Mehr geklaute Räder in Rheinland-Pfalz

Hochwertige Räder und E-Bikes im Fokus der Diebe

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In Rheinland-Pfalz wurden im vergangenen Jahr 6.498 Fahrräder als gestohlen gemeldet, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Im Fokus der Diebe: hochwertige Räder und E-Bikes. Wie kann man sich vor Diebstahl schützen und was ist zu tun, wenn trotzdem das Fahrrad geklaut wurde?

Ging in den Jahren 2020 und 2021 die Zahl der Diebstähle von Rädern zurück, verzeichnet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 wieder einen Anstieg um etwa 30 Prozent. Bei einem Diebstahl sollte man immer sofort Anzeige erstatten.

Schlösser, Codierung, Versicherung - was bringt was?

Damit es gar nicht soweit kommt, empfiehlt die Polizei Radlern und Radlerinnen ihr Gefährt immer gut abzusichern. Am besten mit massiven Bügel-, Ketten oder Faltschlössern. Diese kosten zwischen 50 und 100 Euro. Einfache Kabelschlösser aus dem Bau- oder Supermarkt hingegen können Diebe mit einem Bolzenschneider schnell knacken.

Beim Schloss zählt Qualität! Dünne Kabelschlösser sind für Diebe kein Hindernis.
Beim Schloss zählt Qualität! Dünne Kabelschlösser sind für Diebe kein Hindernis.

Eine weitere Möglichkeit sein Rad zu schützen ist, sich einen Zahlencode in den Rahmen einstanzen zu lassen. Der kann nicht einfach weggeschliffen werden und wird das Rad gestohlen, kann es bei einem Fund seiner Besitzerin, seinem Besitzer zugeordnet werden. Kostenlose Codier-Aktionen bietet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) immer wieder an.

Auch die Fahrradpass-App kann hier helfen. In ihr sind alle Daten, die zur Identifizierung eines gestohlenen Rades benötigt werden, gespeichert. Dadurch können die Daten im Notfall schnell an die Polizei oder an die Versicherung weitergeleitet werden. Sinnvoll kann es auch sein, sein Rad zu versichern: über eine Fahrradversicherung als Teil der Hausratsversicherung.

Wann lohnen sich GPS-Tracker?

Wer ein teures E-Bike fährt, für den kann der Einbau eines GPS-Trackers sinnvoll sein. Die meisten zeigen zuverlässig an, wo sich das geklaute Rad gerade befindet. Einige Modelle schlagen auch laut Alarm, wenn das Rad vom Abstellplatz wegbewegt wird.

GPS-Tracker verbrauchen viel Strom und sind daher am besten für E-Bikes geeignet, wo sie über den Rad-Akku geladen werden. Im Test des SWR-Magazins "Marktcheck" überzeugten Tracker, die unsichtbar für Diebe im Motor verbaut wurden. Dies sollte aber unbedingt in einer Fachwerkstatt geschehen.

Was tun, wenn man das geklaute Rad dank GPS selbst findet?

Laut ADFC hat das GPS-System den Vorteil, dass man sein Rad rasch wiederfinde, wenn ein Gelegenheitsdieb es zwei, drei Straßen weiter schiebt. Gudrun Zühlke vom ADFC rät, das Fahrrad zunächst mit einem eigenen Schloss zu sichern und dann die Polizei anzurufen. Auf keinen Fall solle man sein Fahrrad "zurückklauen".

Bei organisierten Banden helfe aber auch das GPS-System nicht viel. Banden bringen geklaute Räder meist schnell ins Ausland und zerlegen sie oftmals auch in Einzelteile.

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