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Geldanlage

Wo gibt's wieder Zinsen fürs Geld?

Stand

Geld unters Kopfkissen zu legen, ist keine so gute Idee. Mittlerweile gibt es auch wieder Zinsen fürs Ersparte. Wie Sie am meisten für Ihr Geld rausholen, erfahren Sie hier.

Wo gibt's denn die meisten Zinsen für's Geld?

Die Höhe der Zinsen hängt ganz wesentlich davon ab, wie lange man das Geld festlegt. Also wie lange man das Geld entbehren kann. Je länger man das Ersparte anlegt, desto höher sind in der Regel die Zinsen.

Der Notgroschen - Tagesgeld

Nehmen wir doch mal den berühmten Notgroschen. Experten empfehlen, dass man 2-3 Monatsgehälter als Notgroschen auf die Seite legen sollte, falls die Waschmaschine kaputt geht oder das Auto streikt. Dafür eignet sich Tagesgeld. Das Geld ist jederzeit verfügbar. Und im Gegensatz zum Girokonto wirft es auch noch Zinsen ab. Nicht viel, aber immerhin. Und in letzter Zeit erhöhen auch viele Banken und Sparkassen die Zinsen für Tagesgeld.

Zinsentwicklung für Anlagen mit Laufzeit unter drei Monaten

Festgeld

Wenn ich mein Geld für einen festen Zeitraum entbehren kann, bieten sich Anlagen mit festen Zinsen und verschiedenen Laufzeiten an. Nehmen wir an, ich möchte mir in zwei Jahren ein neues Auto kaufen. Ich lege also Geld auf die Seite, das ich bis dahin sicher nicht anfassen möchte. Dann kann ich das für genau diesen Zeitraum mit Festgeld oder einer vergleichbaren Geldanlage tun. Dafür zahlt die Bank oder Sparkasse in der Regel auch deutlich attraktivere Zinsen als für Tagesgeld.

Zinsentwicklung für Anlagenmit Laufzeit über zwei Jahren

Wie kommt das überhaupt, dass es so viele unterschiedliche Zinssätze gibt?

Wenn ich einen Kredit aufnehme, muss ich doch viel mehr Zinsen bezahlen. Die Zinssätze dort sind ja noch viel mehr gestiegen. Warum kriege ich dann so wenig? Wenn Sie Erspartes auf die Bank oder die Sparkasse bringen, leihen Sie quasi der Bank Ihr Geld. Dafür bekommen Sie Zinsen. Je länger Sie sich dabei festlegen, je mehr Planungssicherheit die Bank also hat, umso mehr Zinsen zahlt sie in der Regel. Daher bekommen Sie für Geld, das Sie für mehrere Jahre auf der Bank oder bei der Sparkasse anlegen, normalerweise mehr Zinsen als für Geld auf dem Girokonto oder für Tagesgeld-Konto.

Das Geld behält die Bank aber nicht, sondern verleiht es beispielsweise an Käufer von Immobilen weiter, die einen Hypotheken-Kredit aufnehmen wollen. Dafür verlangt die Bank dann einen höheren Zinssatz, als sie selbst an Zinsen an Sie bezahlt. Die Differenz ist - ganz vereinfacht gesagt - der Gewinn der Bank.

Zinsentwicklung für kurzfristige Anlagen, mittelfristige Anlagen und für Immobilienkredite

Lohnt sich Sparen überhaupt? Frisst die Inflation nicht die Zinsen auf?

Ja, die Teuerungsrate ist im Moment höher als die Zinsen, die Sie selbst für langfristige Geldanlagen bekommen. Damit sinkt das Vermögen im Laufe der Zeit, denn die Geldanlage nimmt nicht so schnell an Wert zu, wie die Preise steigen. Experten sprechen in diesem Fall von einem negativen Realzins, weil die Zinsen abzüglich der Inflationsrate einen negativen Wert ergeben.

Aber: Da das Geld aber ebenfalls weniger wert würde, wenn man es als Bargeld unter dem Kopfkissen liegen lassen würde, ist es immer noch besser, das Geld gegen geringe Zinsen anzulegen, als überhaupt keine Zinsen zu bekommen. Damit würde das Ersparte noch schneller an Wert verlieren.

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