Wassertropfen perlen auf Gewebe ab

Einfach genial

Textilien imprägnieren

Stand

Richtig imprägnierte Textilien sind wasserabweisend und insgesamt länger haltbar. Dieser Schutz muss regelmäßig erneuert werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie dabei achten sollten.

Inhalt:
Funktionskleidung imprägnieren
Leder imprägnieren
Schurwolle / Wollwalk imprägnieren

Funktionskleidung imprägnieren

Wenn Sie Ihre Funktionskleidung selbst imprägnieren möchten, können Sie Sprays oder Flüssigimprägnierer verwenden.

Hier kommt es dann darauf an, welche Art Membran in einer Jacke verarbeitet wurde. Bei geschlossenen Membranen kann problemlos mit einer Wash-In-Imprägnierung gearbeitet werden, da die Membran keine Poren hat, die verstopft werden können. Bei mikroporösen Membranen sollte man auf jeden Fall zu einem Spray greifen, um die Poren der Membran durch die Imprägnierung nicht zu versiegeln.

Tipp: Die Sprühvariante funktioniert bei jeder Jacke, egal welche Membran sie verwendet. Außerdem hat man hier die Möglichkeit, die besonders beanspruchten Regionen besonders gründlich zu imprägnieren. Somit bekommt die Jacke die bestmögliche Behandlung, ohne ein unnötiges Risiko einzugehen.

Imprägnierung von Funktionskleidung reaktivieren

Gerade, wenn die Sachen noch recht neu sind, kann es ausreichen, die bestehende Imprägnierung zu reaktivieren. Dazu einfach die Jacke bei mittlerer Temperatur in den Trockner (Funktionsbekleidungsprogramm) geben und dort ca. eine halbe Stunde laufen lassen. Durch die Wärme wird die Imprägnierung reaktiviert.

Sollten Sie keinen Trockner haben, geht das auch mit einem Bügeleisen und einem Tuch zwischen Eisen und Jacke. Dampf sollte dabei nicht zum Einsatz kommen! Ein Trockner ist aber in jedem Fall besser, da hier die Wärme gleichmäßig auf das Produkt wirkt. Außerdem sollten Sie vorsichtig sein und die Jacke nicht zu stark zu erhitzen, da gerade Membranjacken Hitze unter Umständen nicht gut vertragen.

Imprägnierspray richtig anwenden

  • an einer unauffälligen Stelle zunächst testen, ob die Anwendung ohne Flecken möglich ist.
  • Imprägnierspray gleichmäßig mit einem Abstand von 30 bis 50 Zentimetern aufsprühen.
  • nur im Freien oder in sehr gut durchlüfteten Räumen sprühen.
  • mit jeweils 10–15 Minuten Abstand zwei bis drei dünne Schichten auftragen.
  • Textilien nach dem abendlichen Imprägnieren mindestens über Nacht trocknen lassen.

Flüssigimprägnierung - so gehts

  • Saubere Textilien, die imprägniert werden sollen, in die Waschmaschine geben.
  • Flüssiges Imprägniermittel entsprechend dosieren, in die Weichspülkammer geben und vorgegebenes Programm starten.
  • Textilien anschließend entweder in den Trockner geben (mittlere Temperatur) oder zum Trocknen aufhängen. Textilien, welche zum Trocknen hingen, müssen anschließend mit dem Bügeleisen behandelt werden. Erst die Hitze aktiviert die meisten Imprägnierungen. Siehe oben „Imprägnierung reaktivieren“.

Achtung: Daunenmäntel dürfen nicht tauchimprägniert werden, zum Beispiel in der Waschmaschine, da die Daunen dann verklumpen würden. Sie können Daunenmäntel und -jacken mit einem Aerosol-Spray aus einem Abstand von mind. 30 cm selbst imprägnieren oder die Imprägnierung in einer Wäscherei durchführen lassen.

Darauf sollten Sie beim Imprägnieren grundsätzlich achten

Wassertropfen auf Stoff

Beachten Sie unbedingt die Pflegehinweise für Ihre Textilien und lesen Sie die Anwendungshinweise Ihres Imprägniermittels aufmerksam vor der Anwendung. Wenn Sie unsicher sind, kontaktieren Sie den Hersteller oder Verkäufer oder probieren Sie das Mittel zunächst an einer unauffälligen Stelle aus, bevor Sie es auf der gesamten Textilie verteilen.

In jedem Fall helfen Ihnen beim Imprägnieren diese Tipps:

  • Waschen Sie Ihre Textilien, bevor Sie das Imprägniermittel auftragen, damit keine Schmutz- oder Fettrückstände (z.B. von Sonnencreme) auf der Textilie zurückbleiben und die Imprägnierung behindern. Sportwaschmittel oder normales Waschmittel sind für diese Vorwäsche ausreichend, es gibt aber auch spezielle Vorwaschmittel fürs Imprägnieren (keinen Weichspüler verwenden, dieser Verstopft evtl vorhandene Poren).
  • Manche Imprägniermittel trägt man auf die noch feuchte Textilie auf, bei anderen soll der Stoff vor dem Imprägnieren im Trockner getrocknet werden. Lesen Sie genau nach, welche Anwendung Ihr Imprägniermittel vorschreibt.
  • Wenn Sie ein Imprägnier-Waschmittel verwenden, prüfen Sie, wie viele Textilien Sie gleichzeitig damit waschen können. Oft müssen Sie jedes Kleidungsstück einzeln waschen, damit die Imprägnierung gleichmäßig auf dem Stoff verteilt wird.
  • Imprägniersprays sollten nur im Freien verwendet werden! Vergessen Sie dabei nicht die Nähte, Kapuzen und Säume. Damit Wasser nicht von unten in Ihre Jacke gesogen wird, sollten Sie außerdem die Säume von innen imprägnieren. Sie können diese zusätzlich mit einem Schwamm in das Material einarbeiten, so verteilt sich das Mittel gleichmäßig. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, um Ihre Haut zu schonen, und atmen Sie das Spray nicht ein.
  • Trocknen Sie die frisch imprägnierte Textile, wie es die Anwendungs- und Pflegehinweise verlangen, entweder im Wäschetrockner, mit dem Bügeleisen oder an der Luft.

