Einfach kreativ

Kunststopfen

Stand
Autor/in
Ulrike Baumann

Löcher in Socken oder Shirts sind ärgerlich. Mit Hilfe von Kunststopferin Ulrike Baumann werden sie fix geschlossen und zu richtigen Hinguckern.

Materialien

  • Kleidung mit einem oder mehr Löchern
  • Faden (ideal ist ein Garn, dass etwa so stark ist wie das Garn des Original-Gewebes)
  • Nadel (das Nadelöhr sollte so groß sein, dass man den Faden gut einfädeln kann. Die Nadel mit dem Faden sollte ohne Anstrengung durch den Stoff gleiten)
  • Stopfei oder Stopfpilz (Alternativ funktionieren gut glatte, gewölbte Gegenstände wie Glühbirnen, eine Matroschka, eine Orange, ein Stein o.ä.)

So geht‘s:

Kunststopfen

1. Das löchrige Kleidungsstück locker über den Stopfpilz legen. Wichtig ist, dass das Gewebe dabei nicht gespannt wird, da sich die Reparatur ansonsten nicht plan in das Kleidungsstück einfügt.

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2. Für eine unauffällige Reparatur ein Garn wählen, dass zur Farbe des Kleidungsstücks passt.

Webstopfen bietet aber auch viele tolle Gestaltungsmöglichkeiten! Es sind quasi keine Grenzen gesetzt und gerade durch die Wahl eines oder mehrerer bunter Garne lassen sich tolle Effekte erzeugen.

Man kann entweder zu Beginn einen Knoten in den Faden machen, der dann auf der Rückseite des Stoffs liegt oder aber man achtet darauf, dass ein etwa 8 -10 cm langes Fadenende bleibt, das man dann am Ende verknoten kann.

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3. Das Loch einmal mit kleinen Stichen umrunden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zum Loch so groß ist, dass nichts troddelt. (Wir empfehlen: 5-10mm. Auch fadenscheinige Stellen können idealer Weise miteingeschlossen werden). 

Bei Strick sollte darauf geachtet werden, alle losen Maschen einmal zu durchstechen. (Dafür muss hier der Abstand zum Loch nicht so groß sein)

Soll die Reparatur am Ende eine bestimmte Form haben, kann diese hier festgelegt werden, indem das Loch nicht entsprechend der Form des Lochs umrahmt wird, sondern zum Beispiel als exakten Kreis, als Viereck oder Raute oder oder...

Wenn man ein bisschen Routine hat, kann man diesen Schritt bei gewebten Textilien auch weg lassen. 

4. Nun kann das Loch zugewebt werden:

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Parallel verlaufende Fäden werden über das Loch gespannt. Die Fäden sollten nicht viel Abstand zueinander haben, damit die Reparatur am Ende keine Lücken aufweist. Dafür außerhalb der Umrundung einstechen, damit die Linie, die entstanden ist, später nicht zu sehen ist.

5. Wenn das Loch komplett überspannt ist, kann gewebt werden.

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Hier wird wie beim Weben mit dem Webrahmen vorgegangen: Die Fäden, die sich über das Loch spannen sind sozusagen die Kettfäden. Wenn keine homogene Fläche erzeugt, sondern bestimmte Muster erzielt werden sollen, kann zum Weben ein anderes Garn genutzt werden, als für die Kettfäden.

6. Am unteren Ende des Lochs mit Weben beginnen. Dafür den Faden immer abwechselnd einmal über und einmal unter den Kettfäden durchziehen. Achtung: die Kettfäden dabei nicht anstechen! (Eine Webernadel mit runder Spitze oder eine Stopfnadel mit stumpfer Spitze kann hier helfen oder die Nadel einfach umdrehen und ‚Kopfüber‘ benutzen)

7. Am Ende der Reihe angekommen, einmal durch das Gewebe des Kleidungsstücks stechen und nun in der nächsten Reihe genau versetzt vorgehen. Dort, wo der Faden eben unter dem Kettfaden verlief, muss der Faden jetzt über dem Kettfaden verlaufen und andersherum. 

Wenn zwei verschiedene Garne benutzt werden, entsteht so eine Art Pixel Muster.

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8. Weiter so, bis das Loch geschlossen ist.

9. Damit die Reparatur nicht wieder aufgeht, das Fadenende noch vernähen (dies ist der Fall wenn am Anfang mit einem Knoten im Faden gestartet hast).

Wenn ein Fadenende auf der Rückseite hängen gelassen wurde, können die beiden Fadenenden nun miteinander verknoten werden.

Nun ist das Loch geschlossen und das Kleidungsstück ist wieder bereit, getragen zu werden.

Viel Spaß beim Stopfen!

Noch mehr Ideen von Ulrike Baumann finden Sie hier:
www.instagram.com/schneckstein

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Ulrike Baumann