Folge 782

Die Achertalbahn – Eine Museumsbahn mit Vergangenheit, aber auch mit Zukunft?

Stand: 14.12.2021, 15:52 Uhr

Autor/in: Alexander Schweitzer

1898 fuhr der erste Zug auf der gut zehn Kilometer langen Achertalbahn zwischen Achern und Ottenhöfen im Schwarzwald. Genau 70 Jahre später dampfte der erste Museumszug auf dieser Strecke. Seitdem ist Bernd Roschach mit dabei, der mit 15 Jahren die Liebe zum Dampfross entdeckte.

44 Jahre später ist der praktizierende Arzt der Kopf des rührigen Vereins Achertäler Eisenbahnfreunde.

Der Museumszug verkehrt an 14 Sonntagen von Mai bis Oktober zwischen Achern und Ottenhöfen. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Die Dampfzugfahrten werden auf der 1898 eröffneten Stichbahn fahrplanmäßig durchgeführt. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Bernd Roschach. Es ist ganz praktisch, wenn sich der Arzt ganz schnell in einen Lokführer verwandeln kann und zwar am besten in einen für Dampflokomotiven. Dr. Bernd Roschach ist der Kopf des Achertäler-Eisenbahnvereins. SWR Alexander Schweitzer Bild in Detailansicht öffnen

Die Strecke Achern-Kappelrodeck gehört der landeseigenen Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft, SWEG, die auch gemeinsam mit den Achertäler-Eisenbahnfreunden den Dampfzug unterhält. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Die Achertalbahn auf der Strecke vor Kappelrodeck. An manchen Sonntagen fahren bis zu 1.000 Fahrgäste durch die Ortenau. Für sie ist der Dampfzug ein Star. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Zielort der Achertalbahn ist der Luftkurort Ottenhöfen SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Der Dampfzug ist für die SWEG nur romantisches Beiwerk. Denn wie bereits erwähnt, gibt es auf der Strecke einen ganz normalen, fahrplanmäßigen Triebwagenverkehr. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Achertalbahn. Die Wagenhalle der Ortenaubahn. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Der Verein hält seit 1985 die Loks am Laufen. Damals ging er aus der DGEG, Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, hervor. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Ein- bis zweimal im Jahr muss das Innerste der Dampflokomotive gereinigt werden. Vorbereitungen für das Ausblasen der Lunge der Dampflok, der Bronchien. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Das "Lobberle" wird im Bahnhof Ottenhöfen bereit gestellt. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Bis der Kessel den richtigen Druck hat, vergehen bis zu vier Stunden ab dem Zeitpunkt des Anheizens. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Es ist im Gespräch, dass das Land Baden-Württemberg im Achertal mehr Züge fahren lassen möchte. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

In der Zukunft ist die Vergangenheit fern. Heute bestimmen auf der Achertalbahn Triebwagen den Transport der Berufsschüler. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Gernot Erb beim Ankuppeln im Bahnhof Achern. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Achertalbahn Dampflok Nr. 20 bei der Ausfahrt in Achern. Vor 40 Jahren hätte die Achertalbahn Starallüren bekommen können. Die Bahn bot damals die perfekte Kulisse für Fassbinders Verfilmung von "Effi Briest". SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Achertalbahn - Führerstand der Lok 20. Hier arbeitet der Heizer mit. Er mit ein starkes Gefühl für die Dynamik der Dampfmaschine entwickeln. Oder anders gesagt: In einem guten Heizer sollte schon ein bisschen Eisenbahn-Romantik schlummern …. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Bahnhof Achern. Das Schild ist Zeuge, wie alt diese Bahn ist. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Während den letzten 43 Jahren haben die Eisenbahnfreunde die Fahrzeuge zweimal aufgebaut. Unter der Blechverkleidung ist ein Holzfachwerk,das im der Laufe Zeit marode wird und ausgetauscht werden muß. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Die Wagen stehen dauernd draußen. Das älteste Fahrzeug hier ist 114 Jahre alt. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Achertalbahn. Rustikal und mit viel freiwilliger Arbeit ist der Wagen heute in guter Form. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Die Sitzbänke - noch komplett aus Holz. Vielleicht etwas unbequemer als in den modernen Zügen, aber auf jeden Fall originalgetreu. SWR Wolfgang Drichelt Bild in Detailansicht öffnen

Rund fünf Mitglieder schrauben, schweißen und werkeln regelmäßig an Lok und Wagen. Zu wenig, denn Lokführer- und Heizerdienst sind bereits mit eingeschlossen. Den Verein plagen Nachwuchssorgen, die jungen Leute haben heute andere Hobbys.

Gut 750 Arbeitsstunden im Jahr verbringt Bernd Roschach im Verein. Wenn er krank ist, wehen keine Dampfwolken durchs Achertal.

(ESD: 09.02.2013)