Erdbeeren halten sich nur wenige Tage lang. Deshalb lohnt es sich, die feinen, roten Früchte zu konservieren: einkochen, trocknen, einfrieren oder auch mit Alkohol haltbar machen.
Inhalt:
Erdbeeren selber pflücken
Einheimische Erdbeeren schmecken besser
Ertragreiche und leckere Sorten im Anbau
So gesund sind Erdbeeren
Allergien und Erdbeeren
Erdbeeren richtig aufbewahren
Erdbeeren platzsparend einfrieren
Erdbeereis selber machen
Erdbeeren einkochen
Erdbeeren als kalt gerührter Fruchtaufstrich
Erdbeeren mit Alkohol konservieren: Erdbeer-Limes
Erdbeeren trocknen: Erdbeerleder
Erdbeeren fermentieren
Im Supermarkt sehen Erdbeeren manchmal schon ziemlich angematscht aus und laden wenig zum Kaufen ein. Außerdem sind die beliebten roten Früchte in der Regel nicht ganz preisgünstig, weil sie aufwändig von Hand gepflückt werden müssen. Genau das ist mein Tipp: Selbst Hand anlegen und ernten und damit Geld sparen.
Erdbeeren selbst pflücken
Entweder man nimmt eigene Behältnisse für die Erdbeeren mit oder man kauft vor Ort Spankörbe oder Pappschalen, die man wieder verwenden kann.
Das Pflücken lohnt sich aus drei Gründen: Die Erdbeeren kosten so nur rund die Hälfte, sie sind absolut frisch und schmecken deshalb meist deutlich besser.
Wer nicht weiß, wo es Felder zum Selbstpflücken gibt, kann im Internet nachschauen, zum Beispiel bei www.proplanta.de (Rubriken --> Maps --> Erdbeerfelder) oder bei www.erdbeergut.de.
Erdbeersaison Erdbeeren selbst pflücken oder im Supermarkt kaufen?
Sind Erdbeeren vom Selbstpflückerfeld die besten? Welche Erdbeere ist gesund, welche voller Pestizide? Und: Darum sind spanische Erdbeeren ein Problem - Hitze, Dürre, Trockenheit.
Deutsche Erdbeeren schmecken besser
Importierte Erdbeeren aus Spanien oder Marokko, wie sie in den Supermärkten angeboten werden, sind extrem feste Sorten – sie müssen schließlich den dreitägigen Transport im Lkw überstehen. Dafür werden sie zudem meistens mit einem chemischen Schimmelschutz behandelt.
Der mit Abstand größte Erdbeerproduzent der Welt ist China. Diese Früchte kommen meist als Tiefkühlware oder in verarbeiteten Produkten zu uns.
Deutsche Erdbeeren sind fast alle zum Sofortverzehr gedacht. Deshalb können einheimische Erdbeeranbauer auch Sorten nutzen, die weicher sind, dafür aber intensiver schmecken. Und die Früchte müssen nicht zusätzlich behandelt werden für den Transport wie bei ausländischen Erdbeeren.
Erdbeeren: Besser vom Stand als aus dem Supermarkt
Direktvermarkter, also die mit Hofverkauf oder Erdbeerstand, bauen manchmal andere Erdbeerensorten an als Produzenten, die an Discounter und Supermärkte liefern. Denn durch die längere Vermarktungszeit müssen die Erdbeeren ebenfalls fester sein.
Erdbeersorten: Clery, Malwina, Mieze Schindler
Neue Erdbeer-Züchtungen sind in der Regel fester als früher, damit sie besser transportiert werden können. Viele haben dennoch einen ausgezeichneten Geschmack.
- Eine typische frühreife Sorte ist Clery. Dann folgt die frühe Sorte Lambada.
- Senga Sengana ist bereits eine etwas spätere Erdbeere. Spätere Sorten wie die Malwina sind besonders lecker.
- Mieze Schindler ist eine kleine, sehr intensive und zarte Erdbeere. Sie wird aber hauptsächlich von Hobbygärtnern angebaut.
Mitte Juli endet die Erdbeersaison, weil es dann zu heiß ist für die Früchte – dann wird auch die Konkurrenz durch andere Obstsorten größer.
Wann schmecken Erdbeeren am besten?
