Weltblutspendetag

5 Mythen ums Blutspenden

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AUTOR/IN
Prof. Dr. Harald Klüter, Transfusionsmediziner

Ein Unfall, eine Operation oder auch eine Krankheit - in all diesen Fällen brauchen wir Blut, das aus Blutspenden gewonnen wird. Wir räumen mit ein paar Mythen übers Blutspenden auf, die sich bei dem ein oder anderen wacker halten.

Mythos 1: Ab 65 Jahren ist man zu alt fürs Blutspenden

Stimmt bald nicht mehr. Als Erstspender gilt noch eine Altersgrenze von 65 Jahren. Wer schon mal gespendet hat, darf bis zu einem Alter 73 Jahren spenden.

Mit der Änderung des Transfusionsgesetz enfällt bald die Höchstaltersgrenze für die Blut- oder Plasmaspende.

Die Ärztinnen und Ärzte beurteilen aber immer auch individuell, ob eine Spende möglich ist.

Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren.

Mythos 2: Männer dürfen öfter Blut spenden als Frauen

Stimmt - Frauen haben weniger Blut als Männer. Frauen dürfen 4x Blutspenden pro Jahr, Männer 6x pro Jahr.

Mythos 3: Homosexuelle Männer dürfen nicht Blut spenden

Falsch - es gab über viele Jahre ein Verbot, dass Männer, die sexuelle Beziehungen mit Männern haben, nicht spenden dürfen. Dann durften schwule Männer, die in einer festen Beziehung sind, spenden.

Der Deutsche Bundestag hat am 16. März eine Änderung des Transfusionsgesetzes beschlossen. Damit wird die bestehende Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern sowie transgeschlechtlichen Menschen bei der Blutspende abgeschafft.

ABER: Bei jedem potenziellen Blutspender wird der einzelne Risikofaktor geprüft. Wer z.B. viele wechselnde Sexualpartner hat oder Kontakt zu Sexarbeiterinnen, aber auch, wer z.B im Ausland war oder ein neues Tattoo hat, darf nicht spenden.

Mythos 4: Blutspenden tut sehr weh

Falsch - Für die Blutspende wird eine Nadel gesetzt, wie bei der Blutabnahme beim Arzt. Angenehm ist das natürlich nicht, aber auch kein Riesenschmerz.

Außerdem: Die Blutspendenadeln sind extra sehr scharf, so tut es weniger weh.

Mythos 5: Wenn ich Tabletten nehme, darf ich nicht Blutspenden

Es kommt darauf an, welche es sind. Schilddrüsenhormone oder Allergietabletten sind zum Beispiel kein Problem.

Eine antibiotische Behandlung oder die Einnahme von Kortison führen in der Regel zu einer vierwöchigen Spendepause.

Im Zweifel kontaktieren Sie gerne die kostenlose Hotline vom Blutspendedienst unter: 0800 11 949 11 

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Prof. Dr. Harald Klüter, Transfusionsmediziner