Duftendes Brot- saftig und knusprig bis zur letzen Scheibe! Damit es wirklich lange lecker schmeckt und nicht in der Tonne landet, muss es richtig gelagert werden. Hier einige Tipps.
Laut einer Studie, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wirft jeder Bundesbürger pro Kopf im Durchschnitt 55 kg Lebensmittel im Jahr in den Müll. Brot und Backwaren machen davon einen Anteil von 14% aus. In vielen Haushalten wird Brot weggeworfen, weil es trocken geworden ist, schimmelt oder weil bei verpackter Ware das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Quelle: BMEL 2020
Wie bleibt Brot lange frisch?
Frisches Brot muss in erster Linie vor dem Austrocknen geschützt werden. Beim Lagern wird die Feuchtigkeit abgegeben, das Brot trocknet aus und wird hart. Die Feuchtigkeit muss aber in richtigem Maß abgegeben werden, sonst entsteht ein Schimmelklima. Ideal ist es, wenn das Brot auch noch nach Tagen angenehm weich und saftig ist, dabei aber keinen Schimmelbefall zeigt. Am besten gelingt die Aufbewahrung in speziellen Brotbehältern. Beliebte Materialien für Brotkästen sind Holz, Steingut, Kunststoff, Metall und Keramik. Der Brotkasten sollte seinen Platz in der Küche auf der Arbeitsfläche haben. Hier sollte es gleichbleibend warm, trocken und luftzugänglich sein. Deshalb gehört er nicht in einen geschlossenen Schrank, in eine Schublade oder auf die Fensterbank.
Materialien für Brotkästen:
Brot will atmen, es braucht während der Lagerung unbedingt Luft. Deshalb sollte ein Brotbehälter nicht luftdicht abschließen. Brotkästen aus Holz oder Metall haben eine Klappe, Tontöpfe sind offenporig und atmungsaktiv, Kunststoffbehälter haben Lüftungsschlitze und dichtgebrannte Steinzeugtöpfe einen lose aufliegenden Deckel aus Keramik oder Holz. So wird in jedem Fall eine Luftzirkulation möglich. Die Vorlieben für die einzelnen Materialien sind ganz unterschiedlich. Manche mögen keinen Kunststoff oder stellen bei Edelstahl oder Stahlblech einen Metallgechmack fest, andere schwören auf Keramik oder Holz. Probieren Sie Ihr Lieblingsmaterial aus. Ein guter Brotkasten regelt sein Klima selbst, lässt die Luft so zirkulieren, dass Feuchtigkeit und Geschmack im Brot lange erhalten bleiben.
Tipp: Brottöpfe aus Keramik sind mein persönlicher Favorit. Sie sind gut sauber zu halten aber schwer und natürlich auch zerbrechlich.
Leinenbeutel oder- tücher
Leinenbeutel oder- tücher zeichnen sich durch eine sehr hohe bakteriostatische und keimtötende Eigenschaften aus. Deswegen wird Leinen schon seit Jahrhunderten zur Aufbewahrung von Brot verwendet. Es ist atmungsaktiv – garantiert gute Luftzirkulation. Der dicht gewobene Naturstoff hält Ihr Brot länger frisch und schützt es gegen Schimmel. Damit Ihr Brot immer in einer sauberen Tasche liegt, können Sie den Brotbeutel selbstverständlich auch bei 40°C waschen. Beim Einkaufen spart man so eine Menge an Plastiktüten.
Bienenwachstücher oder -beutel
Bienenwachstücher oder -beutel sind ebenfalls atmungsaktiv, halten das Brot frisch und saftig. Sie können mit warmem Wasser gewaschen werden und halten bis zu einem Jahr.
