Im Winter haben Vögel weniger zu essen. In Super- und Baumärkten gibt es nun ein riesiges Angebot an Vogelfutter. Doch worauf sollte man beim Kauf achten?
Der Klassiker unter dem Vogelfutter-Angebot ist der Meisenknödel. Aber welcher ist der beste? Marktcheck macht den Meisenknödel-Check und kauft fünf verschiedene Meisenknödel ein:
- „Vogelglück“ von Bauhaus für 2,22 Euro pro Kilogramm,
- die Meisen Knödel von Hornbach kosten 3,31 Euro/kg
- „Ein Herz für Wildvögel“ von Toom für 4 Euro/kg
- die „Natura Meisen Knödel“ von Dehner für 4,33Euro/kg.
- Die teuersten kommen von Obi: 5,77 Euro pro Kilo kosten die „Premium Meisen Knödel“ mit Insekten.
Was ist gutes Vogelfutter?
Professor Peter Berthold, Ornithologe und Autor zahlreicher Fachbücher nimmt die die Meisenknödel an der Forschungsstelle in der Nähe des Bodensees unter die Lupe:
Meisenknödel: Welcher schmeckt den Vögeln am besten?
Für den Geschmackstest müssen die Vögel selbst ran. Dafür hängt Peter Berthold die fünf Meisenknödel an einer beliebten Futterstelle auf. Mit einer kleinen Kamera werden sie neun Tage lang beobachtet. Am beliebtesten sind die Meisenknödel von Toom und Obi. Sie sind auch die beiden teuersten Produkte im Test. Weniger geschmeckt haben den Vögeln offenbar die günstigeren Knödel von Bauhaus und die sehr harten Knödel von Hornbach.
Konsistenz, Inhalt, Verpackung: Welcher Meisenknödel überzeugt?
Professor Peter Berthold schaut sich die Konsistenz und Inhaltsststoffe der Meisenknödel genauer an. Bei dem von toom fällt ihm sofort etwas auf:
“Wenn diese Knödel mit Netz aufgehängt werden, können größere Arten wie zum Beispiel Eichelhäher, Elster, Krähe diese Knödel packen und mit dem Säckchen weg transportieren. Bleibt dieses Säckchen übrig, entsteht daraus Mikroplastik“, so Peter Berthold.
Besser die Knödel ohne Netz kaufen und dann zum Beispiel in wiederverwendbaren Silos aufhängen.
Der Geruch und die Konsistenz vom toom-Knödel gefallen dem Ornithologen, aber beim Aufschneiden des Meisen Knödels entdeckt er sofort sehr viele Weizenkörner:
Auch der Meisenknödel von Dehner macht für den Experten zunächst einen guten Eindruck. Aber im Knödel findet er ganze Erdnuss-Stücke. Das ist problematisch, denn viele Vögel mit zarten Schnäbeln wie etwa Schwanzmeisen oder Zaunkönige können diese nicht fressen.
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Ähnliches entdeckt Peter Berthold bei den Knödeln von Bauhaus. Für Rotkehlchen oder Amseln, die lieber weiches Futter fressen, nicht optimal.
Als nächstes wird der Premium-Knödel von Obi getestet. Mit der Konsistenz und dem Geruch ist der Experte zufrieden. Er enthält wenig Weizen, insgesamt aber viele grobe Körner. Er ist der Einzige in der Stichprobe, in dem auch Insekten stecken. Doch das sei laut Professor Peter Berthold überhaupt keine Bereicherung.
Zu guter Letzt noch der Meisen Knödel von Hornbach.
„Um den zu zerschneiden, braucht man fast schon eine Laubsäge, so fest ist der. Da wäre meine Prognose, dass sich die Vögel sehr schwertun“, bemängelt der Vogel-Experte. Auch die Zutaten können ihn nicht überzeugen: Weizen, ungeschälte Sonnenblumenkerne, Maiskörner.
Marktcheck fragt beim Hersteller nach, woher die sehr feste Konsistenz kommt, bekommt jedoch keine Antwort.
Das Marktcheck-Ergebnis
Der Knödel von toom ist geschmacklich offenbar beliebt, aber leider mit unnötigem Plastiknetz. Auch gern gegessen werden die Meisenknödel von Dehner und Obi. Verschmäht wurden die Knödel von Bauhaus und der harte Hornbach-Knödel.
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Vögel ganzjährig füttern?
Der Ornithologe Peter Bertold füttert die Vögel übrigens das ganze Jahr über, nicht nur in der kalten Jahreszeit:
Das ganze Jahr hindurch ist es zudem wichtig, an eine frostfreie Vogeltränke denken, damit die Vögel auch etwas zu trinken finden. Und: Wer im Winter anfängt, Vögel zu füttern, sollte das auch den ganzen Winter über beibehalten, da die Vögel sich an das Futter gewöhnen.