Beim Einkauf von Grundnahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Brot und Milchprodukten ist es schwierig, zu sparen. Helfen Apps, die günstigsten Angebote bei Lebensmitteln zu finden?
Die Stiftung Warentest wollte herausfinden, was Apps für den Preisvergleich taugen, wieviel sich sparen lässt und hat einige davon getestet.
Sparapps für Lebensmittel: Das Testfeld
Die Testerinnen und Tester haben zuerst acht verschiedene Preisvergleichs-Apps ausgewählt. Die Apps sollten kostenlos sein und sowohl verfügbar für Handys mit dem Android-Betriebssystem als auch für Apple-Geräte. Unter diesen Apps sind zum Beispiel Marktguru, KaufDa oder Prospektangebote.de.
Mit allen Apps lassen sich Preise verschiedener Lebensmittel-Einzelhändler vergleichen. Die Tester haben je einen Warenkorb für einen Single- und für einen Familienhaushalt zusammengestellt und jeweils die Preise verglichen. Und zwar sowohl die Preise, die innerhalb der Apps angegeben waren, als auch die Preise, die tatsächlich vor Ort beim Einkauf in fünf verschiedenen Supermärkten und Discountern abgerufen wurden. Dafür waren die Tester in Dortmund und München unterwegs.
Die Grenzen der Preisvergleichs-Apps
In dem Test konnte eine Familie mit so einer App um die fünf Euro pro Einkauf sparen, ein Single kam etwa drei Euro günstiger weg.
Allerdings haben die Tester auch festgestellt:
- Wer die Preise vor Ort in den Supermärkten miteinander vergleicht, kann mehr Geld sparen. Das liegt dran, dass die Preisvergleichs-Apps nicht immer alle Schnäppchen kennen oder weil im Test zum Teil Preise in der App angegeben wurden, die es vor Ort doch nicht gab.
- Dazu kommt: Das Durchforsten der Sparapps nach Schnäppchen kostet relativ viel Zeit.
- Und man muss sich auch fragen, ob man überhaupt bereit ist, seine Einkäufe im Zweifel auf fünf verschiedene Märkte aufzuteilen – ob also der Aufwand dafür noch im Verhältnis dazu steht, wie viel Geld man dabei spart.
Das Sparpotential der Preisvergleichs-Apps
Manchmal suchen Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkaufen ja ein ganz bestimmtes Produkt. Im Test der Stiftung Warentest gab es zum Beispiel ein Glas Nuss-Nougat-Creme eines bekannten Herstellers für 1,79 Euro - statt zum sonst üblichen Preis von bis zu 2,99 Euro. Wer dann auf Vorrat einkauft, kann deutlich sparen.
Man kann eine Preisvergleichs-App auch dafür nutzen, regionale Preisunterschiede herauszufinden. Die gibt es laut diesem Test sogar zwischen einzelnen Stadtteilen. Wenn ich also zum Beispiel auf dem Weg von der Arbeit nach Hause an unterschiedlichen Supermärkten und Discountern vorbeikomme, kann ich zuvor deren Angebote bereits in der Sparapp miteinander vergleichen.
Mit manchen Apps kann man sogar ein bisschen Geld verdienen, wenn man den Kassenbon hochlädt. Dabei geht es aber eher um Centbeträge.
Sparapps sammeln Daten der Nutzer
Wie so oft geht es bei solchen Apps zum Sparen und zum Preisvergleich darum, dass die Unternehmen an die Kundendaten kommen wollen: Wer kauft wo ein, was genau kauft die Kundin oder der Kunde und wann genau.
Allerdings gibt es Unterschiede, welche Daten erfasst werden, zum Beispiel beim Registrieren in der App. Außerdem unterscheiden sich die Apps auch darin, wie die personenbezogenen Daten verwendet und wie gut sie geschützt werden. Ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und in die Datenschutzerklärung lohnt sich da immer.