Alternative: Wer gar keinen Platz für eine Unterbringung auf der Arbeitsfläche hat, kann es mit dem kalten Backofen probieren. Hier das Brot in Leinen eingewickelt reinlegen und die Türe schließen. Der Innenraum bietet genügend Luftraum, ist durch die Backofentür gut verschlossen und schützt trotzdem zuverlässig vor dem Austrocknen. Probieren Sie`s aus und denken Sie dran: vor dem Erhitzen das Brot rausnehmen!
Tipps zur Lagerung:
- Brot gehört nicht in den Kühlschrank. Die Feuchtigkeit verdunstet dort zu schnell und das Brot wird hart. Ideal ist die Aufbewahrung bei Zimmertemperatur von 18-22°C.
- Lassen Sie ofenfrisches Brot immer zuerst auskühlen bevor Sie es in einen Vorratsbehälter legen.
- Legen Sie das Brot mit dem Anschnitt nach unten in das Gefäß.
- Lagern Sie nur Brot in Ihrem Brotkasten. Brezeln und salziges Kleingebäck ziehen Wasser und erhöhen die Schimmelgefahr.
- Knusprige Backwaren wie Brötchen sollten nicht luftdicht verpackt werden. Die Feuchtigkeit der Krümele wandert in die Kruste und macht die Brötchen matschig. Eine luftdurchlässige Verpackung wie zum Beispiel die Brötchentüte vom Bäcker ist hier zu empfehlen
- Brot kann sehr gut eingefroren werden. In der Tiefkühltruhe hält es sich mehrere Wochen frisch. Einige Stunden vor dem Verzehr nimmt man es aus dem Gefrierbeutel und lässt es bei Zimmertemperatur auftauen. In Scheiben geschnittenes Brot lässt sich wunderbar direkt im Toaster aufbacken.
Vermeidung von Schimmel:
Ganz besonders gefährlich für die Entstehung von Schimmel ist die warme Jahreszeit. Brottöpfe, egal aus welchem Material, müssen immer sauber und trocken gehalten werden. Entfernen Sie alte Brotkrümel mit einem sauberen trockenen Tuch. Wasserfeste Töpfe können in heißem Wasser mit Spülmittel gespült werden, manche sogar in der Spülmaschine. Brotkästen aus Holz müssen zur Vorbeugung vor Schimmel regelmäßig alle zwei Wochen mit Essigwasser ausgewischt und nachgetrocknet werden.
Gesundheitsgefahren durch Schimmel im Brot:
Befallenes Brot sollte nicht mehr verzehrt werden, weil die Gifte schwere Schäden an Leber und Niere hervorrufen können und als krebsfördernd angesehen werden. Deshalb ist es sinnvoll, schimmlige Stellen nicht nur auszuschneiden, sondern das ganze Brot zu entsorgen, da sich die Schimmelsporen für das Auge unsichtbar bis tief in das Brot hinein breit machen können. Bei geschnittenem Brot, das schneller schimmelt, sollten Sie großzügig die davor und dahinter liegenden Scheiben entsorgen. Sicherer ist es auch hier, alles wegzuschmeißen.
Möglichkeiten, das Wegwerfen von Brot zu vermeiden:
- Planen Sie Ihren Einkauf und überlegen Sie, wie viel Brot benötigt wird.
- Mischen Sie Ihre Einkäufe: Je dunkler die Brotsorte ist, desto lagerfähiger ist sie, das heißt: Vollkorn-, Schrot- und Sauerteigbrote halten sich länger als helle Brotsorten.
- Kaufen Sie halbe Laibe.
- Lagern Sie Ihr Brot in einem geeigneten Gefäß und halten Sie dies regelmäßig sauber.
- Beachten Sie, dass geschnittenes Brot schneller schimmelt - frieren Sie es scheibenweise ein und entnehmen es bei Bedarf.
- Verwenden Sie hart gewordenes Brot weiter: in ein feuchtes Tuch gewickelt und für 24 Stunden im Kühlschrank gelagert, lässt es sich anschließend noch einmal aufbacken.
Im Studio: Bärbel Neher, Netzwerk Haushalt
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