Der Traum von der eigenen Familie: Für das schwule Paar Johnny und Stefan ein langer und komplizierter Weg. Sie entscheiden sich für eine Leihmutterschaft in den USA. Die Regenbogenfamilie - ein Glück mit Hindernissen.
DER TRAUM VON DER EIGENEN FAMILIE
Für das schwule Paar Johnny und Stefan war der Weg zur eigenen Familie kompliziert. Die beiden haben alles versucht: Adoption, ein Kind zur Pflege oder zusammen mit einem lesbischen Paar. Zehn Jahre hat es gedauert, bis sie Väter werden konnten – letztendlich mit Hilfe einer Leihmutterschaft, was einen sechsstelligen Betrag kostete. Stefan erinnert sich: „Wir haben wirklich lange überlegt: Wollen wir das machen? Aber wir haben gesagt: Okay, der Wunsch nach Kindern ist größer.“
LEIHMUTTER AUS DEN USA
Da Leihmutterschaft in Deutschland gesetzlich bisher nicht erlaubt ist, haben sie Leihmutter Robin über eine Agentur in den USA gefunden. Drei Kinder bringt sie für die beiden auf die Welt: die Zwillinge Amalia und Aurelio und auch Allegra. Den Vätern ist es wichtig, dass die Kinder ihre Herkunft kennen. Deswegen pflegen sie einen engen Kontakt. „Für uns ist Robin eine sehr gute Freundin, eine Art Familienmitglied“, sagt Stefan. „Natürlich ist sie die Frau, die die Kinder auf die Welt gebracht hat, aber sie ist nicht die biologische Mutter.“ Die biologische Mutter – das ist die Eizellenspenderin. Auch sie haben Johnny und Stefan über eine Agentur gefunden. Künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft: ein aufwendiges Verfahren. Und eine emotionale Belastungsprobe. „Vor allem die ganzen Ängste, die einen begleiten. So eine Reise macht man nicht einfach so. Da kann immer irgendwas schiefgehen.“
ZWISCHEN AKZEPTANZ UND ABLEHNUNG
Johnnys und Stefans Regenbogenfamilie – ein Glück mit Hindernissen, das nicht nur auf Zuspruch trifft. Während es in Johnnys Familie Ablehnung gibt, haben Stefans eigentlich konservative Eltern in Oberschwaben die queere Familie längst akzeptiert. Stefans Mutter erzählt: „Ich merke das schon gar nicht mehr, dass das vielleicht ein bisschen anders ist. Das ist ganz normal. Das muss man einfach auch so sehen, das ist eine Familie wie jede andere.“