90-minütiger Dokumentarfilm über nigerianische Netzwerke, die Frauen in Zwangsprostitution treiben / Milliardengeschäft mit dem Schicksal nigerianischer Frauen
Sie schleusen Frauen nach Europa, verdienen an Zwangsprostitution und Drogenhandel: nigerianische Netzwerke. Der Dokumentarfilm „Verhängnisvolle Versprechen“ von Chiara Sambuchi, der beim Dokumentarfilm-Festival CPH:DOX in Kopenhagen Weltpremiere hatte, deckt auf, wie die Menschenhändler vorgehen, und begleitet eine engagierte italienische Staatsanwältin, einen deutschen Ermittler sowie betroffene Frauen, die den Ausstieg geschafft haben.
Der Film wurde am 27. Juli 22 um 22:50 Uhr im Ersten gezeigt und steht danach für ein Jahr in der ARD Mediathek (Erstausstrahlung bei ARTE war im Februar 2022).
Ausmaß und Folgen der sexualisierten Gewalt
Es ist ein Milliardengeschäft: Kriminelle Netzwerke aus Nigeria verdienen mit Drogen- und Menschenhandel. In ihrem Heimatland locken sie junge Frauen an mit der Aussicht auf eine sichere Zukunft in Europa – ein verhängnisvolles Versprechen. Denn es führt in die Zwangsprostitution. Die Frauen zahlen Tausende von Euro für die oft illegale Reise. Sobald die Frauen in Europa ankommen, fordern die Menschenhändler das Geld zurück und zwingen sie zur Prostitution. Psychisch unter Druck gesetzt werden sie durch ein archaisches „Juju“-Ritual, das sie davon abhalten soll, zu fliehen und ihren Peinigern zu entkommen. Der Film von Chiara Sambuchi zeigt Ausmaß und Folgen der sexualisierten Gewalt. Produziert wurde „Verhängnisvolle Versprechen“ von Grimme-Preisträgerin Antje Boehmert, die u.a. auch für den Erfolg von „Charité Intensiv: Station 43“ (rbb) mitverantwortlich zeichnet.
Ohne Nachfrage kein Geschäft
„Ohne Nachfrage gäbe es das Geschäft nicht“, stellt die Sozialarbeiterin Princess Inyang Okokon fest. Sie war selbst in die Hände von Menschenhändlern geraten, schaffte aber den Ausstieg und hilft inzwischen anderen Frauen, aus der Zwangsprostitution auszubrechen. „Verhängnisvolle Versprechen“ deckt auf, wie die Menschenhändler vorgehen. Der Dokumentarfilm begleitet die engagierte italienische Staatsanwältin Lina Trovato und den deutschen Ermittler Colin Nierenz aus Duisburg bei ihrer Arbeit und erzählt vom Schicksal junger nigerianischer Frauen, die den Ausstieg aus der Zwangsprostitution geschafft haben.
Produktion
„Verhängnisvolle Versprechen“ ist eine Koproduktion von DOCDAYS mit dem SWR in Zusammenarbeit mit ARTE und ist nach der Fernsehausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar.