Folge 1077

Bahnknoten Kanazawa – Japans Westküste

Stand
Autor/in
Harald Kirchner
Harald Kirchner

Ein gewaltiges Holztor, das an einen Shintoschrein erinnert – das Wahrzeichen Kanazawas, es handelt sich dabei um den Hauptbahnhof der Metropole im Westen Japans.

Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zieht sich auf Betontrassen durch die Stadt. Wir zeigen eine Metropole, in der der Bahnverkehr eine unübersehbare Rolle spielt. Aber wir zeigen auch eine der wenigen unzerstörten Altstädte Japans und einen der berühmtesten Gärten des Landes. Bahn und Stadt gehen eine Verbindung ein, sogar die Lackierung des Shinkansen Hochgeschwindigkeitszugs nimmt die Dekoration eines Palastes auf.

Das Eingangstor des Hauptbahnhofs ist inzwischen das Wahrzeichen von Kanazawa.
Das Eingangstor des Hauptbahnhofs ist inzwischen das Wahrzeichen von Kanazawa. Bild in Detailansicht öffnen
Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge im Bahnhof Kanazawa.
Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge im Bahnhof Kanazawa. Es handelt sich um die Baureihe W7, die speziell auf der Hokuriku-Shinkansen-Strecke eingesetzt werden. Sie können besonders gut den Schneemassen trotzen, die es im Westen Japans alljährlich gibt. Bild in Detailansicht öffnen
Seit 2015 kommt der Shinkansen auch nach Kanazawa. Die Strecke soll bis 2030 nach Osaka verlängert werden.
Seit 2015 kommt der Shinkansen auch nach Kanazawa. Die Strecke soll bis 2030 nach Osaka verlängert werden. Bild in Detailansicht öffnen
Kanazawa hat etwa 600 000 Einwohner und ist eine der wichtigsten Städte an der Westküste Japans.
Kanazawa hat etwa 600 000 Einwohner und ist eine der wichtigsten Städte an der Westküste Japans. Bild in Detailansicht öffnen
Für die Stadt Kanazawa war der Anschluss an das Shinkansen-Netz auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Für die Stadt Kanazawa war der Anschluss an das Shinkansen-Netz auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Bild in Detailansicht öffnen
Unser Kameramann auf einem der Bahnsteige im schmalspurigen Teil des Bahnhofs Kanazawa.
Unser Kameramann auf einem der Bahnsteige im schmalspurigen Teil des Bahnhofs Kanazawa. Im Bild ein Thunderbird Limited Express. Bild in Detailansicht öffnen
Die Thunderbird-Züge haben ein eigenwilliges Design, das in Japan allerdings eine gewisse Tradition hat.
Die Thunderbird-Züge haben ein eigenwilliges Design, das in Japan allerdings eine gewisse Tradition hat. Die flache Schnauze kann aufgeklappt werden, damit zwei Züge zusammengekuppelt werden können und ein Durchgang entstehen kann. Daher wurde der Führerstand nach oben verlegt. Am anderen Ende hat der Thunderbird eine aerodynamisch geformte Nase. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Blick in den Abstellbahnhof von Kanazawa.
Ein Blick in den Abstellbahnhof von Kanazawa. Bis Anfang 2024 war der Thunderbird noch regelmäßiger Gast in Kanazawa. Der Zug hat Kanazawa mit Osaka verbunden. Inzwischen ist allerdings die Shinkansen-Linie in Richtung Osaka bis Tsuruga weitergebaut worden und der Zug fährt inzwischen nur noch zwischen Tsuruga und Osaka. Wenn die Shinkansen-Linie 2030 bis Osaka fertiggestellt sein wird, fallen auch diese Dienste weg. Bild in Detailansicht öffnen
Eine der großen Attraktionen in Kanazawa ist der Kenroku Park
Eine der großen Attraktionen in Kanazawa ist der Kenroku Park Bild in Detailansicht öffnen
Der Kenroku Park gehört zu den drei perfekten Gärten in Japan.
Der Kenroku Park gehört zu den drei perfekten Gärten in Japan. Es gibt klare Kriterien, die einen perfekten Garten auszeichnen: Ein fließendes Gewässer muss er haben, Tradition und Kunstfertigkeit muss er vereinen, weitläufig und abgeschieden soll er sein und Aussichtspunkte dürfen nicht fehlen. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Blick auf den berühmten Zuiryu Tempel darf nicht fehlen.
Von Kanazwa ging die Fahrt nach Takaoka, eigentlich um einen Sonderzug zu besteigen, doch ein Blick auf den berühmten Zuiryu Tempel darf nicht fehlen. Die gewaltige Tempelanlage gehört zum Kulturerbe Japans. Bild in Detailansicht öffnen
Der Sonderzug den wir von Takaoka nach Himi genommen haben, hat den schönen Namen „Belles Montagnes et mer“.
Der Sonderzug den wir von Takaoka nach Himi genommen haben, hat den schönen Namen „Belles Montagnes et mer“. Warum er einen französischen Namen trägt, wissen wohl nur die Leute aus der Marketingabteilung. Die Japaner nennen den Zug auch einfach „Berumonta“. Seine Attraktion ist, dass er traumhafte Ausblicke aufs Meer bietet und... Bild in Detailansicht öffnen
... und dass Sushi serviert werden.
... und dass Sushi serviert werden. Bild in Detailansicht öffnen
Der „Berumonta“ ist ein spezieller Ausflugszug.
Der „Berumonta“ ist ein spezieller Ausflugszug. Es gibt eine ganze Reihe solcher Ausflugszüge in Japan. Sie haben eine spezielle Inneneinrichtung, die sich an örtlichen Traditionen orientiert. Im Führerstand geht es allerdings in den alten Triebwagen etwas eng zu. Bild in Detailansicht öffnen
Ein regulärer Zug auf der Strecke Takaoka-Himi
Ein regulärer Zug auf der Strecke Takaoka-Himi, die über weite Teile am Meer entlang führt. Typisch für die Gegend sind die winzigen Felseninseln direkt vor der Küste. Bild in Detailansicht öffnen

Schließlich nehmen wir einen kleinen Sonderzug, der am Meer entlang zuckelt und in dem Sushi serviert werden.

Der Bahnknoten Kanazawa ist ein Spiegelbild des Bahnverkehrs in ganz Japan.

(3sat: 01.11.2024, 23:10 Uhr / SWR FS: 24.01.2025)

Stand
Autor/in
Harald Kirchner
Harald Kirchner