Küchengeräte und Küchenhelfer aus Holz sehen nicht nur toll aus, sie eignen sich super für alle Kochtöpfe und Pfannen, denn sie zerkratzen keine Beschichtungen. Holz als Material ist nachhaltiger als Plastik und lässt sich bedenkenfrei auch für die Zubereitung von Babynahrung verwenden.
Kein Wunder also, dass sich in nahezu jedem Haushalt Holzbesteck und Holzschneidbretter finden lassen. Auch Küchen aus Massivholz wirken sehr wohnlich und sind daher, besonders in offenen Wohn- Küchenbereichen sehr beliebt.
Doch sind Holzoberflächen in der Küche anspruchsvoller in der Pflege oder empfindlicher gegenüber Fett und Schmutz als Hochglanz oder folierte Fronten? Wie gut verträgt sich Holz mit dem Spülwasser und was ist der beste Weg, um die Holzutensilien richtig zu reinigen?
Holzlöffel, Holzgabel, Teigrolle und Küchenspachtel
Zu den natürlichen Reinigungsmitteln für Holz zählt Natron, Essig, Salz und Zitrone. Sie sind schonend genug und säubern gleichzeitig gründlich und umweltschonend. Dies ist vor allen Dingen deshalb beachtenswert, da Holz nicht über dieselbe geschlossene Oberfläche verfügt wir Porzellan oder Edelstahl.
Am besten reinigen Sie ihre Holzlöffel und Co nach dem Gebrauch mit heißem Wasser, etwas Natron, Säure und einem Spülschwamm. Essig und Zitronensaft sind die besten Mittel, um eventuelle Verfärbungen vom Holz zu lösen. Einfach den Spachtel oder Löffel eine kurze Weile darin einlegen und anschließend gründlich abspülen. Ab und an lohnt es sich die Utensilien für etwa 5 Minuten in ein wenig kochendes Salzwasser zu legen, um eine noch hygienischere Reinigung zu erzielen.
Nach dem Reinigen sollten die Kochutensilien direkt abgetrocknet werden. Erst wenn das Holz dann vollständig an der Luft ausgetrocknet ist, kann es zurück in die Schublade geräumt werden.
Küchenmesser mit Holzgriff
Wer ein Set guter scharfer Messer besitzt, der sollte wissen, dass diese nie in eine Spülmaschine gehören, denn sie macht die scharfe Klinge rissig und stumpf. Bei einem Küchenmesser mit hochwertigem Holzgriff kommt man schon seltener auf die Idee, sie im Geschirrspüler zu reinigen.
Das Messer einfach unter dem laufenden Wasser halten, mit etwas Spülmittel einreiben und wieder abwaschen. Idealerweise sollten Sie Ihre Messer unmittelbar nach dem Kochen abwaschen. Denn gerade säurehaltige Lebensmittel können der scharfen Klinge zusetzen und über Jahre zu spröden, stumpfen Klingen führen.
Am wichtigsten beim Abwaschen von Küchenmesser, sowie bei allen empfindlichen Kochutensilien mit Holz ist das Abtrocknen. Lassen Sie Ihre Messer nicht an der Luft trocknen, zum einen aufgrund der Kalkablagerungen, die an der Klinge entstehen können und zum anderen um das Holz zu schonen.
Holzschneidebrett
Zur Pflege der Schneidbretter aus Holz empfiehlt sich, die Bretter grundsätzlich nach jedem Einsatz mit heißer Seifenlauge zu waschen und hochkant aufgestellt vollständig trocknen zu lassen.
Eine natürliche Reinigungsvariante, die sich gerade bei Verfärbungen als effektiv erwiesen hat, ist das Abreiben des Brettchens mit grobem Meersalz und einer halben Zitrone. Die meisten Keime sind nicht trocknungsresistent und können durch ausreichend Trocknung abgetötet werden. Gleichermaßen muss darauf geachtet werden, dass das Holz nicht zu schnell getrocknet wird, ansonsten droht eine Verformung.
Haben sich viele tiefe Rillen im Holzblock gebildet, lohnt es sich die oberste Holzschicht abzuschleifen. Nach anschließender Reinigung und Trocknung kann das Holz mit Öl gesättigt werden, um das Eindringen von Wasser und Verfärbungen vorzubeugen. Nach einer Einwirkungszeit von ein paar Stunden kann überschüssiges Öl mit einem Baumwolltuch abgerieben werden und das Brett ist glänzend auf den nächsten Einsatz vorbereitet.
Alte und viel benutzte Küchenbretter aus Holz riechen oft und geben diesen Geschmack an die Lebensmittel zurück, welche darauf verarbeiten werden. Vor allem wenn man nicht verschiedene Bretter zum Zerkleinern von Obst und Gemüse verwendet. Der Geschmack vom Schnittgut geht direkt in die Holzmaserung und so kann die Wassermelone dann unangenehm nach Zwiebel schmecken. Abhilfe schafft eine Natronpaste (ca. 1EL Natron mit etwas Wasser). 1 Minute einwirken lassen und mit warmem Wasser abspülen. Unbedingt 24 Stunden an der Luft trocknen lassen, bevor Holzbretter in Schränken aufgeräumt werden.
Holzutensilien ölen
Welches Öl für eure Holzutensilien geeignet ist, hängt von dem jeweiligen Trocknungsverhalten ab. Öle lassen sich dabei in die Kategorien trocken, halbtrocken und nichttrocken einordnen. Die meisten Holzarten lassen sich dabei ideal mit Speiseölen pflegen, von denen ihr das ein oder andere gewiss in eurem Küchenschrank findet.
