Online-Bestellungen, die wieder zurückgeschickt werden, verursachen bei Händlern hohe Kosten. Das geht aus einer Branchenumfrage hervor.
Das vom Handel finanzierte EHI Retail Institute hat 81 Onlinehändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Das Ergebnis: Jeder zurückgeschickte Artikel kostet die Händler zwischen fünf und zehn Euro. Darin enthalten seien neben dem Rücksende-Porto auch die Kosten für die Prüfung, ob ein Artikel noch einmal verkauft werden kann.
Mode und Accessoirs werden besonders häufig zurück geschickt
Wie viele Retouren bei den Händlern eingehen schwankt dabei von Branche zu Branche stark. Besonders oft passiert das bei Modehändlern. Bei einzelnen Unternehmen werden hier bis zu drei Viertel der bestellten Waren wieder zurückgegeben. Durchschnittlich seien es in diesem Bereich ein Viertel bis die Hälfte.
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Das sei Teil des Geschäftsmodells und einkalkuliert, so EHI Retail. Viele Kunden bestellten mehrere Varianten um dann erst bei der Anprobe zu entscheiden, welche sie behalten. Immerhin seien viele der zurückgesendeten Produkte dann noch für den Wiederverkauf geeignet. Online-Modehändler stehen aber besonders häufig in der Kritik, zurückgesendete Neuware zu vernichten – auch um die hohen Kosten zu sparen.
Kunden zahlen selten für den Rückversand
Bei Nahrungs- und Genussmitteln sei die Retourenquote am niedrigsten, so das EHI. Über alle Branchen hinweg liege sie im Schnitt zwischen sechs und zehn Prozent.
Laut EHI versuchen Online-Händler inzwischen verstärkt, die Zahl der Retouren deutlich zu reduzieren – vor allem durch bessere Produktinformationen im Online-Shop. Denn die Kundinnen und Kunden sind an kostenlosen Versand und Rückversand gewöhnt: Nur in rund einem Drittel der Fälle müssen sie die Kosten für den Rückversand übernehmen.