Spaghetti, Apfelsaft, Gartengeräte - wir vergleichen Stichproben mit der Konkurrenz sowie Marken und Eigenmarken. Aldi erfindet sich teils neu. Wo profitieren Kunden beim Einkauf?
Aldi ist Deutschlands ältester und erster Discounter. Rund 18 Milliarden Euro Umsatz macht allein Aldi Süd jedes Jahr. Süd und Nord sind zusammen Deutschlands größter Discounter. Gründe für einen Aldi-Einkauf gibt es viele. Die Kunden schätzen zum Beispiel Qualität, Preis oder Frische.
Aber stimmt das auch? Wie günstig ist Aldi wirklich? Wie gut ist die Qualität der Produkte? Und wie steht es um Tierwohl und Co.?
Werbestrategie: Preis oder Qualität?
In den letzten Jahren hat Aldi seinen Fokus mehr auf Qualität statt auf den Preis verschoben. Doch durch die gestiegene Inflation achten wieder mehr Deutsche darauf, wie viel sie sparen können. Deshalb gibt‘s von Aldi nun die Rolle rückwärts. Das Unternehmen will wieder mit günstigen Preisen punkten. Im Werbespot von Aldi Süd etwa heißt es: “Mit Aldi kannst du es dir leisten.”
Aldi wirbt seit neuestem mit dem Begriff: „Original-Aldi-Preis“. Was soll das bedeuten? Die Verbraucher verstehen nicht unbedingt, was damit gemeint ist. Sven Reuter, Preisexperte, erklärt sich das als “Marketing-Gag-Positionierung - um sich günstiger zu positionieren”.
Preisvergleich Eigenmarken bei Discounter und Supermarkt
Der Experte hat Belege dafür: Täglich laden Kunden ihre Kassenbons in seine Preisvergleichs-App smhaggle. Dafür erhalten sie 5 Cent. Dadurch hat er die größte Preisdatenbank Deutschlands. Von ihm wollten wir wissen: Ist Aldi wirklich günstiger als andere Discounter oder Supermärkte? Für Marktcheck hat Sven Reuter über Monate die Preise von zehn günstigen Aldi-Eigenmarken ausgewertet und mit Konkurrenz-Produkten verglichen.
Mit einem eindeutigen Ergebnis: Egal, ob Aldi, Lidl, Netto, Penny, Edeka, Rewe oder Kaufland - die günstigen Eigenmarken kosten im Durchschnitt überall auf den Cent das gleiche.
Sven Reuter von smhaggle weiß, der Lebensmittelmarkt ist sehr eng, die Händler beobachten sich gegenseitig genau. Jeder versucht, den Preis des Wettbewerbs abzubilden. Wenn Preise geändert werden, was häufig passiert, dauere es in der Regel nur wenige Stunden oder Tage, bis alle wieder den gleichen Preis haben, so Reuter.
Sparen: Preise von Markenprodukten bei Discounter und Supermarkt
Neben Eigenmarken werden auch bei Aldi viele Markenprodukte verkauft. Sind zumindest Iglo, Prinzenrolle, Nutella und Co. beim Discounter günstiger als anderswo? Das Ergebnis von Experte Sven Reuter: Von Milka über Jakobs bis Red Bull - die Produkte von Markenherstellern kosten überall auf den Cent das Gleiche - der gleiche Preis für Verbraucher, egal, ob das Markenprodukt beim Discounter oder beim Supermarkt gekauft wird.
Der Experte betont: “Der Preisunterschied entsteht nur dann, wenn ein Produkt in der Aktion angeboten wird. Da kann ich deutlich sparen. Das kann mal beim Discounter oder beim Supermarkt sein.“ Und hier liegt Aldi laut smhaggle-Auswertung vorne. Keiner bietet derzeit höhere Rabatte.
Vorteils-Apps und Bonussysteme - bei Aldi Fehlanzeige
Vorteils-Apps mit Coupons oder Bonussysteme wie Payback und Deutschland Card: Alle großen Lebensmittelketten bieten so etwas an - bis auf Aldi. Die hauseigene App verschafft keinerlei Ersparnisse.
Gerne hätten wir von Aldi mehr dazu erfahren. Doch ein Interview bekommen wir nicht. Schriftlich heißt es aus der Konzernzentrale in Mühlheim nur allgemein: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Aldi Süd sich aus Wettbewerbsgründen zur Preisgestaltung einzelner Artikel nicht äußert.“
Unser Fazit beim Preis: Aldi stellt sich in der Werbung als besonders günstig dar. In Wahrheit ist Aldi aber nicht günstiger als andere.
