Am 14./15. Juli 2021 ereignete sich das bisher größte und folgenreichste Hochwasser in Deutschland. Neben Wohnhäusern und Fabrikgebäuden wurde vor allem die Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen.
Nach ersten Angaben der Bahn wurden 600 Kilometer Schiene unbefahrbar und 80 Bahnhöfe teils schwer beschädigt. Besonders betroffen sind die Schienenwege in Rheinland-Pfalz. Zwischen Remagen und Ahrbrück muss rund die Hälfte der Strecke der Ahrtalbahn neu gebaut werden. Acht Brücken sind zerstört, Stellwerke überflutet. Hochwasser sind im Ahrtal nicht außergewöhnlich, aber dieses übertrifft sogar das letzte große Ahr-Hochwasser vor 111 Jahren, auch damals wurden Teile der Bahn fortgerissen, viele Menschen starben.
Auf der Eifelstrecke zwischen Ehrang und Nettersheim sind gar 50 Kilometer Bahnstrecke nicht befahrbar. Das Flüsschen Kyll hatte sich in der Hochwassernacht zu einem reißenden Strom verwandelt und die Stadt Gerolstein bahntechnisch von der Außenwelt abgeschnitten. Fahrzeuge der Deutschen Bahn sind noch heute im Bahnhof Gerolstein eingeschlossen. Direkt daneben sind im alten Bahnbetriebswerk Wagen des legendären Rheingold untergebracht. Auch sie wurden Opfer der Fluten und stark beschädigt. Wie lange der Wiederaufbau der Eifelstrecke dauern wird, ist schwer abzuschätzen, erste Planungen reichen bis weit ins Jahr 2024.
Eisenbahn-Romantik zeigt im Herbst 2021 eine Momentaufnahme des Zustandes der Schieneninfrastruktur in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz.
(ESD: 19.11.2021)