1. Die Zusammensetzung
Es gibt nicht DEN Harnstein, sondern unterschiedliche Zusammensetzungen aus unterschiedlichen Substanzen. Bei etwa 80% der Harnsteine handelt es sich um sogenannte Calciumoxalat-Steine.
Von der Zusammensetzung ist es abhängig, wie man sich ernähren und zu welchen Getränken man greifen sollte.
2. Erkrankungen und Risikofaktoren
Es gibt Risikofaktoren, die Harnsteine begünstigen: genetische Veranlagung, oxalatreiche Ernährung (z.B. Spinat, Rhabarber), geringe Flüssigkeitszufuhr, proteinreiche Nahrung (viel Fleisch, Fisch, Eier, Nahrungsergänzungsmittel wie Eiweiß-Shakes).
Auch verschiedene Erkrankungen können Harnsteine begünstigen:
- Überfunktion der Nebenschilddrüse,
- Morbus Crohn (chron. Darmerkrankung),
- Gicht Zystinurie (angeborene Stoffwechselerkrankung)
3. Viel trinken!
Ganz unabhängig von der Zusammensetzung der Harnsteine gilt: Mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken, und zwar regelmäßig über den Tag verteilt, sowie regelmäßig zur Toilette gehen.
Tipps: Mit einer Trink-App oder einem Wecker ans regelmäßige Trinken erinnern, Flüssigkeitszufuhr mit Gewohnheiten verbinden, gleich eine große Flasche Wasser auf den Tisch stellen oder einen Trinkplan erstellen.
4. Lebensmittel mit viel Oxalsäure meiden
Wichtig ist es, oxalsäurehaltige Lebensmittel zu reduzieren (Rhabarber, Spinat, Nüsse) oder diese mit calciumhaltigen zu kombinieren.
Generell eignet sich eine pflanzenbasierte Ernährung, verarbeitete und salzhaltige Lebensmittel sollten gemieden werden.
Wichtig ist auch, auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D zu achten.
Leider kommt es beim Calcium immer wieder zu Fehlinformationen - hier soll bei Calciumoxalat-Steinen bei den Empfehlungen von 1000 mg Calcium geblieben und nicht reduziert werden. Denn sonst zieht sich der Körper das Calcium zum Teil auch aus den Knochen, um den Spiegel aufrechtzuerhalten. Das kann wiederum Osteoporose begünstigen.
Ein Vitamin D-Mangel bzw. eine Überdosierung kann die Entstehung von Harnsteinen begünstigen.
Tipp: Vitamin D-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen.
5. Dranbleiben!
Harnsteine sind eine chronische Erkrankung, nicht heilbar - wer einmal einen Harnstein hat, trägt ein größeres Risiko für die Bildung weiterer Harnsteine. Man kann durch eine geeignete Ernährung und die medizinischen Behandlung die Abstände zwischen der Bildung von neuen Harnsteinen vergrößern. Das bedeutet eine große Lebensqualität für die Betroffenen.