Vernetztes Zuhause

Wissenswertes über das Smart Home

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Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Das Licht oder die Rollläden per Sprachbefehl oder übers Handy steuern – das geht im Smart Home. Was sinnvoll ist und wie sicher die Systeme sind.

Wer smarte Technik nutzen will, muss nicht in einem Neubau wohnen – sondern die eigenen vier Wände lassen sich auch nachträglich zu einem Smart Home aufrüsten.

So wird das Smart Home gesteuert

Viele Geräte lassen sich entweder übers Handy steuern – zum Beispiel die Kaffeemaschine - oder über sogenannte Sprachassistenten, die etwa einen Einkaufszettel aufsetzen: Das läuft über Lautsprecher mit eingebauten Mikrofonen. In jedem Raum, den man per Sprache steuern will, braucht man eines dieser Geräte.

Alexa, der Sprachassistent von Amazon, ist das am weitesten verbreitete Modell.  Auf Platz 2: die Sprachsteuerung von Google. Weniger verbreitet ist Siri von Apple. Noch relativ neu: der Magenta-Sprachassistent der Telekom.

Ein Smart Home kann Tausende von Euro kosten, aber es lassen sich auch nur Teile eines Hauses oder einer Wohnung umrüsten. Es kommt auch darauf an, wo der Kunde seine Schwerpunkte legt und welche Systeme er wählt.

Beispiel smarte Beleuchtung: Alte Birne raus, neue, per Funk vernetzte rein – schon lässt sich das Licht per Handy dimmen oder die Farbe ändern. Es handelt sich um LEDs mit einem Chip und Elektronik darin, die über Bluetooth oder WLAN angesteuert werden können.

Um mehr als zehn Lampen gleichzeitig zu steuern, braucht es eine Zentrale. Ein solches Gerät ist das Gehirn smarter Technik und wird an den Router angeschlossen. Das Handy funkt den Befehl an den Router, der gibt das Signal weiter an die Zentrale. Von dort geht es weiter an die Lampen oder anderes Zubehör wie Schalter oder Steckdosen. Das Ganze funktioniert auch von unterwegs.

Verschiedene Systeme miteinander verbinden

Grundsätzlich hat jeder Hersteller eine eigene App für sein System. Will man verschiedene Hersteller mit unterschiedlichen Funksprachen miteinander vernetzen,  braucht es eine offene Zentrale – die alle versteht. Nachteil ist der hohe Preis. Soll die Zentrale beispielsweise vier Funkstandards verschiedener Hersteller verbinden, kostet sie ca. 400 Euro.

Deutlich günstiger sind geschlossene Zentralen. Sie sprechen aber nur eine Funksprache. Meist lassen sich damit nur Geräte desselben Herstellers einbinden.

Sprachsteuerung in Smart Homes hört immer mit

Sprachassistenten hören in einem Raum die ganze Zeit mit, was gesprochen wird, sie reagieren aber nur auf ein bestimmtes Codewort. Erst wenn dieses Wort fällt, sollen die Geräte aufzeichnen, was gesagt wird. Auf den Servern des Anbieters werden die Daten gespeichert, ausgewertet, transkribiert, in Befehle umgewandelt und verarbeitet.

In unserem Test hat kein Sprachassistent illegal gelauscht. Übrigens: Wer wissen will, was genau aufgezeichnet wurde, kann seine Sprachaufnahmen selbst kontrollieren. Das geht auf der Homepage des Anbieters. Die Aufnahmen sollen die Spracherkennung verbessern. Wer das nicht möchte, kann widersprechen.

Vernetzte Technik kann gehackt werden

Smarte Technik kann allerdings auch von Verbrechern fremdgesteuert werden, zum Beispiel eine Überwachungskamera. Sie nutzen Schwachstellen in der Technik mit Hilfe eines Angriffsprogramms aus. Dabei klinken sie sich in die Kommunikation eines Gerätes ein, um den gesamten Netzwerkverkehr mitzulesen und das Passwort der Kamera zu stehlen.

Gefährdet sind auch manche Staubsauger-Roboter. Bestimmte Modelle sammeln Daten über die Wohnung und erstellen so einen Grundriss, der Aufschluss über Größe und Einrichtung der Räume gibt. Und: Gehackte Türschlösser könnten ungebetene Gäste in die Wohnung lassen.

So schützen Sie sich vor Hackerangriffen auf das Smart Home

  • Hände weg von Ramschware! Billighersteller legen keinen Wert auf Sicherheit, denn sie haben keinen Ruf zu verlieren.
  • Bei der Installation immer neue, komplexe Passwörter vergeben. Zur Verwaltung empfiehlt sich ein Passwort-Manager.
  • Sämtliche Software-Updates machen. Damit werden bekannte Sicherheitslücken geschlossen.

Smart Home-Technik kann die Umwelt schonen

Smart Home heißt nicht nur Energie sparen, sondern auch: Energie dann nutzen, wenn viel davon vorhanden ist. Beispiel digitale Stromzähler, die mit dem Energieversorger kommunizieren.

Denn Wind- und Sonne-Energien schwanken stark. Durch smarte Kommunikation werden elektrische Geräte wie Waschmaschinen oder Trockner erst dann eingeschaltet, wenn viel Strom vorhanden und der Betrieb damit besonders günstig ist.