Die Wechseljahre beschreiben die hormonelle Umstellung im weiblichen Körper am Ende der fruchtbaren Lebensphase. Der Leidensdruck ist bei einem Drittel der Frauen hoch in dieser Zeit.
Was sind die Wechseljahre bei Frauen?
Als Wechseljahre wird die Zeit vor und nach der letzten Regelblutung (Menopause) einer Frau bezeichnet. Ein bis zwei Jahre nach der Menopause ist dann keine Schwangerschaft mehr möglich. Der Verlauf der Wechseljahre ist bei jeder Frau individuell – ebenso, wie stark sie unter den möglichen Beschwerden leidet. Momentan erreichen die sogenannten Babyboomer – also eine besonders große weibliche Bevölkerungsgruppe – diese Lebensphase.
Die Phasen der Wechseljahre
Mit den Wechseljahren beginnt für die Frauen ein neuer Lebensabschnitt. Diese Lebensphase dauert insgesamt etwa fünf bis zehn Jahre. Die Dauer der Wechseljahre wird in vier Phasen eingeteilt. Die drei wesentlichen Phasen sind: Die Perimenopause, die Menopause und die Postmenopause.
Phase 1: Vorab die Prämenopause
Die Prämenopause ist die Zeit vor Beginn der ersten Zyklusunregelmäßigkeit bis zur Menopause. Schon im Alter von mit Mitte 40 Jahren fängt der weibliche Körper an, sich hormonell umzustellen. Das kann mit typischen Symptomen wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen einhergehen.
Phase 2: Die Perimenopause
Die Perimenopause ist der Zeitraum ein Jahr vor bis ein Jahr nach der Menopause. In dieser Phase werden die weiblichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen zunehmend weniger ausgeschüttet. Zunächst sinkt die Menge von Progesteron, was zu einem Überschuss an Östrogen führt. Durch vermehrte Wassereinlagerungen kann es zu Muskel- und Gelenkbeschwerden kommen.
Später nimmt dann die Produktion von Östrogen ab. Schweißausbrüche und Schlafstörungen können die Folge sein. Die Eierstöcke stellen langsam ihre Funktion ein. Von Geburt an besitzt jede Frau eine individuelle Anzahl an Eizellen. Geht der Eizellenvorrat zur Neige, kommt es auch seltener zu Eisprüngen und der Periode.
Phase 3: Die Menopause
Die letzte Regelblutung bei Frauen wird Menopause genannt. Im Durchschnitt sind Frauen dabei 51 Jahre alt. Die Altersspanne, in welcher die Menopause auftreten kann, reicht allerdings von 40 bis 60 Jahren. Von vorzeitigen Wechseljahren wird gesprochen, wenn die letzte Blutung bereits vor dem 40. Lebensjahr eintritt.
Phase 4: Die Postmenopause - letzte Phase des Klimakteriums
Die Postmenopause beginnt ein Jahr nach der Menopause, der letzten Periode, und dauert individuell je nach Frau mehrere Jahre. Der Körper benötigt Zeit, um sich an den neuen Hormonhaushalt zu gewöhnen und sich einzupendeln. Die Hormone Progesteron und Östrogen sind dauerhaft auf einem niedrigen Niveau.
Häufige Beschwerden in den Wechseljahren
Jede dritte Frau leidet unter massiven Wechseljahresbeschwerden. Viele erleben auch schon erste Wechseljahresbeschwerden, während sie ihre Periode noch haben. Zu den typischen Symptomen zählen Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Scheidentrockenheit, Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Auch sogenannte Myome können im Unterleib auftreten. Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur, die wesentlich häufiger auftreten, wenn es auf das Klimakterium zugeht. Am Anfang der Wechseljahre haben etwa 40 Prozent aller Frauen solche gutartigen Muskelknoten. Sie werden oft nur zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt.
Hormontherapie gegen Wechseljahresbeschwerden
Für Frauen mit hohem Leidensdruck in den Wechseljahren kann zur Behandlung eine Hormontherapie sinnvoll sein. Eine Hormontherapie kann die Beschwerden in den Wechseljahren lindern – jedoch lehnen mittlerweile die meisten Frauen diese ab.
Laut einem aktuellen Gesundheitsreport aus dem Jahr 2022 entscheiden sich lediglich sechs Prozent der erwerbstätigen Frauen zwischen 45 und 65 Jahren für eine Hormontherapie. Im Vergleich: Im Jahr 2000 waren es noch 37 Prozent. Mögliche Nebenwirkungen und Skepsis bezüglich der Hormone schrecken viele Frauen ab. Lesen Sie hier mehr zum Thema Hormontherapie gegen Wechseljahresbeschwerden:
Gesundheit Hormontherapien – Besser als ihr Ruf
Ein Drittel der Frauen in den Wechseljahren leidet unter belastenden Nebenwirkungen. Eine Hormontherapie könnte Linderung bringen – aber viele Frauen lehnen sie ab. Dabei sind die Vorbehalte weitgehend unbegründet, die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem. Das belegen wissenschaftliche Studien.
Was hilft: Wechseljahresbeschwerden selbst lindern
Frauen, die ihr allgemeines Wohlbefinden während der Wechseljahre verbessern wollen, können das durch eine Ernährungsumstellung, Bewegung und Entspannung erreichen.
- Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist empfehlenswert, denn der Nährstoffbedarf bleibt auch in den Wechseljahren gleich.
- Mit ausreichend Bewegung lässt sich der Stoffwechsel insgesamt ankurbeln und die Gesundheit stärken.
- Auch regelmäßige Entspannung beispielsweise durch Yoga, Spaziergänge und autogenes Training kann hilfreich sein, und das Körpergefühl verbessern.
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