Rosen gelten als besonders empfindlich und pflegeintensiv. Ohne Spritzen geht hier eigentlich nichts, denkt man. Aber das stimmt gar nicht, sagt unser Rosenexperte Heiko Hübscher.
Wenn Sie ein paar Dinge beachten, dann können Sie Rosen ganz ohne Chemie im Garten haben.
Gärtnern ohne Chemie
Immer mehr Hobbygärtner*innen wollen auf Gifte in ihrem Garten verzichten. Statt Pflanzenschutzmittel bieten sich dann Pflanzenstärkungsmittel an. Damit werden Krankheiten und Befall nicht abgetötet, sondern die Rosen (und andere Pflanzen) werden vorbeugend so robust gemacht, dass Probleme erst gar nicht oder nur vermindert auftreten.
Tees, Brühe oder Aufguss?
Aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm lassen sich solche Mittel durchaus selber machen. Zu kaufen gibt es verschiedene Präparate in flüssiger Form oder als getrocknete Zutaten. Je nachdem sollten Sie dann eine Brühe, ein Tee oder ein Aufguss machen.
Damit kein*e Hobbygärtner*in durcheinander kommt:
Tee: Pflanzensubstanzen mit heißem Wasser übergießen, dann ziehen lassen. Brühe: Die pflanzlichen Stoffe werden in Wasser gekocht.
Aufguss: Die Pflanzenteile mit kaltem Wasser übergießen und ziehen lassen.
Jauche: Über mehrere Wochen vergären die Pflanzenteile in einem Behälter. Überreste abfiltern und dann ins Gießwasser mischen.
So stellen Sie eine Brennnesseljauche her
Pflanzenstärkung über den Boden
Über das Gießwasser gelangen die stärkenden Substanzen an die Wurzeln und werden von der Pflanze aufgenommen: Robustheit und Vitalität sind die Folge. Zu kaufen gibt es auch so genannte effektive Mikroorganismen, also positive Organismen, die von den Pflanzen aufgenommen werden oder sich schützend um ihre Wurzeln legen. Auch wenn Rosen einen leichten Pilzbefall haben, kann ihnen diese Form der Unterstützung helfen, besser durch die Krankheitsphase zu kommen und sich danach wieder zu erneuern.
Pflanzenstärkung über das Blatt
Auch über das Blatt nimmt die Pflanze die Wirkstoffe auf. Stark verdünnt werden sie versprüht. Manche Kräuter haben eine antibiotische Wirkung und helfen so direkt im Pflanzengewebe. Ackerschachtelhalmbrühe enthält beispielsweise viel Kieselsäure und diese Brühe können Sie bei Sternrußtau regelmäßig auf die Rosenblätter sprühen. Gegen Blattläuse kann ein stark verdünnter Brennnesselauszug helfen. Es bereitet natürlich etwas Mühe, die Mittel vorzubereiten. Der Lohn aber ist ein giftfreier Garten, den Sie rundum genießen können.
Gutes Rezept gegen Blattläuse:
Eine Knolle Knoblauch zerkleinern und in 1 Liter Wasser 1 Stunde leise köcheln lassen. Dann abkühlen und in eine Sprühflasche abseihen und auf die betroffenen Pflanzen sprühen.
Im Garten: Heiko Hübscher, Leiter Rosengarten Zweibrücken