Qualität bei Pasta - fünf Nudelsorten im Check
Aldi behauptet nicht nur, günstig zu sein, sondern auch gute Qualität anzubieten. Zu den absoluten Bestsellern gehören die günstigen Nudeln der Eigenmarke Cucina Nobile, vor allem die Spaghetti.
Domenico Gentile, Deutschlands erfolgreichster Food-Blogger über italienische Küche, betreibt in Mannheim ein Restaurant und schreibt Kochbücher. Für uns vergleicht er die Spaghetti von Aldi mit Lidl und drei bekannten Markenprodukten wie Barilla. Der Preis: von 79 Cent bis 2,19 Euro pro 500-Gramm-Packung. Welche sind die besten? Können günstige Spaghetti mit der teuren Konkurrenz mithalten?
Check: Farbe der Spaghetti
Für den Experten Domenico Gentile ist die Helligkeit der Pasta ein hohes Qualitätsmerkmal. Sie ist abhängig vom verwendeten Weizen. Bei genauem Hinschauen erkennt man die Unterschiede: Die Aldi-Nudeln sind am dunkelsten, 3 Glocken am hellsten. Allerdings haben diese, als einzige im Test, auch einen zehnprozentigen Ei-Anteil.
Bei den Spaghetti von Delverde entdeckt der Profi einen Mangel, eine Art Macken. „Das könnte beim Kochen ein Problem werden, dass sie schneller brechen oder so.“
Delverde schreibt uns dazu: "Die hellen Spots auf den Nudeln entsprechen nicht dem Standard der DELVERDE Nudeln. (..) Hierbei handelt es sich voraussichtlich um einen sehr leichten Fall von sogenanntem Trocknungsbruch.“ Dieser könne bei Transport und Lagerung entstehen. Angeblich ein Einzelfall.
Check: Geschmack der Spaghetti
Domenico kocht die Spaghetti gleichzeitig, achtet genau auf die angegebenen Kochzeiten. Seine italienische Familie macht die Blindprobe - alle bekommen einen Teller mit den fünf Spaghetti-Sorten serviert, ohne Soße, ohne Salz. Nur der Eigengeschmack zählt. Schnell kristallisiert sich ein Favorit heraus.
Domenico löst auf. Zuerst die beiden Testverlierer: „Nummer 1: Aldi. Nummer 5: Barilla.“ Domenico verrät den Gewinner: „Nummer 2: Lidl.“ Geschmackssieger bei unserer Stichprobe mit Spaghetti ist also Lidl - auch eine Discounter-Nudel. 3 Glocken und Delverde landen im Mittelfeld. Schlusslicht sind Barilla und Aldi.
Non Food-Produkte beim Discounter
Extrem beliebt bei Aldi: der Mittelgang mit Non-Food-Produkten. Küchengeräte, Werkzeuge oder Gartenartikel zum Beispiel. Aldi produziert diese nicht selbst, sondern kauft sie ein. Wie bei Lebensmitteln stecken oft bekannte Hersteller hinter den Produkten.
Zum Beispiel: Der Akkuschrauber der Aldi-Eigenmarke Ferrex wird vom deutschen Werkzeugmacher Scheppach produziert. Auch hinter der Küchenmaschine der Aldi-Marke Ambiano steckt ein bekannter Name: Elektronikhersteller Medion. Der Benzinrasenmäher der Eigenmarke Gardenline kommt vom bayerischen Markenhersteller Alko. Bei Kleinprodukten, wie Malerzubehör oder Gartenhandschuhe, sind es oft auch günstige Importe aus dem Ausland.
Qualität bei Gartengeräten
Im Ludwigshafener Stadtteil Gartenstadt wollen wir wissen: Wer hat Aldi-Gartenprodukte daheim? Und wie zufrieden sind die Kunden damit? Eine Aldi-Gartenschere leistet schon länger gute Dienste, auch nach mehreren Jahren schneidet sie noch gut.
Auch der nächste Hobbygärtner kauft seine Gartenprodukte meistens bei Aldi: Kinderwasserbahn, Astschere, elektronische Luftpumpe, Terrassenmöbel und mehr. Der Hobbygärtner ist zufrieden, hat viele Geräte fast täglich im Einsatz. “Preis, Leistung stimmt ja absolut, und deswegen kaufen wir das auch ein.“
Sonnenschirme – vier Modelle im Check: Aldi, Lidl, Obi, Bauhaus
Wie gut die Qualität ist, wollen wir exemplarisch bei einem Klassiker im Mittelgang testen: einem Sonnenschirm - ein Ampelschirm der Aldi-Eigenmarke Belavi. Wir vergleichen den Aldi-Schirm mit Schirmen von Lidl, Obi und Bauhaus. Alle kosten um die 100 Euro. Wir checken zu Lande, mit Wasser und in der Luft.