Je frischer die Erdbeeren, desto schmackhafter. Schon wenige Stunden nach der Ernte beginnt sich der Erdbeergeschmack zu verflüchtigen. Wissenschaftler haben knapp 400 geschmacksgebende Substanzen in der Erdbeere identifiziert. Etwa 20 davon sind die grundlegenden Geschmacksgeber. Untersuchungen haben gezeigt, dass Erdbeeren schon einen Tag nach der Ernte nur noch halb so gut schmecken.
Am besten schmecken Erdbeeren direkt beim Pflücken. Das hat nicht nur mit der Frische zu tun, sondern auch mit der Temperatur: Warme Erdbeeren können im Gegensatz zu gekühlten ihr Aroma voll entfalten.
Vitamine und Mineralstoffe: So gesund sind Erdbeeren
Erdbeeren haben kaum Kalorien, wenig Zucker, dafür aber reichlich Vitamin C – sogar mehr als Zitronen oder Äpfel: fast 59 Milligramm auf 100 Gramm. Dieser hohe Vitamin C-Gehalt macht die Erdbeere so gesund. Im Körper wirkt das Vitamin als Antioxidans – es fängt freie Radikale und schützt so Zellen sowie DNA, ist gut für Knochen und Bindegewebe.
Folat, Kalzium und Magnesium sorgen zusammen mit sekundären Pflanzenstoffen für einen zusätzlichen Nährstoffkick. Das enthaltene Kalium kann leicht entwässernd wirken.
Ballaststoffe sorgen für einen länger anhaltenden Sättigungseffekt. Sie sättigen und lassen den Blutzucker nach dem Essen nicht zu stark ansteigen. Das schützt vor Heißhungerattacken und ist gut für Diabetiker.
Ob Erdbeeren im Tunnel aufwachsen oder im Freiland, macht bei den Nährstoffen keinen merklichen Unterschied. Im Tunnel muss oft weniger Pflanzenschutzmittel gespritzt werden, weil man durch den geschlossenen Raum mit Nützlingen wie etwa Schlupfwespen arbeiten kann.
Allergien und Erdbeeren
Weil die Erdbeere eigentlich eine Nuss ist, genauer eine Sammelnussfrucht, hat sie auch ein allergenes Potenzial. Gerade Nussallergiker können deshalb auf Erdbeeren reagieren. Möglich ist auch eine Kreuzallergie.
Wer auf Birkenpollen allergisch ist, kann auch mit Erdbeeren Probleme kriegen, weil deren Eiweißstoffe ähnlich sind.
Erdbeeren richtig aufbewahren
Die empfindlichen Früchte halten sich im Kühlschrank etwa zwei Tage. Damit sie nicht schimmeln, ist es wichtig ist, dass die Erdbeeren in luftdurchlässigen Behältnissen aufbewahrt werden, also nicht in Plastik- oder Glasschüsseln. Die Pappschalen, in denen sie oft verkauft werden, sind besser.
Ebenfalls wichtig: Nicht waschen, wenn sie nicht sofort verzehrt werden. Durch die zusätzliche Feuchtigkeit verderben die Erdbeeren schneller.
Erdbeeren richtig waschen
Erdbeeren also vorsichtig abspülen, erst wenn man sie sowieso isst oder zubereitet. Nicht lange im Wasser liegen lassen, sondern direkt zum Abtropfen auf ein sauberes Küchentuch legen. Dann erst die grünen Blätter oben wegschneiden.
Wenn die Erdbeeren nach dem Aufenthalt im Kühlschrank eine halbe Stunde auf Zimmertemperatur kommen können, schmecken sie besser.
Erdbeeren einfrieren? Erst pürieren!
Erdbeeren können eingefroren werden, werden dadurch beim Auftauen aber weich und matschig. Dagegen hilft nur Schockfrosten, also das extrem schnelle Runterkühlen innerhalb weniger Minuten auf bis zu minus 40 Grad.
Diese Methode nutzt die Industrie für ihre Tiefkühlprodukte. Denn dabei entstehen keine großen, spitzen Eiskristalle, die die Zellwände der Erdbeeren zerstechen, sondern lediglich winzige Eiskügelchen, die die Frucht nicht verletzen. Diese hohen Minusgrade schafft der Tiefkühler zuhause nicht. Selbst gefrostete Erdbeeren taugen daher nicht mehr für Erdbeertorten.
