Oft ist bei schädlichen Klimagasen nur von Kohlenstoffdioxid (CO2) die Rede. Doch auch Methan ist ein Problem und soll reduziert werden, sagt die neue EU-Methanverordnung.
Es entweicht bei der Gas- und Ölförderung oder auch beim Kohleabbau - immer dann, wenn Brennstoffe gewonnen werden: Methan ist ein natürliches Gas. Und es ist noch um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2. Auch beim Transport durch das weitreichende Gasleitungsnetz oder wenn solche Gasleitungen ein Leck haben, gelangt es in die Atmosphäre. Weltweit steigen die Methan-Emissionen immer weiter an. Mit einem globalen Methan-Abkommen bei der UN-Klimakonferenz vor drei Jahren sollte die Reißleine gezogen werden.
Sogar die Umweltverbände loben die EU-Verordnung
Die im August (5.8.2024) in Kraft tretende EU-Methanverordnung setzt die Ankündigung um. 30 Prozent der Methan-Emissionen im Energiesektor sollen demnach bis 2030 reduziert werden. Regelungen, die sogar von Umweltverbänden wie etwa der Deutschen Umwelthilfe gelobt werden.
Methan-Leitungen überwachen und reparieren
Die EU-Methanverordnung schreibt vor, dass die Energie-Unternehmen alle Methan-Emissionen genau messen müssen, die Netze überwachen und wenn nötig reparieren müssen. Das war bisher nicht selbstverständlich. Die Anlagenbetreiber selbst haben Schätz-Werte angegeben, die nicht immer der Realität entsprachen, wie Studien zeigten.
Methan
Nach CO2 ist Methan das wichtigste Treibhausgas. Es viel klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid. Wo kommt Methan vor? Wie baut es sich ab?
Energiesektor verursacht nur ein Viertel der Methan-Emissionen
Auch die Internationale Energieagentur hält die Methan-Emissionen für eine optimale Stellschraube: "Rund 40 Prozent der 120 Millionen Tonnen an Methan-Emissionen könnten ohne zusätzliche Kosten vermieden werden." Die tief hängenden Früchte sind also auch noch fast umsonst. Allerdings ist der Energiesektor nur für ein gutes Viertel der Methan-Emissionen verantwortlich.
Massentierhaltung und Abfallwirtschaft
Doch nur der Energiesektor ist in der EU-Methanverordnung geregelt. Dies bedauert Julian Schwartzkopff von der Deutschen Umwelthilfe. Er sagt, was noch fehlt "sind insbesondere die Emissionen aus der Landwirtschaft, aus der Massentierhaltung, und der Abfallsektor, da sind es Mülldeponien, wo auch große Mengen an Methan entstehen."
Die Landwirtschaft verzeichne in Deutschland die höchsten Methan-Emissionen und müsse ebenfalls dringend reguliert werden. Die EU-Methanverordnung für den Energiebereich könne daher nur ein erster Schritt sein.
Kreisbauernverband Ravensburg stellt sich der Diskussion Ist die oberschwäbische Kuh (k)ein Klimakiller?
Der Bauernverband Allgäu-Oberschwaben hat sich mit dem Vorwurf auseinandergesetzt, Kühe seien wegen hoher Methan-Emissionen Klimakiller. Eingeladen war ein Experte der TU München.