Ein Gläschen Sekt, wenn es mal wieder etwas zu feiern gibt. Das gute Glas Wein, das den Feierabend begleitet. Alkohol gehört für viele von uns zum Alltag und ist - das wissen nicht nur die Weinliebhaber in Rheinland-Pfalz - auch Teil unserer Kultur. Doch was passiert, wenn alkoholische Getränke immer mehr Platz im Leben einnehmen? Wie viel Alkohol ist zu viel? Und: Was macht er mit unserem Körper?
Alkohol gilt als Problem aller Generationen und sozialen Schichten. In Rheinland-Pfalz trinken laut Robert Koch-Institut 10 Prozent der Frauen und 16 Prozent der Männer zu viel. Vielen ist das nicht bewusst.
So gelten generell 10 bis 12 Gramm reiner Alkohol täglich bei Frauen und 20 bis 24 Gramm bei Männern als gesundheitlich riskant. Das entspricht einem Glas Sekt für Frauen und einem halben Liter Bier bei Männern. Ganze 10 bis 12 Gramm Alkohol stecken außerdem bereits in einem Schnaps (4cl), in 0,125 Litern Wein oder in einem kleinen Bier.
Es gibt typische Anzeichen für eine Sucht
Aber Achtung! Nicht alle, die täglich in diesem Umfang oder darüber hinaus Alkohol trinken, sind automatisch alkoholkrank. Ab wann jemand wirklich als alkoholsüchtig eingestuft werden muss, ist individuell sehr verschieden. Typische Anzeichen für eine Alkoholsucht sind zum Beispiel: Ein zwanghaftes Verlangen, Alkohol zu trinken. Keinen Überblick darüber zu haben, wie viel Alkohol man eigentlich trinkt. Immer mehr Alkohol zu brauchen, um eine Wirkung zu erzielen. Oder auch: Entzugserscheinungen, wenn kein Alkohol getrunken wird.
Die Liste alkoholbedingter Krankheiten ist endlos
Doch egal, wie hoch oder wie gering der individuelle Alkoholkonsum tatsächlich ist: Was die Gesundheit betrifft - und da sollte man sich nicht in die Tasche lügen - ist jeder Konsum schädlich.
Alkohol ist ein Zellgift und die Liste der alkoholbedingten Krankheiten endlos. 5,7 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern und 3,4 Prozent bei Frauen lassen sich tatsächlich auf den Alkoholkonsum zurückführen. Die Zahlen hat das Deutsche Krebsforschungszentrum in seinem aktuellen Alkoholatlas (2022) veröffentlicht. Auf den ersten Blick geringe Werte, doch weitere Krankheiten, ausgelöst durch Alkoholkonsum, kommen hinzu. So beispielsweise Gehirnschäden, Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Herz-Kreislauferkrankungen und so weiter.
Nicht jeder gleichermaßen gefährdet
Interessant auch: Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen gefährdet, zum Alkoholiker zu werden. Eher betroffen sind Menschen, die "viel Alkohol vertragen" und durch ihn von einer euphorisierenden oder zumindest über die Maßen positive Wirkung profitieren. Eine Wirkung von Alkohol, die bei vielen so gar nicht auftritt. Denn: Manche vertragen Alkohol schlecht oder sie nehmen kaum positive Veränderungen nach dem Konsum wahr. Solche Personen haben ein geringes Suchtpotential.