Wer möchte nicht gerne gesund sein – gerade in Pandemie-Zeiten? Eine Extra-Portion Gesundheit versprechen die Hersteller von Fruchtsäften durch zugesetzte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelementen.
Es gibt Fruchtsaft mit Zink für die Abwehrkräfte, Saft mit Eisen für die Blutbildung oder Saft mit Calcium und Vitamin D für die Knochenentwicklung der Kinder. Verbraucherschützer sehen solche Säfte kritisch.
Wer sich ausgewogen ernährt, braucht keine zugesetzten Vitamine
Es stimmt natürlich: Wir brauchen Vitamine, Zink oder Eisen für unsere Gesundheit. Aber wer sich ausgewogen ernährt, hat in der Regel keinen Mangel. Ausnahmen bestätigen die Regel: Schwangere zum Beispiel brauchen mehr Folsäure als sonst. Im Winter können Vitamin-D-Tabletten sinnvoll sein.
Das ist aber kein Grund, literweise angereicherte Fruchtsäfte zu trinken. Sie haben meist keinen Mehrwert – oder können schlimmstenfalls sogar schaden.
Säfte mit zugesetzten Vitaminen können schädlich sein
Wer Säfte mit angeblichem Zusatznutzen trinkt, zusätzlich Milch oder Frühstücksflocken mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert sind, kann den Überblick verlieren, wieviel wovon er oder sie zu sich genommen hat. Das gilt insbesondere für Kinder.
Zu viel Zink etwa tritt im Körper in Konkurrenz zu anderen Spurenelementen. Der Körper kann dann Eisen und Kupfer nicht so gut aufnehmen – eine Blutarmut kann die Folge sein warnen Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale Bayern.
Fruchtsäfte sind Zuckerbomben
Fruchtsäfte enthalten große Mengen fruchteigenen Zucker, unabhängig davon, ob sie mit Vitaminen angereichert wurden oder nicht. Das bedeutet viele Kalorien, ohne davon satt zu werden, weil Saft kaum noch Ballaststoffe enthält.
Wer Fruchtsaft trinkt, sollte ihn besser mit Wasser verdünnt als Schorle trinken – oder die Orange oder den Apfel ganz essen. Zusätzlich zum Saft sind hier neben Ballaststoffen außerdem sekundäre Pflanzenstoffe enthalten – ein gesundes Gesamtpaket.