Fermentierte Lebensmittel sind in! Statt alkoholische Cocktails zu mixen, fermentiert ein Startup auf der Messe "Biofach" weiße und rote Rüben mit Thymian und Wacholder zu Drinks.
Die fermentierten Mischungen tragen so stylische Namen wie "White beet Hop Szechuan Pepper" oder "Red beet Lavender Juniper Oak" und werden von jungen italienischen Unternehmern, die aus der Restaurant- und Botaniker-Szene kommen, in den Dolomiten hergestellt. Alkoholfrei ist auch ein Aperitivo Spritz, der auf der Biofach vorgestellt wird und aus Blutorange, Grapefruit, Holunderblüte, Wermut, Enzian und Chirettakraut besteht. Er soll den typisch würzigen, bitter-anregenden Geschmack ganz ohne Prozente liefern. Und überaus Instagram-tauglich wirkt die Verpackung eines Sekt-Ersatzes aus Frankreich, der aus einem kohlensäurehaltigen Bio-Tee besteht und in schweren, schwarzen Flaschen mit Kronkorken verkauft wird.
Sind fermentierte Lebensmittel gesünder?
Fermentierte Lebensmittel können unsere Darmgesundheit verbessern. Beim Fermentieren werden vereinfacht gesagt die in Lebensmitteln enthaltenen Zucker von Bakterien, Hefen und Pilzen verstoffwechselt. Das Ergebnis schmeckt fein-säuerlich und ist lange haltbar. Viele Hersteller nutzen diese alte Technik des Haltbarmachens von Lebensmittel neben den positiven, gesundheitlichen Aspekten wohl vor allem, weil sie viele neue geschmackliche Möglichkeiten bietet.
Instant-Gerichte auf der Biofach-Messe
Bei der weltgrößten Biofach-Messe in Nürnberg ist auch vegan in vielen Variationen weiter im Trend. Es gibt inzwischen zum Beispiel Instant Gerichte, die nur mit heißem Wasser aufgegossen werden: vom herzhaften Bolognese-Nudelgericht bis hin zum süßen Kokosmilchreis - alles komplett pflanzlich. Und Pilze spielen eine zunehmende Rolle, durchaus auch vorverarbeitet, etwa Kräuterseitlinge mit Reis, Öl und Ei in rechteckigen Stücken zum Anbraten oder als veganer Speckersatz.
Keine tierischen Fette, aber Zusatzstoffe
Hoch verarbeitete Produkte wie ein veganer Wurstersatz oder ein veganes Fertiggericht sind allerdings umstritten. Sie sind kaum besser als die herkömmlichen Produkte, sagt SWR-Ernährungsexpertin Sabine Schütze. Denn sie enthalten zwar keine tierischen Fette, aber dafür zum Teil mehr Zusatzstoffe. Zertifizierte Bio-Produkte schließen immerhin die meisten Zusatzstoffe aus.