Jungbrunnen zum Essen?

3 Fragen zu Spermidin

Stand
Autor/in
Achim Sam, Ernährungswissenschaftler
Redakteur/in
Leonie Maderstein

Seit einiger Zeit lässt der Stoff Spermidin die Herzen von Forscher*innen höherschlagen: Er soll den Alterungsprozess verlangsamen, gegen Demenz wirken und uns volles Haar bescheren. Aber was ist Spermidin, wo ist es drin und was kann es wirklich? Ernährungswissenschaftler Achim Sam gibt Antworten.

1. Was ist Spermidin?

Spermidin ist ein natürlicher Stoff (genauer gesagt ein Polyamin, also ein Molekül, das Zellen zum Überleben und Wachsen brauchen), der sowohl von unserem Körper selbst gebildet wird als auch in bestimmten Lebensmitteln vorkommt. In unserem Körper ist es ein Helfer für unsere zellinterne Müllabfuhr und sorgt dafür, dass unsere Zellen nicht „zumüllen“ und kaputtgehen – und wir so im Alter möglichst lange gesund und fit bleiben.

2. In welchem Essen steckt Spermidin?

Spermidin findet man in vielen Lebensmitteln. Zu den Top-Spermidin-Lieferanten zählen unter anderem: Weizenkeime, reifer (!) Cheddarkäse, Kürbiskerne, Champignons und Brokkoli.

3. Was kann Spermidin?

Vieles ist noch nicht oder bis jetzt nur an Tieren erforscht. Fakt ist: Ewig jung bleiben wir durch Spermidin nicht und auch Falten kann es nicht gänzlich aufhalten. Aber es scheint zu helfen, den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Autophagie (Selbstreinigungsprozess der Zelle) anzuregen.

Außerdem kann es laut einer Studie der Uni Graz und der Medizin Uni Innsbruck auch das Denkvermögen und die Gedächtnisleistung anregen. Ein Wundermittel für ein langes und gesundes Leben ist es aber nicht – auch wenn manche Nahrungsergänzungsmittel das suggerieren.

Mehr zu Spermidin-Nahrungsergänzunsgmitteln:
www.mdr.de/spermidin-anti-aging-wirkung-studie

Bonusfrage: Hat Spermidin etwas mit „Sperma“ zu tun?

Ja! Aber die Erklärung ist ziemlich nüchtern: Forschende entdeckten den Stoff nämlich erstmals in Sperma. So kam es zu seinem Namen.

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