SWR-Gartenexperte Volker Kugel überprüft zuerst den Aldi-Schirm für uns. Der Gartenbauingenieur hat früher in einem Gartencenter gearbeitet und war lange Leiter des "Blühenden Barocks" in Ludwigsburg. Er hält die Stoffverarbeitung für solide. Das Material ist Alu, also kein Kunststoff. Insgesamt mache der Schirm einen stabilen Eindruck. Aber die Höhe ist knapp bemessen.
Die anderen drei Schirme sind hoch genug für den "Ein-Meter-Neunzig-Mann". Die Gestelle sind hier allerdings aus Kunststoff statt aus Alu. Ansonsten findet Volker Kugel keine großen Unterschiede. Der helle Schirm von Bauhaus wirkt etwas hochwertiger als die anderen. Alle Hersteller weisen darauf hin, dass die Schirme bei Regen und Wind eingeklappt werden sollten. Aber das ist in der Praxis nicht immer machbar.
Sonnenschirme im Check unter Wasser
Zusammen mit der Feuerwehr Sindelfingen machen wir den Extrem-Test. Welcher Schirm hält bei einem starken Regenschauer dicht? Dann heißt es: Wasser Marsch.
Der Aldi-Schirm bleibt standhaft und hält dicht. Auch die Schirme von Lidl, Obi und Bauhaus erweisen sich als wasserdicht.
Sonnenschirm Check im Windkanal
In einem Windkanal in Stuttgart wird sonst vor allem die Aerodynamik von Autos geprüft. In unserer Stichprobe sind ausnahmsweise Ampel-Sonnenschirme dran. Welcher besteht den Sturm-Test mit Windstärken bis zu 80 Stundenkilometer?
Schrittweise geht die Geschwindigkeit nach oben. 40 Stundenkilometer Wind entsprechen etwa Windstärke sechs. Bei 60 Kilometer pro Stunde - sehr starker Wind - können Äste am Baum brechen. Der Aldi-Schirm wackelt bedenklich und bricht schließlich. Erstaunlich: Der Stoff ist nicht gerissen. Der Schirm hat länger durchgehalten als vermutet.
Beim Ampelschirm von Lidl ist bei 56 Kilometern pro Stunde Schluss. Das Gelenk ist gebrochen. Der Schirm ist hinüber. Beim Ampelschirm von Obi bricht bereits bei 51 Stundenkilometern das Gelenk. Zuletzt noch der Ampelschirm von Bauhaus. Er hält bis 81 Kilometern pro Stunde, so stark wie bei einem Sturm. Seilzug und Sprossen sind kaputt, das Gelenk hat gehalten.
Ergebnis: Der Bauhaus-Schirm hält mit großem Abstand am meisten Wind aus. Er bleibt auch nach allen Tests unser Sieger. Auf Platz zwei liegt der Aldi-Schirm, knapp vor Lidl. Schlusslicht ist Obi.
Image von Aldi bei den Verbrauchern
Für viele Kunden steht Aldi für „preiswert“, „günstig“, „billig“. Kein Zufall, sagt Markenforscher Oliver Errichiello. “Das ist der große Wert und der große Vorteil, den eine Marke wie ALDI hat.“
Vorreiter bei den Kassensystemen
Aber Aldi steht bei den Kundinnen und Kunden auch für „schnell“, „voll“ und „stressig." Kein Wunder: Denn Aldis Kasse gilt als die schnellste der Welt. Durchschnittlich 55 Artikel pro Minute scannen die Kassiererinnen und Kassierer, 3.300 Artikel pro Stunde.
Das Tempo wird sogar noch anziehen. Denn Aldi hat als erster und einziger Lebensmittel-Einzelhändler Doppel-Bezahl-Kassen eingeführt. Diese haben zwei Warenschächte mit zwei getrennten EC-Terminals. Während ein Kunde den Einkauf mit der Karte bezahlt, kann schon mit dem Erfassen des nächsten Einkaufs begonnen werden.
Was nach Hektik aussieht, ist für den Kunden allerdings ein großer Vorteil, meint der Mannheimer Handelsexperte Alexander Hennig, von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Das Kassieren gehe im Doppelkassensystem schneller. Gleichzeitig hätten Kunden etwas mehr Zeit zum Einpacken und Bezahlen. Für Aldi-Mitarbeiter bedeutet das allerdings noch mehr Stress.
