Besonders drei Gruppen sollten sich ausrechnen lassen, wie sich zusätzliche Einzahlungen später auf die Rentenansprüche auswirken:
- Menschen, die bei der Rente nicht pflichtversichert sind. Das betrifft vor allem Selbstständige, Beamte, Freiberufler und Hausmänner aber auch Rentner, die ihre Ansprüche erhöhen wollen.
- Pflichtversicherte unter 45 Jahren, die für Schul- und Ausbildungszeiten Rentenbeiträge nachzahlen wollen. Dazu sind allerdings einige Bedingungen zu erfüllen. Beispielsweise, dass die Versicherten zwischen dem 16. und 17. Lebensjahr zur Schule gegangen sind.
- Pflichtversicherte über 50 Jahren. Personen aus dieser Gruppe können bei der Rentenversicherung anzeigen, dass sie planen, in Vorruhestand zu gehen – und die damit einhergehenden Abschläge ausgleichen wollen. Dabei sollte man unbedingt wissen: Dieser Plan muss nicht verwirklicht werden. Jeder darf weiterarbeiten, wie es für sie oder ihn passt. Die Rentenversicherung berechnet auf Grund dieses Antrags eine Ausgleichssumme für den früheren Rentenbezug. Laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Baden-Württemberg dürfen Betroffene diese Differenz zusätzlich freiwillig in die Rentenkasse einzahlen.
Wie viel Geld kann ich freiwillig in die Rente einzahlen?
Die Betroffenen entscheiden grundsätzlich selbst, wie viel sie nachschießen. Die Rentenversicherung gibt dabei allerdings einige Leitplanken vor:
- Es gilt eine Untergrenze für Einzahlungen; derzeit liegt sie bei monatlich 96,72 Euro für die Dauer eines Jahres. Das entspricht einer Zusatzrente von 5 Euro im Monat.
- Für Menschen, die Ausbildungsmonate nachversichern und Beiträge nachbezahlen wollen oder die als Selbstständige freiwillig in die Rentenkasse einbezahlen, gilt daneben auch eine Obergrenze: 2023 liegt der Beitrag bei 1.357,80 Euro.
- Für Pflichtversicherte ab 50, die Frühverrentungsabschläge ausgleichen wollen, gilt als Obergrenze die von der Rentenversicherung festgelegte Abschlagssumme.
Rentenansprüche werden in Punkten berechnet
Welche Rentenansprüche die Versicherten durch ihre Einzahlung genau erlangen, errechnet die Deutsche Rentenversicherung Jahr für Jahr neu, mithilfe von Rentenpunkten. Grundlage dafür ist das bundesweite Durchschnittseinkommen. 2022 haben sich die Einzahlungen besonders gelohnt, meint Rentenexperte Nico Tessaro. Denn da kostete ein Rentenpunkt rund 7.200 Euro. Im Jahr davor war ein Punkt rund 500 Euro teurer.
Unbedingt bei der Rente zu beachten
Die gesetzliche Rente als private Altersvorsorge hat zwei Schönheitsfehler:
- Die gesetzliche Rentenversicherung ist wenig flexibel. Wer einmal Geld eingezahlt hat, bekommt es nicht mehr zurück. Als Finanzierungsreserve für unvorhersehbare Investitionen, wenn zum Beispiel das Auto kaputtgeht oder die Heizung am Haus vorzeitig getauscht werden muss, fällt das Modell aus.
- Die gesetzliche Rente und jede andere Rentenversicherung ist eine Wette auf ein langes Leben. Nach pauschalem Abzug von Steuern und Abgaben, die auf die Rente zu zahlen sind, lohnt sich die Investition rund 15 Jahre nach Renteneintritt.
Das heißt: So lange dauert es, bis die Summe der Auszahlungen die zuvor geleisteten Einzahlungen übersteigt. Die gute Nachricht: Statistisch gesehen erreichen Menschen in Deutschland dieses Alter - dennoch bleibt ein Risiko.
Online Rente checken Digitale Rentenübersicht abrufen - so gehts
Die neue, digitale Rentenübersicht gibt einen Überblick über die eigene Altersvorsorge. Gesetzliche, betriebliche und private Rentenversicherer stellen die erwarteten Zahlungen dar.
Vorteile der gesetzlichen Rente
- durch die Fleixrente sehr individuell anpassbar: z. B. Ausgleichzahlungen, Teilzeitrente
- eine hohe Verlässlichkeit der gesetzlichen Rente bei der Auszahlung
- Schutz vor Inflationsrisiken
- teilweise Übertragung der Ansprüche auf Hinterbliebene wie etwa Verwitwete oder Waisen
- Steuervorteile, vor allem, wenn die Zusatzeinzahlung noch während des Berufslebens der Versicherten passieren. Wie groß diese sind, kann allerdings nur eine individuelle Berechnung zeigen.