Eine gute Möglichkeit ist aber, die Erdbeeren püriert einzufrieren. Dafür etwas Zucker und Zitronensaft zugeben. Das Püree kann in festen Dosen eingefroren werden oder in Eiswürfelschalen. Diese Erdbeer-Eiswürfel lassen sich dann in ein Glas Sekt geben oder unter Quark rühren.
Meine letzte Idee zum Einfrieren: Erdbeereis selbst machen
Es gibt unendlich viele Rezepte für Erdbeereis mit Sahne oder Joghurt oder als Sorbet, gern und oft kombiniert mit Basilikum - ein Traum.
Einfach köstlich Selbstgemachtes Eis mit Erdbeer, Schkolade, Beeren & vegan
Eis selber herzustellen ist gar nicht so schwer. Man mischt nur ein paar Zutaten und dann ab damit in den Gefrierschrank. Wir haben ein paar tolle Rezept-Variationen für Sie!
Rezept: Erdbeer-Sorbet mit Basilikum
Hier ein Grundrezept, das man je nach Lust und Laune abwandeln kann: 500 Gramm Erdbeeren mit 150 Gramm Zucker pürieren, Saft einer halben Zitrone zugeben und fein gehackte Basilikumblätter von mindestens 5 Stielen. Anschließend einfrieren.
Erdbeeren einkochen: Kompott und Marmelade
Selbstverständlich kann man Erdbeeren einkochen. Ich kenne das noch, meine Oma hat sich diese Arbeit noch gemacht. Im Winter wurden die süßen, matschigen Erdbeeren dann mal als Kompott aus dem Keller geholt.
Heutzutage verarbeitet man die Erdbeeren meistens zu Marmelade. Und auch das wird immer seltener, weil industriell produzierte Erdbeermarmelade unterm Strich günstiger ist und nicht schlechter schmeckt.
Erdbeermarmelade fix mal kalt gerührt
Damit sich die Arbeit lohnt, Marmelade selbst zu kochen, muss sie einen extra Kick haben: Weiße Schokolade etwa passt gut dazu und frische Kräuter.
Um aber den vollen Geschmack und die komplette Bandbreite der Nährstoffe zu erhalten und zu genießen, kann man die Erdbeermarmelade kalt anrühren. Die kleinen Beutel aus dem Supermarkt, die für Fruchtaufstriche ohne Kochen angeboten werden, sind dafür nicht nötig. Sie bestehen zu 96 Prozent aus Zucker, den man letztendlich teuer bezahlt, und sie liefern unnötige Konservierungsstoffe mit. Das geht einfacher und günstiger - hier das Rezept:
Mehr Geschmack, mehr Nährstoffe Rezept: Kalt gerührte Erdbeermarmelade
Um den vollen Geschmack und die komplette Bandbreite der Nährstoffe zu genießen, kann man Erdbeermarmelade kalt anrühren. Mit Johannisbrotkernmehl geht das auch richtig preiswert.
Erdbeeren mit Alkohol konservieren: Erdbeer-Limes
Nicht nur Zucker konserviert, sondern auch Alkohol. Wie wäre es also mit einem süßen Erdbeer-Limes mit Wodka, der prima in spritzige Sommerdrinks passt?
Sommerfreuden Rezept: Erdbeer-Limes
Eine wunderbare Verwendungsmöglichkeit, wenn die Früchte nicht mehr ganz so ansehnlich aussehen – oder auch für eingefrorenes Fruchtpüree.
Rezept für Fruchtleder aus Erdbeeren
Haltbar machen Erdbeeren trocknen: Rezept für Erdbeerleder
Die gesünderen Gummibärchen: Als Erdbeerleder lassen sich Erdbeeren auch noch im Winter genießen – wenn es nicht schon vorher vernascht wird.
Erdbeeren fermentieren
Und zu guter Letzt noch ein Tipp, wie man auch bei Erdbeeren - ähnlich wie bei Sauerkraut - Milchsäurebakterien für sich arbeiten lassen kann, um die Früchte zu konservieren: Erdbeeren fermentieren. Das Ergebnis ist säuerlich-apart. Gerne mal ausprobieren!
Heidelbeeren und Co. schonend verarbeiten Rezept: Beeren fermentieren
Nicht nur Gemüse, auch Beeren können fermentiert werden. Auf diese Weise lassen sie sich konservieren sowie weiterverarbeiten und trotzdem bleiben Nähr- und Wirkstoffe erhalten.