Trend zu Self-Checkout SB-Kassen bei Lidl, dm, Hornbach und Co: super oder nervig?
Manche Kunden freuen sich beim Einkaufen auf das Piepsen der Selbstbedienungskasse, andere stehen lieber an der Kasse mit Personal an. Wie lange haben wir überhaupt noch die Wahl?
Aldi testet Lieferservice für Lebensmittel
In der Testphase ist rund um die Aldi-Firmenzentrale in Mühlheim ein eigener Lebensmittel-Lieferservice. Online bestellt kommt die Ware mit einem Aldi-Transporter bis zur Haustür. In der Schweiz läuft das schon großflächig. Womöglich bald auch in Deutschland - auf der „Mein-Aldi"-Seite können sich Kunden bereits bundesweit registrieren. Aldi wäre damit der erste Liefer-Discounter Deutschlands.
Ziemlich verschlafen habe Aldi dagegen das Onlinegeschäft, meint der Experte Alexander Hennig. Hier sei Konkurrent Lidl meilenweit voraus.
Fusionieren Aldi Nord und Aldi Süd?
Immer wieder wird in der Branche über einen Zusammenschluss von Nord und Süd spekuliert. Denn zwei Organisationseinheiten zu betreiben, ist teuer. Beide Aldis arbeiten heute enger zusammen als jemals zuvor. Süd und Nord machen gemeinsame Werbung, betreiben auch den Onlineshop gemeinsam. Auch viele Produkte wurden bereits vereinheitlicht. Sie haben gleiche Namen und auf ihnen stehen beide Logos gleichzeitig. Vorboten einer großen Fusion?
Wirtschaftsjournalistin Ursula Schwarzer, Autorin des Fachblatts „Manager Magazin“, ist der Meinung, die Fusion sei längst beschlossene Sache. Heerscharen von Anwälten und externen Spezialisten seien mit Detailfragen und der Abstimmung der Prozesse beschäftigt. Auch die Machtverhältnisse seien, laut Ursula Schwarzer, bereits geklärt: Aldi Süd bekäme die Führung, da größer und erfolgreicher als Nord.
Die Pressesprecherinnen von Aldi Nord und Aldi Süd wollen auf unsere Nachfrage von einer Fusion nichts wissen.
Qualitätsstandards bei Gemüse und Obst: Herkunft, Frische, Preis
Hohe Standards verspricht Aldi auch bei Obst und Gemüse. Sie zählen zu den absoluten Bestsellern. Aber: Wie frisch kommen sie ins Regal? Wir kaufen stichprobenartig konventionell angebaute Produkte in einem Aldi-Markt und bei der Konkurrenz ein.
Anatol Elert vom Turmrestaurant im Ludwigshafener Ebert-Park hat sich neben Fisch und Fleisch auf Gerichte mit frischen vegetarischen Zutaten spezialisiert. Für uns soll er diese Produkte vergleichen: Tomaten, Himbeeren, Trauben und Brokkoli. Alle wurden am selben Tag im gleichen Umkreis eingekauft. Bei Aldi, Lidl, Edeka und Rewe. Anders als bei Standardprodukten gibt es hier auch Preisunterschiede. Aldi ist am günstigsten.
Und wie steht es um die Frische? Zum Beispiel bei den Himbeeren? Die Himbeeren von Aldi sind laut Codierung einen Tag alt. Die von Lidl vier Tage. Edeka ebenfalls vier Tage. Die Himbeeren von Rewe sind zwei Tage alt.
Große Unterschiede auch bei der Herkunft: Die Himbeeren von Aldi und Rewe stammen aus Deutschland, kommen sogar vom gleichen Lieferanten. Die Beeren von Lidl kommen aus Andalusien, Spanien. Die Früchte von Eedeka aus Marokko. Die Himbeeren von Aldi sind die frischesten.
Bei den Tomaten findet Anatol Elert nirgendwo Mängel. Die LOT-Nummern verraten, dass die von Aldi und Rewe am frischesten sind, knapp vor Lidl. Die Tomaten von Edeka stecken schon länger in der Verpackung. Beim Brokkoli fallen dem Profi sofort Unterschiede auf. Und wieder sticht Edeka negativ hervor: Schwarze Stellen, die auf Schimmel hinweisen.
Schriftlich heißt es von Edeka zu den Mängeln: „Die besondere Warenpflege durch unser Fachpersonal ist ein zentraler Hebel gegen Verderb. (…) Dennoch kann es vorkommen, dass auch einmal ein Produkt mit übersehen wird. Wenn unsere Kund:innen dies im Markt bemerken, können sie dieses dann selbstverständlich bei unserem Fachpersonal abgeben.