Leder imprägnieren

Lederschuhe und Herbstblätter

Wenn Sie Materialien aus Leder imprägnieren möchten, ganz egal ob es sich um Jacken, Schuhe oder Taschen handelt, müssen Sie zuerst herausfinden, um welche Art von Leder es sich handelt, denn Leder ist nicht gleich Leder.

Glattleder sollten Sie nur mit einem Imprägnierer behandeln, der dafür empfohlen wird. Spezielle Textil-Imprägnierer haben eine andere Zusammensetzung als Leder-Imprägnierer und können das Naturmaterial austrocknen und brüchig machen. Bei Schuhen können Sie stattdessen Schuhwachs oder Schuhwachscremes verwenden. Sie bieten nebst der optimalen Pflege für Glattleder auch einen gewissen Schutz vor Nässe und Schmutz.

So gehts:

  • ein wenig Schuhwachs oder Creme mit einem Tuch, einem Schwamm oder einer speziellen Cremebürste durch Reiben gleichmäßig und sanft auf der Oberfläche verteilen
  • nach circa 20 Minuten das überschüssige Wachs mit einem trockenen Tuch vorsichtig abtragen
  • bei Bedarf kann der Vorgang wiederholt werden
  • Schuhe nach dem Imprägnieren mindestens 24 Stunden trocknen lassen

Wildleder, manchmal auch Rauleder genannt, ist allgemein wenig anfällig für Verschmutzungen. An der angerauten Oberfläche des Leders bleiben Schmutzpartikel schlechter haften, was die Reinigung von Rauledertextilien erleichtert. Bei leichteren Verschmutzungen reicht es oft, mit einer Bürste über die verschmutzten Stellen zu gehen, um sie von grobem Schmutz zu befreien. Zum Imprägnieren sollten Sie spezielle Wild- bzw. Rauledersprays verwenden. Meist werden solche Produkte bereits beim Kauf mit angeboten, um die optimale Pflege für Ihre Gegenstände aus Wildleder zu gewährleisten. Die Sprays sind leicht aufzutragen und machen das Rauleder weniger anfällig für Wasser- oder Schmutzflecken.

Kunstleder ist eine preiswerte und tierfreundliche Alternative zu echtem Leder, hat jedoch nicht dieselben guten Eigenschaften wie zum Beispiel Atmungsaktivität oder Wasserundurchlässigkeit. Dies liegt daran, dass Kunstleder im Gegensatz zu echten Lederarten keine Poren hat - es besteht ja aus Kunststoff, also einem Erdölprodukt. Deshalb nehmen Kunstledertextilien Imprägniermittel nicht so gut auf wie echte Lederarten. Zur Imprägnierung und Pflege von Kunstleder dürfen Sie ausschließlich Mittel verwenden, die speziell für Kunstleder ausgewiesen sind. Diese bekommen Sie meist beim Kauf Ihrer Kunstledergegenstände direkt angeboten. Sie werden dann entsprechend der Beratung angewendet. Meist handelt es sich um einfach aufzutragende Emulsionen oder Sprays, die Kunstleder-Textilien nach der vollständigen Trocknung vor Nässe schützen und das Material pflegen.

Schurwolle / Wollwalk imprägnieren

Reine Schafswolle (Schurwolle) ist wasserabweisend, da sie eine natürliche Fettschutzschicht besitzt. Das bedeutet, dass man mit dieser Kleidung problemlos bei leichtem Regen und Nässe draußen sein kann.

Auch Wolle sollte regelmäßig nachgefettet werden. So werden Wollpullover, Strickjacken, Janker, Wollfilzhüte und Wollwindelhosen natürlich gepflegt und sind hinterher wieder wasserabweisend. Dies lässt sich einfach per Handwäsche mit einer Lanolin-Wollkur durchführen (Lanolin = natürliches Wollfett).

So gehts:

Das Kleidungsstück kurz ins Lanolin-Bad legen und leicht durchdrücken, bis es sich vollgesaugt hat. Nach etwa 5-10 Minuten herausnehmen und die überschüssige Flüssigkeit leicht ausdrücken, nicht auswaschen. Anschließend liegend trocknen lassen.

Nachhaltigkeitsexpertin Katharina Schickling "Überlegen Sie sich, wie viel PFC sie am Körper tragen wollen."

Funktionsbekleidung hält trocken und befördert den Schweiß vom Körper weg. Für die Umwelt ist sie aber nicht immer gut, sagt achhaltigkeitsexpertin Katharina Schickling.

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Autor/in
SWR Fernsehen