Geschmacksprobe

Wie schmeckt Dresdner Stollen aus dem Supermarkt?

Stand

Seit Jahrhunderten werden die gehüteten Rezepte für den Dresdner Christstollen von Generation zu Generation weitergegeben. Nur Bäckereien und Konditoreien in und um Dresden dürfen den Stollen, der vornehmlich aus Rosinen, Mandeln, Orangeat, Zitronat und Butter hergestellt wird, backen. Verkauft wird er natürlich in Supermärkten oder über Internet-Shops im ganzen Land. Aber schmecken alle gleich gut? Nein, stellten die Tester bei unserer Geschmacksprobe fest.

Testprodukte

  • Bäckerei Emil Reimann, Dresdner Christstollen, 1000g/ca. 10,79 Euro
  • Vadossi, Original Dresdner Christstollen, 1000g/ca. 10,99 Euro
  • Backstube Sven Hennig, Dresdner Stollen, 1000g/ca. 18,50 Euro
  • Dr. Quendt, Dresdner Christstollen, 1000g/ca. 10,99 Euro

Die Tester

Alexander Kayser, Bäckermeister, Konditor und prämierter Stollenbäcker aus den Rheinland (Pulheim)

Laura Ryll, Konditormeisterin und Backstubenleiterin von „Törtchen Törtchen“ in Köln

Madlen Eisenblätter, gebürtige Dresdnerin und mit Dresdner Stollen aufgewachsen

Die Testmethode

Bei unserer Geschmacksprobe handelt es sich um eine Blindverkostung.

Die Testergebnisse

Dresdner Christstollen von Emil Reimann

Dresdner Christstollen

Der Anschnitt verrät: Der Stollen ist perfekt gebacken, allerdings offenbart er auch recht viele Rosinen im Gebäck und wenig Orangeat und Zitronat, erklären unsere Tester. Dies bestätigt sich auch bei der Verkostung. Der Stollen ist einerseits saftig, anderseits überwiegen geschmacklich die Rosinen, unsere Tester wünschen sich mehr kandierte Früchte.

Original Dresdner Christstollen von Vadossi

Dresdner Christstollen

Eine zu dicke Zuckerkruste – das stellen unsere Tester sofort fest. Auch ist hier der Teig etwas trockener. Die Verteilung der Rosinen, der Mandeln und der kandierten Früchte ist jedoch ausgewogen.

Geschmacklich überzeugt der Stollen unsere Tester. Zwar stört die dicke Zuckerkruste durch ihre Süße, aber der Stollen ist gut gewürzt, keine Zutat überwiegt und er schmeckt buttriger. „Vom Gewürz und von den Trockenfrüchten finde ich den Stollen sehr lecker“, bilanziert die Konditormeisterin.

Dresdner Stollen von Backstube Sven Hennig

Dresdner Christstollen

Zur Freude von Alexander Kayser sieht man diesem Stollen die handwerkliche Fertigung an. „Vom Backergebnis sieht man, dass der Stollen schön ausgebacken ist“, ergänzt Lara Ryll. Allerdings beschreibt Stollenbäcker Alexander Kayser das Gebäck als „zäher und trockener“. „Und ich schmecke auch leider nicht so die Rosinen raus, auch nicht das Zitronat und auch nicht Orangeat“, beschreibt die Backstubenleiterin von „Törtchen Törtchen“. 

Dresdner Christstollen von Dr. Quendt

Dresdner Christstollen

Eine schöne Gebäckbräune und eine gute Puderzuckerschicht – der erste Anblick ist vielversprechend. Unsere Tester werden nicht enttäuscht: Die Verteilung der Zutaten im Stollen stimme und der Stollen schmecke saftig, erläutern sie. „Die Butter schmeckt man“, ergänzt Madlen Eisenblätter, zudem sei der Stollen sehr frisch und würzig im Geschmack. Alexander Kayser spricht gar von einem „wunderbaren Zusammenspiel der Früchte.“

Der Testsieger

Dresdner Christstollen

Klarer Favorit unserer Tester ist der Dresdner Christstollen von Dr. Quendt. Konditormeisterin Laura Ryll erklärt, warum: Die Puderzuckerkruste sei perfekt, die Trockenfrüchte gut verteilt und der Stollen habe einen „leckeren weihnachtlichen Geschmack“.

Chrisstollen selbermachen

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Autor/in
SWR Fernsehen