Trockene Öle erkennt ihr daran, dass sie über 50 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren bestehen. Sie verharzen nach dem Auftragen vollständig und hinterlassen keinen Film auf der Holzoberfläche. Dadurch zieht das Öl optimal in das Schneidebrett ein und wird nicht durch die Oxidation mit Sauerstoff ranzig. Zu den trockenen Ölen gehören zum Beispiel Lein- und Walnussöl. Da diese Öle gut einziehen, könnt ihr damit ebenfalls die Schneidebretter ölen, die ihr nicht täglich benutzt.
Zu den halbtrockenen Ölen gehören zum Beispiel Raps- und Sonnenblumenöl. Stehen diese Öle griffbereit in eurem Küchenschrank, so könnt ihr damit die Schneidebretter ölen, die ihr täglich nutzt. Durch die langsamere Verharzung hinterlassen halbtrockene Öle einen Fettfilm auf der Holzoberfläche. So pflegen sie intensiv und nachhaltig, können bei zu seltener Benutzung jedoch ranzig werden. Wer sein Schneidebrett dagegen täglich nutzt und somit auch abspült, hat lange Freude an einem gut gepflegten Holzbrett.
Oliven- und Kokosöl gehören zu den nichttrockenen Ölen und pflegen eure Holzbretter dadurch intensiv, sind jedoch beim Auftrag mit einigen Tücken verbunden. Nichttrockene Öle verharzen generell nicht und hinterlassen auch Wochen nach der Behandlung einen fettigen Film auf dem Schneidebrett. Daher raten wir euch, Oliven- oder Kokosöl nur bei Holzbrettern zu verwenden, die ihr täglich nutzt und häufig abspült. Kokosöl hat dabei den Vorteil, dass es einen angenehmen Duft hinterlässt.
Tipp: Um Schneidebretter aus Bambus zu ölen, empfehlen wir euch, ein hochwertiges natives Olivenöl zu nutzen. So verhindert ihr, dass die empfindlichen Kapillaren des Bambus verstopfen. Olivenöl erschwert dabei die natürlichen Atmungsprozesse dieser Holzart nicht. So pflegt ihr eure hochwertigen Schneidebretter aus Bambus richtig und habt lange Freude an ihnen. Beachtet dabei jedoch, dass es sich um ein Bambusbrett handeln sollte, das ihr im Idealfall täglich nutzt und abspült.
Schritt für Schritt:
- das Holzbrett abschleifen
- das Holzbrett reinigen und trocknen
- das Holzbrett einölen mit Baumwolltuch
- das Öl einziehen lassen
Holzküchen
Für jedes Möbelstück gilt: Je besser gepflegt, desto länger hat man Freude daran. Das trifft ebenso auf Küchen und besonders auf Holzküchen zu.
Wie andere Küchenfronten können auch Holzküchen mit handelsüblichen wasserlöslichen Reinigern behandelt werden. Meiden sollten Sie jedoch scheuernde Reiniger und Pflegemittel auf Nitro- oder Kunstharzbasis, diese können der Oberfläche schaden.
Um Staubablagerungen zu entfernen, reicht es aus mit einem trockenen fusselfreien Tuch über die Schränke und Regale zu wischen. Stärker belastete Oberflächen wie zum Beispiel die Arbeitsplatte oder die Schränke und Regale über dem Herd können bei Bedarf mit einem feuchten Tuch sanft abgewischt werden. Restfeuchtigkeit sollte jedoch anschließend mit einem fusselfreien und trockenen Tuch aufgewischt werden, um ein Aufquellen oder Fäulnis zu vermeiden.
Stark verschmutzte Oberflächen können Sie mit einem weichen, feuchten Schwamm und etwas Neutralseife reinigen. Hierzu reiben Sie mit dem Schwamm über die verschmutzte Stelle und wischen anschließend das Holz mit einem weichen Tuch trocken. Bitte verwenden Sie KEIN Mikrofasertuch. Diese können auf dem Holz feine Kratzer hinterlassen und lassen vor allem lackierte Oberflächen schnell matt wirken.
Furnierte oder lackierte Holzküchen sollten ebenfalls sanft gereinigt werden. Zwar sind lackierte Oberflächen durch die Versiegelung der Holzporen resistenter gegen eindringende Feuchtigkeit, stehende Flüssigkeiten oder falsche Reinigungsmittel können dennoch die Lackschicht auf Dauer beschädigen.
Geölte und gewachste Massivholzküchen können mit der Zeit ihren Farbglanz verlieren. Lichteinstrahlung und das Raumklima lassen die Farbe häufig verblassen und das Holz austrocknen. Daher empfiehlt es sich, Massivholzküchen regelmäßig, mindestens einmal jährlich nach zu ölen oder zu wachsen, um das Holz mit schützender Feuchtigkeit zu versorgen und eine natürliche Schutzbarriere aufzubauen. Stark beanspruchte Flächen wie die Arbeitsplatten sollten Sie nach einer ausgiebigen Reinigung mehrmals im Jahr ölen. Bitte achten Sie darauf, dass die Oberflächen vor der Behandlung staubfrei und trocken sind.
Zusammengefasst:
- Verschüttete Lebensmittel und Flüssigkeiten sofort entfernen
- Keine Dauernässe auf der Oberfläche einwirken lassen
- Keine nassen Gegenstände dauerhaft abstellen
- Keine scharfen Reinigungsmittel verwenden
- Wischen Sie stets in Richtung der Maserung, um auch Schmutz aus dem Poren lösen zu können
- Regelmäßige Pflege durch Ölen oder Wachsen (mind. 1x jährlich) bei stark beanspruchten Flächen mehrmals im Jahr.
Weitere Tipps von Bianca schuster finden Sie hier:
www.2bcreative.de/über-mich