1. Grenzen setzen
Ihr Hund kann erst eine Übung richtig machen, wenn er auch wirklich weiß was zu tun ist. Deswegen setzen Sie Ihrem Hund klare Grenzen und bleiben dabei authentisch, ruhig und konsequent. Üben Sie dies in den verschiedensten Kontexten und Umgebungen und erlangen somit eine gute Leinenführigkeit. Dies ist so wichtig, um eine Leinenaggression zu verhindern.
2. Lerne die Sprache der Hunde
Sobald Sie mehr über Hunde lernen und wirklich verstehen was die mit ihrer Ausdrucksweise aussagen möchten, können Sie auf Ihren Hund eingehen und dementsprechend reagieren. Unsere Hunde senden uns jeden Tag so viele kleine Signale aus, die wir Menschen meistens missverstehen und manchmal sogar noch bestrafen und das ungewünschte Verhalten sogar dadurch noch verstärken. Das Kleingedruckte in der Sprache des Hundes ist super wichtig für den ganze Alltag. Sobald Sie mehr auf Ihren Hund eingehen können wird sich auch die Beziehung zu Ihnen und Ihrem Hund ins Positive ändern. Wenn Sie auch alles über das natürliche Aggressionsverhalten des Hundes lernen, merken Sie schnell, dass nicht jedes kleine Knurren immer schlecht ist. Es gehört zu der normalen Hundekommunikation dazu.
3. Orientierungsübung
Hier soll sich Ihr Hund an Ihnen orientieren. Benutzen Sie hier entweder eine kurze Leine, eine Schleppleine oder für Fortgeschrittene keine Leine. Für jede freiwillige Aufmerksamkeit Ihnen gegenüber, belohnen Sie Ihren Hund verbal und geben ihm eine positive Rückmeldung, damit er weiß, dass Ihr Verhalten richtig ist.
4. Stressbewältigung
Wieviel Stress haben Sie und Ihr Hund im Alltag? Manchmal merken Sie es schon gar nicht mehr, da wir uns so an den Stress gewöhnt haben. Wichtig: Reduzieren Sie Stress und den Stress Ihres Hundes. Wussten Sie, dass Ihr Hund min. 18h Schlaf am Tag braucht? Wenn dieser nicht gegeben ist, dann kreieren wir nervöse, hippelige, gestresste Hunde, die in gewöhnlichen Alltagssituation überreagieren, da ihre Zündschnur immer kleiner wird. Gerade bei leinenaggressiven Hunden ist es wichtig, dass sie die Ruhe bekommen.
5. Benutzen Sie keine Leckerlis
Benutzen Sie bitte keine Leckerlis oder jegliche andere Bestechungsmöglichkeiten. Mit Leckerlis bekommt man raschen und kurzfristigen Erfolg! Ihr Hund lernt in solchen Trainingssituationen überhaupt nichts und wird das unerwünschte Verhalten immer und immer wieder zeigen. Deshalb benutzen Sie nur Ihren Körper/Körpersprache, um Ihre Themen mit Ihrem Hund langfristig zu lösen.
6. Kontakt statt Kontrolle
Sind Sie wirklich im Kontakt mit Ihrem Hund oder kontrollieren Sie ihn nur? Die beiden Begriffe werden sehr oft verwechselt. Ich bin natürlich lieber im Kontakt mit meinen Hunden und erschaffe mir so einen entspannten Spaziergang, anstatt ständig den Hund aus einer Angst heraus ihn zu kontrollieren. Kontrolle bedeutet Stress für Sie und Ihren Hund, wovon Sie sich von einem entspannten Hundealltag noch mehr entfernen.
7. Druck erzeugt immer Gegendruck
Häufig sieht man Menschen, die ihre Hunde über die Leine korrigieren und wirklich daran zerren! Stattdessen sollten sie die Leinen als eine unsichtbare Verbindung von Mensch zu Hund sehen. Jeder Leinenruck ist ein Strafsignal an den Hund, der damit immer mehr Negatives verknüpft und man somit eine Leinenaggression begünstigt. Halten Sie die Leine locker und bleiben Sie bei jeder Aktion ruhig und gelassen. Ihr Hund merkt es, wenn Sie nicht authentisch reagieren oder total viele negative Gefühle an ihn weitersenden. Benutzen Sie keine Strafen.
Im Grunde genommen beugt man eine Leinenaggression über eine gute Leinenführigkeit vor bzw. man kann durch eine gute Leinenführigkeit eine Leinenaggression lösen. Hier ist viel Arbeit, Verständnis und Zeit vom Menschen gefragt.