Kleiner Schnitt, große Wirkung

Frühjahrsschnitt bei Rosen

Stand
Autor/in
Christiane Gorse

Damit die Rosen im Sommer schön blühen, muss im Frühjahr die Schere zur Hand genommen werden: Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, Ihre Rosen zu schneiden. Wie und wo geschnitten werden sollte, hängt dabei von der Wuchsform ab.

Der Frühjahrsschnitt ist der erste Erhaltungsschnitt.

Grundsätzlich werden alle Triebe mit Frostschäden bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Durch den Schnitt wird die Rose angeregt, aus der Veredlungsstelle heraus neu auszutreiben und sich so zu verjüngen.

Es gilt: lieber etwas später schneiden als zu früh. Denn sollte es zu Spätfrösten kommen und die Knospen am geschnittenen Holz schon im Saft stehen, werden sie beschädigt.

Welcher Schnitt für welche Rose?

Edelrose

Weiß-rot-rosa Blüten einer Edelrose im Garten.

Ziel beim Schnitt der Edelrose ist, dass sie lange, gerade Blütenstiele bildet, die später optimal eine Blüte tragen können. Zu viele Verzweigungen verhindern das. Daher wird die Rose auf drei bis sechs kräftige Triebe mit drei bis fünf Knospen zurückgeschnitten.

Bei schwach wachsenden Sorten bleiben drei bis vier Triebe erhalten, bei stark wachsenden fünf bis sechs.

Bei älteren Rosen empfiehlt es sich, einen mehrjährigen Trieb bis zum Ansatz am Boden zurückzuschneiden. Dadurch wird die Pflanze dazu angeregt, aus der Basis neu auszutreiben und sich so zu verjüngen.

Beetrose

Ziel beim Schnitt der Beetrose ist, möglichst viele Blütentriebe mit zahlreichen Blüten anzuregen. Die Triebe dürfen aber nicht zu lang werden, da die Pflanze sonst auseinanderfällt.

Nachdem alle abgestorbenen oder beschädigten Triebe entfernt worden sind, schneidet man schwach wachsende Sorten auf drei Augen zurück, stark wachsende Sorten auf fünf Augen. Wieder wählt man drei bis fünf gute Triebe, die erhalten werden, der Rest wird am Ansatz entfernt.

Bei der Beetrose sollte immer ein älterer Trieb erster Ordnung ganz entfernt werden, damit die Pflanze sich selber verjüngt.

Strauchrose

Roter-Korsar

Strauchrosen bauen sich über mehrere Jahre auf. Daher ist das erste Ziel, durch den Schnitt ein gutes Gerüst aus Trieben zu schaffen. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass sich die Rose immer wieder erneuert, damit sie von unten nicht verkahlt.

Die Triebe aus dem letzten Jahr, die noch keine Verzweigungen haben, werden um rund 20cm eingekürzt. Dadurch werden sie angeregt, sich zu verzweigen und dicker zu werden. Danach werden die Verzweigungen älterer Triebe auf drei bis fünf Augen zurückgenommen. Die drei besten Triebe bleiben stehen, um die Rose zu formen. Schwache und überalterte Triebe dagegen werden am Ansatz entfernt.

Kletterrose

Kletterrosen an einer Wand.

Bei Kletterrosen ist nicht nur der Schnitt, sondern auch die Formierung am Rankgerüst wichtig. Denn das Ziel der Erziehung ist, dass die Rose das Rankgerüst vollständig und mit vielen Blüten versehen gleichmäßig bedeckt. Zunächst sollte man, wenn möglich, die Rose von der Rankhilfe lösen.

Ist ein neuer, starker Langtrieb im Vorjahr entstanden, sollte man im Gegenzug einen älteren Trieb an der Basis herausschneiden. Dann die Triebe an den Haupttriebe auf drei bis fünf Augen zurückschneiden. Einige gut entwickelte Langtriebe sollten unbeschnitten gelassen werden. Diese Triebe können genutzt werden, um die Rankhilfe effizient zu bedecken. Beim Formieren (= Befestigen an der Rankhilfe) beginnt man dann mit dem besten Trieb.

Hochstammrose

Bei der Hochstammrose ist das vorderste Ziel, einen symmetrischen Aufbau zu erreichen. Qualitativ hochwertige Hochstämmchen haben drei veredelte Augen, die durch den Schnitt zu frischen Austrieben angeregt werden sollen.

Zunächst alle beschädigten und abgestorbenen Triebe zurückschneiden ins gesunde Holz. Aus jeder Veredlungsstelle sollten zwei bis drei Triebe gefördert werden, so dass es möglich ist, jedes Jahr je einen älteren Trieb zu entfernen, ohne die ganze Krone zu zerstören. Die Triebe schwach wachsende Rosen werden auf drei Augen eingekürzt, stark treibende Sorten dagegen auf fünf Augen. So entstehen weniger labile Langtriebe.

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