haushalte mit Öl. Das zeigt die groß angelegte Studie "Wie heizt Deutschland 2023?" des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW). Demnach heizen rund ein Drittel der Haushalte in Baden-Württemberg mit Öl, in Rheinland-Pfalz beträgt der Anteil knapp 30 Prozent.
Wie entwickelt sich der Ölpreis?
Aufgrund der schwachen Weltwirtschaft ist der Ölpreis derzeit niedrig, das kann sich jedoch schnell wieder ändern.
Wenn Amerika die lang erwartete Zinswende startet, würde das Kredite günstiger machen, was wiederum die Wirtschaft ankurbeln würde.
Ein weiteres Szenario wäre, dass sich wichtige Erdölländer in den Krieg im Nahen Osten einschalten und mit Boykott drohen. Auch das würde den Ölpreis treiben.
Und schließlich wird der CO2-Preis im kommenden Jahr von jetzt 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne Öl angehoben. Experten des ADAC gehen jedenfalls nicht davon aus, dass der Ölpreis langfristig so niedrig bleibt wie jetzt.
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