Wenn eine Hand mal einschläft und seltsam kribbelt, kann das ein Karpaltunnelsyndrom ankündigen und, wie oft, bekommen wir ein Problem am besten in den Griff, wenn wir gleich am Anfang gegensteuern. Diese drei Übungen helfen, Beschwerden vorzubeugen, lindern aber auch die ersten Anzeichen. Bei akuten Problemen sollten Sie auf jeden Fall den Arzt aufsuchen.
1. Übung: Faszien mobilisieren
So geht die Übung: Wir setzen uns quer zu einem Tisch, so dass wir den Unterarm ablegen können. Der betroffene Unterarm liegt auf einem Tennisball und die Handfläche zeigt nach unten. Nun wird die gesamte Unterarmmuskulatur von der Hand bis zum Ellenbogen auf dem Tennisball ausgerollt. Dabei geben wir mit der anderen Hand ordentlich Druck auf den Unterarm. Am besten 5 Minuten lang in sehr langsamem Tempo rollen.
Ziel der Übung: Oft kommen die Schmerzen von zu viel Flüssigkeit im Handgelenk. Mit dieser Übung kann die Schwellung aus dem gereizten Gewebe vermindert werden. Gute Präventionsübung!
2. Übung: Dehnung der Unterarm-Beugemuskulatur
So geht die Übung: Wir stehen vor dem Tisch und legen die Handfläche so auf die Tischplatte, dass die Fingerspitzen zum Bauch zeigen. Der leichte Dehnungsschmerz ist gut und kann verstärkt werden, indem wir uns langsam vom Tisch entfernen. Dabei soll die Hand aber den Kontakt zur Tischplatte nicht verlieren. 2 Minuten dehnen.
Ziel der Übung: Die Übung dient der Dehnung der gesamten Unterarmmuskulatur und -faszien. Gute Präventionsübung!
3. Übung: Unterarmstrecker entspannen
So geht die Übung: Wir bleiben am Tisch stehen, haben ein gefaltetes Handtuch als Polster auf dem Tisch. Wir ballen die Hand zur Faust, legen sie auf das Handtuch und pressen sie mit hohem Druck auf die Tischplatte. Wir drücken weiter und öffnen dabei die Hand, so dass der Handrücken zur Tischplatte wandert. 3 x 10 Wiederholungen.
Ziel der Übung: Die Übung entspannt die Unterarmbeugemuskulatur durch Spannung und Entspannung der Streckmuskulatur.
Karpaltunnelsyndrom - erste Anzeichen
Ein Karpaltunnelsyndrom kündigt sich in der Regel damit an, dass in der Nacht die Hände einschlafen. Auch kribbelnde Handinnenflächen sind ein frühes Anzeichen. Richtige Schmerzen bekommt man am Anfang nur nach besonderer Beanspruchung etwa durch Gartenarbeit, Putzen oder Renovieren. Später können sehr starke Schmerzen auch spontan auftreten.
Wichtig ist, früh einen Arzt aufzusuchen, denn je länger der entsprechende Nerv eingeklemmt ist, desto größer werden die Probleme.
Experte im Studio: Kai Becker, Physiotherapeut aus Waldbronn