Doch auch bei Brokkoli zeigt der Vergleich der LOT-Nummern, dass wieder Edeka die älteste Ware verkauft. Edeka weist daraufhin, dass die LOT-Nummer nicht bei allen Unternehmen das Erntedatum anzeigt, sondern teilweise nur die Ankunft im Zentrallager wiedergibt.
Bei den Weintrauben ist nicht klar, wann und wo sie verpackt wurden, deshalb können wir sie hier nicht bewerten. Der Küchenchef hat zwei Sieger: „Rewe und Aldi machen das Rennen, was das Thema Frische und Geschmack angeht und bei der Produktqualität an sich.“ Edeka - zumindest bei dieser Stichprobe - überraschend schwach.
Bio-Eier und Haltungsformen Bio bei Aldi: Wie der Discounter bei Eiern, Fleisch und Lebensmitteln vorankommt
Bio-Produkte spielen eine immer größere Rolle, auch bei Supermärkten und Discountern. Ständig kommen neue dazu. Wie es bei Bio-Eiern und Tierhaltung bei Aldi-Lieferanten aussieht.
Qualität beim Hausmarke Apfelsaft: Fünf klare Säfte im Check
Die Säfte der Eigenmarke Rio D‘Oro sind die meistverkauften Deutschlands. Am beliebtesten ist der Apfelsaft. Wie gut ist der Saft vom Discounter im Vergleich zur Konkurrenz? Im Duell: klare Apfelsäfte von Aldi und Lidl, sowie Markenprodukte von Pfanner, Albi und Granini.
Auf dem SWR Sommerfestival in Stuttgart lassen wir Besucher im Rahmen einer Blindverkostung probieren. Das Ergebnis nach knapp 300 Blindverkostungen: Alle fünf liegen ziemlich eng beisammen. Lidl und Albi auf dem letzten Platz, Aldi im Mittelfeld, Granini auf zwei. Pfanner hat die meisten Stimmen bekommen.
Alle fünf Säfte haben wir auch in einem Labor auf Mängel untersuchen lassen. Ergebnis: keine Beanstandungen.
Aldi als Arbeitgeber
Zum Thema Fairness: Wie zufrieden sind Aldi-Mitarbeiter? Ist Aldi ein guter Arbeitgeber? Das Unternehmen bietet unter anderem unbefristete Verträge, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sechs Wochen Urlaub im Jahr. Auf dem Portal Kununu bewerten Mitarbeiter ihre Arbeitgeber. Aldi hat hier den Score 3,4 von 5. Ein durchschnittlicher Wert für Lebensmittelketten.
Kununu hat die Gehälter verglichen. Ergebnis: Nirgendwo bekommt das Marktpersonal mehr Geld als bei Aldi. Im Schnitt 34.200 Euro Bruttojahresgehalt. Bei Lidl ist es weniger. Rewe und Edeka Südwest zahlen am wenigsten.
Aldi hat die Gehälter so stark angehoben wie kein anderer. Nina Zimmermann, Chefin von Kununu: „2022 auf 2023 zahlt Aldi Süd ungefähr 8.000 Euro mehr in Gehaltslohn. Ich glaube, offen gesagt, die haben wirklich gesehen, dass das Gehalt ein sehr entscheidender Faktor ist in der Gewinnung von Mitarbeitern.“
Das Gesamtergebnis unseres Aldi-Checks:
- In Sachen Fairness geht Aldi voran: immer mehr Bio, immer bessere Tierwohl-Standards. Aber es ist noch Luft nach oben.
- Die Qualität ist in der Regel gut. Aldi muss sich vor namhafter Konkurrenz nicht verstecken.
- Aldi macht sich sein Günstig-Image clever zu Nutze, erfindet außerdem praktische Neuerungen wie die Doppelkasse.
- Der Aldi-Preis ist nicht günstiger als bei der Konkurrenz - außer bei Rabatt-Aktionen.
Deutschlands erster Discounter ist immer noch der Größte. Doch die Konkurrenz holt auf - vor allem Lidl. Es scheint wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis aus zwei Aldis einer wird.
Mehr Tests und Checks
Wie viel spart ihr tatsächlich? Eigenmarken im Test: SO günstig sind sie wirklich – aber auch gut?!
Eigenmarken wie „Ja“, „K-Classic“ und „Gut und günstig“ boomen! Der Preis ist gut, aber wie sieht’s mit der Qualität aus? Und wie unterscheiden sie sich von bekannten Marken?