Deutschlandweit werden die Weihnachtsbäume im Winter teurer. Die Produzenten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz trotzen dem Trend und können die Preise wohl stabil halten.
Alles wird teurer. Im Hinblick auf Weihnachten wird man in den Supermärkten bereits wieder mit Lebkuchen und Schoko-Nikoläusen in Stimmung gebracht. Doch die Inflation sorgt oft für einen bitteren Beigeschmack.
Die gute Nachricht: Zumindest in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wird der Weihnachtsbaum in diesem Jahr wohl nicht teurer, obwohl deutschlandweit die meisten Christbaum-Erzeuger höhere Preise durchsetzen wollen.
Preise für Nordmanntanne in Baden-Württemberg bleiben stabil
Für die beliebten Nordmanntannen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg zwischen 21 und 29 Euro für den laufenden Meter bezahlen, wie der Christbaumverband des Landes mitteilte. Das ist genauso viel wie im vergangenen Jahr. Für einen zwei Meter hohen Weihnachtsbaum werden in Baden-Württemberg also zwischen 42 und 58 Euro fällig.
Diese Preisspannen sind allerdings nur Empfehlungen des Verbandes. Am Ende entscheidet jeder Betrieb selbst, welchen Meterpreis er verlangt. Tendenziell bewegen sich Betriebe, die ihre Bäume selbst produzieren, eher am unteren Ende - Betriebe, die ihre Bäume zukaufen, preislich eher am oberen Ende, wie der Christbaumverband erklärt.
Regen sorgt für gute Qualität bei Tannen in Baden-Württemberg
Laut Christbaumverband ist die Qualität der Bäume in diesem Jahr sehr gut. Die Nordmanntanne liebe feuchtes Klima und wachse bei nassem Wetter optimal, heißt es. Auch der Frost habe keine Bäume zerstört, so dass man die Preise trotz gestiegener Kosten stabil halten könne. In trockenen Jahren müsse man hingegen mehr beregnen, was zu höheren Kosten führe.
Rheinland-Pfalz setzt bei Weihnachtsbäumen auf Eigenproduktion
Das Preisniveau für Christbäume in Rheinland-Pfalz soll sich laut des Arbeitskreises rheinland-pfälzischer Weihnachtsbaumproduzenten wie auch in Baden-Württemberg bei 21 bis 29 Euro einpendeln. Unterschiede gebe es vor allem zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Kunden sei es darüber hinaus wichtig, einen Baum aus der Region zu kaufen. Dies könne von den Betrieben aus dem Land gewährleistet werden.
In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Engpässe durch Trockenheit gegeben. Viele Jungpflanzen hätten erhebliche Schäden davongetragen. Durch das Nachpflanzen neuer Jungpflanzen hätte man das aber ausgleichen können. Laut Verband wird es dieses Jahr keine Engpässe geben, jeder der einen Baum haben wolle, könne einen bekommen.
Deutschlandweit steigen Preise für Christbäume
Einer Umfrage der Marketingagentur Kollaxo zufolge wird der Produzentenpreis der Weihnachtsbaumbetriebe deutschlandweit um 5 bis 20 Prozent ansteigen. Auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern werde die Preissteigerung ankommen. Die Preiserhöhungen würden bei den befragten Betrieben mit den gestiegenen Lohn-, Material- und Transportkosten begründet. Außerdem gebe es weniger Konkurrenz und das Angebot schrumpfe.
Laut Agentur waren Bäume vor einem Jahrzehnt so teuer, dass Betriebe stark expandierten und immer mehr neue Produzenten ins Geschäft einstiegen. Dies habe über die Jahre zu einem Angebotsüberhang geführt. Durch steigende Kosten habe sich die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe verschlechtert und die Angebotsmenge sei zurückgegangen. Eine deutliche Preiserhöhung sei damit laut Kollaxo vorprogrammiert gewesen.
Auf lange Sicht rechnet auch der baden-württembergische Christbaumverband mit Preissteigerungen. Obwohl man die Stammkunden nicht vergraulen wolle und viele Betriebe vorsichtig mit Preiserhöhungen umgingen, käme man an den gestiegenen Kosten irgendwann nicht mehr vorbei.