Die glorreichen Zeiten der Westerwald Querbahn liegen schon fast ein halbes Jahrhundert zurück – damals rollten Güter-Dampfloks mit den Schätzen des Westerwaldes – Basalt, Schiefer – im Stundentakt durch Westerburg. 1995 wurde die Strecke zwischen Rennerod und Westerburg geschlossen, die Natur eroberte sie sich zurück.
Nun tut sich was; dort, wo angeblich (immer) der Wind so kalt weht. Zwei Vereine machen sich daran, 17 Kilometer wiederzubeleben, mit gemeinsamen Anstrengungen: Die "Westerwälder Eisenbahnfreunde 44508" aus Westerburg und die "Interessengemeinschaft Westerwald Querbahn" aus Rennerod. Die Westerburger verfügen über die größte Sammlung von Bundeswehr-Loks; aber nur über 510 Meter Gleise. Die Renneroder haben lediglich Draisinen, aber den Ehrgeiz und die "Power", die zugewucherten Gleise zwischen den beiden Gemeinden auf 17 km Länge wieder befahrbar zu machen.
Dabei gilt es viele Hindernisse zu überwinden. Eines ist über 30 Meter hoch, über 250 Meter lang, denkmalsgeschützt – und "Das Betreten ist verboten." Jetzt muss die Natur den Rückmarsch antreten, denn die engagierten Eisenbahnfans rücken ihr zu Leibe, mit Kettensägen und viel Engagement.
Ihr Traum: eine Wiederinbetriebnahme der Gleise - mit der Draisine Richtung Westerburg, wo die dortigen Eisenbahnfreunde sie in ihrem Erlebnis-Bahnhof mit Sicherheit jubelnd begrüßen würden. Westerwälder Visionen - aufgeben gilt nicht!
(ESD: 08.06.2013)