Freiland, Folientunnel oder Bio

Erdbeeren möglichst lange genießen

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Gerade startet die Freilandsaison der Erdbeeren. Das heißt, man kann auch selbst pflücken gehen und die frischen rote Früchte rund um die Uhr genießen.

Erdbeeren in einer Hand.

Dieses Jahr ist ein ungewöhnliches für die Erdbeersaison. Weil die Nachfrage nach den süßen, roten Früchten so hoch ist, kann sie nicht mit einheimischen Erdbeeren gedeckt werden. Fast die Hälfte der angebotenen Ware wird deshalb importiert, hauptsächlich aus Spanien. Doch dort stehen dieses Jahr aufgrund von Corona nicht ausreichend Erntehelfer zur Verfügung. Deshalb gibt es bereits einen Lieferengpass. Die deutschen Erdbeeranbauer rechnen aus dem gleichen Grund ebenfalls mit einer geringeren Ernte. Sie gehen davon aus, dass mehr als 100.000 Tonnen Erdbeeren weniger verkauft werden können.

Lecker und Gesund

Erdbeeren enthalten viele wichtige Inhaltsstoffe und bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Pro 100 Gramm enthalten die roten Früchte nur 32 Kilokalorien. Damit sind sie ein Obst, dass man bis zum Sattwerden essen kann, ohne Figurprobleme befürchten zu müssen.
Dazu kommen viele gesunde Aspekte, für die es sich lohnt, nach Erdbeeren zu greifen. Sie enthalten beispielsweise mehr Vitamin C als Orangen, fast 60 mg auf 100 Gramm. Eine 200-Gramm-Portion Erdbeeren deckt bereits unseren Tagesbedarf.
Außerdem enthalten Erdbeeren reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente, wie Eisen, Kalium und Mangan, die für viele Körperfunktionen unverzichtbar sind. Und Erdbeeren sind reich an Ballaststoffen, übertreffen damit viele andere Obstsorten. Sie sind wichtig für eine gesunde Darmaktivität.

Freiland, Folientunnel oder Bio

Die ersten Erdbeeren des Jahres stammen allesamt aus begehbaren Folientunneln. Deren Anteil wächst jährlich, weil diese Art des Anbaus viele Vorteile für die Landwirte hat. Zum Einen werden die Früchte hier schneller reif, so dass deutsche Erdbeeren früher auf dem Markt kommen können. Der geschützte Anbau ermöglicht ideale Wachstumsbedingungen, ohne Fruchtschäden durch Regen, Frost oder Hagel befürchten zu müssen. Weniger Pflanzenschutzmittel und weniger Wasserverbrauch sprechen ebenfalls für Folientunnel. Naturschützer dagegen sehen diesen Anbau kritisch, weil die Flächen unter den Folien den Lebensraum für andere Tiere und Pflanzen weiter einschränken. Derzeit wachsen mehr als 12 Prozent der Erdbeerpflanzen in Deutschland unter Folie. Denn hier können die Anbauer auf der gleichen Fläche etwa doppelt soviel ernten wie im Freiland.

In Deutschland werden auf mehr als 11.00 Hektar Erdbeeren im Freiland angebaut. Die meisten Felder sind in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Der Anbau von Bio-Erdbeeren findet nur in einem geringen Umfang statt. Allein letztes Jahr schrumpfte ihre Anbaufläche um 60 Hektar. Der Grund: Erdbeeren sind empfindlich, ihr Anbau ein Glücksspiel. Wenn das Wetter nicht stimmt und ein hoher Schädlingsdruck herrscht, lohnt sich der Anbau schlichtweg nicht, weil zu wenig geerntet werden kann. Das kann auch ein höher Preis für Bio-Früchte nicht ausgleichen. Die Bio-Erdbeerernte im Freiland lag 2019 mit 2.570 t erheblich unter den Vorjahresmengen.

Erdbeeren zum Selbstpflücken

Verstreut über ganz Deutschland gibt es große Erdbeerfelder, auf denen man seinen Bedarf kiloweise decken kann. Selbst pflücken bedeutet zwar Arbeit, hat aber gleich mehrere Vorteile:

  • Die Pflücker dürfen naschen!
  • Die Erdbeeren kosten im Schnitt nur die Hälfte, so dass sich größere Mengen lohnen!

Weil Erntehelfer fehlen, werden die Erdbeerbauern wohl mehr Felder zum Selbstpflücken freigeben, als sonst. Viele Bauern stellen kleine Spankörbe oder andere Erntegefäße gegen ein kleines Entgelt zur Verfügung. Natürlich kann man auch eigene Gefäße mitbringen.

Wo es Erdbeerfelder zum Selbstpflücken gibt, kann man hier nachsehen:

www.proplanta.de/Maps/Erdbeeren

www.erdbeergut.de

Tipps zum Aufbewahren und Verarbeiten von Erdbeeren finden Sie hier.
Mit dabei auch ein Rezept für einen schnellen, kalt gerührten Fruchtaufstrich aus Erdbeeren:

www.sabine-isst/erdbeeren

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Autor/in
SWR Fernsehen