Welche Vor- und Nachteile haben Infrarotheizungen? Sind sie - neben Wärmepumpen - noch eine weitere Alternative zum Heizen mit Öl und Gas? Alles Wichtige im Überblick.
Die Heizkosten steigen und auch gesetzlich verändert sich einiges. Vor allem seit der Energiekrise informieren sich daher immer mehr Menschen über alternative Heizmöglichkeiten.
Infrarotheizungen erwärmen nicht die Luft im Zimmer
Während der Fokus im ersten Schritt vor allem bei Wärmepumpen landet, ist inzwischen aber auch immer öfter die Rede von Infrarotheizungen. Es gibt sie mittlerweile sogar beim Discounter.
Sie erwärmen nicht die Luft, sondern Wände, Gegenstände und Körper. Ein Vorteil: Die neusten Modelle sind so unauffällig, dass sie teilweise wie ein Bild an der Wand aussehen.
So funktioniert eine Infrarotheizung
Im Prinzip ist die Installation einer Infrarotheizung ganz einfach: Aufhängen, Stecker einstecken und heizen. Viele kennen das Prinzip noch vom Strahler über dem Wickeltisch oder von einer Werkstattheizung.
In den Modulen sind Heizdrähte eingebaut. Sie werden mit Strom erwärmt und geben diese Wärme dann ab. Und zwar – anders als bei anderen Heizungen - vor allem direkt an Gegenstände und kaum an die Luft. Dadurch spüren die Menschen Infrarotwärme ganz anders und viel unmittelbarer.
Neues Design für's Zuhause
Moderne Infrarotheizungen sehen allerdings etwas schicker aus als früher. Die meisten Geräte sind Wandmodule - zum Beispiel im Design einer schicken Steintafel, als Spiegel oder als Keramikplatte mit einem Kunstdruck.
Was eine Heizung mit Infrarot kostet
Je nachdem wo und wie man eine Infrarotheizung nutzt, kann es ziemlich teuer werden. Denn die Heizung läuft mit Strom und der kostet momentan relativ viel. Deshalb warnen Experten - zum Beispiel von der Verbraucherzentrale - davor, Infrarotheizungen als Totalersatz für eine Gas- oder Ölheizung einzuplanen.
Wieviel man konkret zahlen muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Der reine Anschaffungspreis ist erstmal verlockend, denn ein Infrarotmodul bekommt man bereits für rund 100 bis 300 Euro - teilweise sogar beim Discounter.
Was das Heizen mit Strom kostet
Die Betriebskosten einer Infrarotheizung fallen sehr unterschiedlich aus. Es kommt darauf an, in was für einem Raum die Heizung genutzt wird, vor allem, wie gut er isoliert ist. Außerdem spielt es eine Rolle, wie lange man die Heizung laufen lässt und wie kalt das Zimmer vorher war.
Ein konkretes Beispiel: Eine Infrarotheizung von einem bekannten Discounter hat eine Leistung von 800 Watt und verbraucht 0,8 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 34 Cent pro Kilowattstunde würde der Betrieb rund 27 Cent pro Stunde kosten.
Eine Wärmepumpe kann im laufenden Betrieb aus der selben Strommenge drei Mal mehr Wärme erzeugen.
Für wen sich eine Infrarotheizung lohnt
- Wer eine ergänzende Heizung zu einem bestehenden System sucht, für den kann eine Infrarotheizung sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn einem die Temperatur der bestehenden Heizung abends nicht reicht und man für wenige Stunden gerne mehr Wärme haben möchte.
- Oder wenn man einen Raum hat, den man nur ab und zu heizen möchte.
- In Kombination mit einer Photovoltaikanlage, also selbst produziertem günstigem Strom, kann man die Betriebskosten einer Infrarotheizung auffangen.
Besonders effizient sind Infrarotmodule in gut gedämmten Gebäuden, weil dort grundsätzlich weniger Wärme verloren geht.
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